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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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124<br />

stempelt.“ 1 Die von Weiser als annähernd richtig bezeichnete<br />

Aussage soll entweder vom Fall Ninives (612) bis zum Fall<br />

Babylons (538) gelten oder die 67 Jahre nach dem Regierungsantritt<br />

Nebukadnezars bestreichen. Aber nach dem großen Ploetz wird das<br />

Jahr 609 als das Ende der assyrischen Armee bezeichnet und der<br />

Fall Babylons auf 539 festgesetzt. 2 Und v. Soden schreibt: „609<br />

müssen die letzten Assyrer kapituliert haben, da die Chronik für die<br />

folgenden Jahre kein Wort mehr über sie sagt“. 3 Auch Assuruballit<br />

II. (612-09), der letzte Assyrerkönig, endete in diesem Jahr. Ob<br />

nicht spätere Bearbeiter historische Kenntnis hatten? Dennoch: mit<br />

Zahlen umgehen – das ist so eine Sache. „Dass der Tempel genau<br />

71 Jahre nach seiner Zerstörung vollendet wurde, ist von besonderer<br />

Bedeutung. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Jeremias<br />

ursprüngliche Prophezeiung einer 70jährigen Leidenszeit (Jer 25,<br />

11) in und nach dem Exil umgedeutet wurde.“ 4 Die tolerante<br />

Perserherrschaft machte es möglich. Das „Opfer für den König und<br />

seine Söhne… war …eine regelmäßig geübte Praxis… bis 68 n.<br />

Chr“ 4 [gemeint: auch in der hellenistischen Epoche unter den<br />

Römern]. Im Buch Daniel werden nun die 70 Jahre in 70<br />

Jahrwochen umgedeutet (9,2 u. 24ff), was zu neuen<br />

Schwierigkeiten führen musste. Von wann ab sind sie zu rechnen?<br />

„Da jedoch ein Zeitraum von 490 Jahren nicht dazu bestimmt sein<br />

kann, sich genau mit den bekannten Daten der Geschichte zu<br />

decken, darf [auch hier] geschlossen werden, dass es sich um eine<br />

runde Zahl handelt.“ 5<br />

Mit Alexanders grandiosem Zug gegen das Achämenidenreich<br />

334-330 und dann weiter in den Osten 330-324 ist die damalige<br />

Welt verwandelt worden. Da aber er und seine Nachfolger zunächst<br />

keine Zeit hatten, sich um innere Belange der persischen<br />

Untertanen, wie z. B. der Juden, zu kümmern, dazu ihre<br />

kosmopolitische Sendung noch eine Weile auch politisch<br />

weiterflackerte (dies alles auf dem Hintergrund der<br />

Diadochenkriege), kam Palästina erst ab 219 in die Strudel der<br />

Auseinandersetzungen im Osten. Im Jahre 200 wechselte es von<br />

den Ptolemäern zu den Seleukiden. Zumindest von Antiochos III.<br />

wissen wir von „einer Kronsteuer. Die letztere war zunächst ein<br />

Geschenk, durch welches das Volk seine Teilnahme an freudigen<br />

Ereignissen im Königshaus ausdrückte, doch im Lauf der Zeit<br />

1 Weiser S. 262<br />

2 Ploetz S. 77<br />

3 v. Soden S. 124<br />

4 Ben Sasson S. 215<br />

5 Porteous S. 115

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