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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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114<br />

Tempel von Elephantine, 1 einer jüdischen Garnison in persischen<br />

Diensten. Und dort entstand ca. 160 v. Chr. der Tempel von<br />

Leontopolis, der bis 71 n. Chr. bestand. 2 Jes. 19, 19 kann sich auf<br />

den früheren, aber auch auf den späteren beziehen und wäre dann<br />

der „Beweis dafür, dass die Entstehung einzelner Zusätze zum<br />

Jesajabuch bis tief ins 2. Jhdt. hinunter reicht“. 3 In Memphis,<br />

Daphne und wahrscheinlich Pelusium lagen ebenfalls jüdische<br />

Garnisonen. 4 Und um 345 „sollen Juden… in das ferne Hyrkanien<br />

am Kaspischen Meer umgesiedelt worden sein“. 5 „Antiochos III.<br />

hatte etwa 200 v. Chr. die Umsiedlung von 2.000 jüdischen<br />

Familien aus Mesopotamien und Babylonien nach Lydien und<br />

Phrygien wegen dort ausgebrochener Unruhen angeordnet.“ 6 Doch<br />

dann, „sozusagen im Gegenzug“, ließ dessen Sohn, Antiochos IV.<br />

einen Phrygier, Philippos, ärger und wilder als er selbst, zur<br />

Disziplinierung in Jerusalem einsetzen; 2. Makk 5,22.<br />

Zur Zeitenwende waren es also vier Gebiete mit einem hohen<br />

Anteil jüdischer Menschen: Palästina, Babylon, Ägypten und die<br />

Asia. „Seit der Seleukidenzeit existierten [jüdische] Gemeinden in<br />

den Stadtstaaten von Milet und Ephesus, fand man sie in<br />

Sardes…“ 7 Die Diaspora-Gemeinden verwendeten das<br />

Griechische in Wort und Schrift und weitgehend sogar in der<br />

Synagoge.“ 8 Und sie wuchsen: ein universalistischer Zug wurde<br />

verstärkt spürbar, und die Bewunderung über den<br />

„Selbstbehauptungswillen des Volkes nach der Tempelzerstörung“<br />

sowie schon zuvor über den Heroismus im Krieg gegen Rom zog<br />

viele „Proselyten“ an. 9 „Alles in allem dürfen wir die Zahl der<br />

Juden im Römischen Reich auf 7 Millionen veranschlagen.“ 10<br />

6. Kapitel<br />

Judentum und Hellenismus<br />

Eigentlich ist es nicht erstaunlich: ähnlich wie in Rom schien es<br />

zeitweise, als ob die spätestens 11 durch die Alexanderzeit – nun<br />

1<br />

Ebach S. 120<br />

2<br />

Helck Sp. 574f<br />

3<br />

Wildberger S. 738<br />

4<br />

vgl. Bresciani S. 321<br />

5<br />

Bengtson S. 375<br />

6<br />

Thiessen S. 15, auch Gunneweg S. 147<br />

7<br />

Keller S. 54 – Ben Sasson S. 342, erwähnt Ephesus, Pergamon und Sardes<br />

8<br />

Ben Sasson S. 450<br />

9<br />

vgl. Ben Sasson S. 447<br />

10<br />

Durant 9/176<br />

11<br />

Köster, S. 214: „Wie in andern westlichen Provinzen des persischen Reiches, so machten<br />

sich auch in Palästina schon während dieser Zeit griechische Einflüsse bemerkbar. Die<br />

jüdischen Münzen... trugen manchmal das Zeusbild oder die athenische Eule.“ – Otto, S. 112:<br />

„Schon in persischer Zeit gab es einen griechischen Einfluss auf die judäische Oberschicht.“

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