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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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113<br />

einst Sitz des Satrapen; hier ist „besonders bemerkenswert…der in<br />

der Synagoge von Sardes gefundene Tisch aus augusteischer Zeit,<br />

dessen Platte von zwei großen Adlern mit ausgebreiteten<br />

Schwingen getragen wird …, die sich als vom Judentum<br />

synkretistisch übernommene Zeussymbole ausmachen lassen“. 1<br />

(Ein Beleg mehr dafür, wie spät das Bilderverbot konsequent<br />

befolgt wurde!) Im Jahre 17 n. Chr. erlitt Sardes eine große<br />

Zerstörung durch Erdbeben. 2 Goldvorhaben in der Umgebung 3<br />

verleihen ihr einen besonderen Akzent. Philadelphia mit besonders<br />

großem Judenanteil hatte dasselbe Erdbeben zu durchstehen 4 . Und<br />

schließlich Laodizäa (Laodikeia), Sitz der Bekleidungsindustrie 5<br />

mit vielen Handwerkergilden, 6 einer Ärzteschule 7 und<br />

Finanzinstitutionen 8 , wo man nach Cicero sein Geld am besten<br />

wechseln konnte.<br />

5. Kapitel<br />

Die Juden in der Diaspora<br />

Nach dem Fall Jerusalems im Jahre 587 und dem Ende des<br />

Staates Juda gab es eine kontinuierlich sich ausbreitende Diaspora.<br />

Da aber auch viele, gerade Landbewohner, in Israel oder Palästina<br />

blieben, gab es zunächst die zwei aufeinander bezogenen Gebiete:<br />

eben Palästina und Babylonien. Daneben sehr bald der andere<br />

Sammelplatz Ägypten und – vielleicht schon früher – das<br />

ehemalige Assyrien, wo die Deportierten von 722 hinziehen<br />

mussten. 9 Im letzteren Fall verlieren sich die Spuren durch (von<br />

Assyrien beabsichtigte) Vermischung der hauptsächlich zur<br />

Oberschicht gehörigen Israeliten. Lediglich unter dem Namen<br />

Adiabene wird der Südteil des fraglichen Gebietes religiös<br />

interessant insofern, als Anfang des 1. Jhdt. n. Chr. der Fürst mit<br />

seiner Mutter zum Judentum übertritt. 10<br />

„Aber die ägyptische Diaspora sollte diejenige Babyloniens bald<br />

an Bedeutung übertreffen.“ 11 Dort gab es immerhin im 5. Jhdt. den<br />

1<br />

Karrer S. 262<br />

2<br />

Giesen S. 125<br />

3<br />

Barclay S. 121, Aune S. 218, Brütsch S. 169f<br />

4<br />

nach Strabo geradezu „die Stadt der Erdbeben“ Barclay S. 135<br />

5<br />

Giesen S. 137<br />

6<br />

Lohmeyer S. 37<br />

7<br />

Wikenhauser S. 47, Giesen S. 137<br />

8<br />

Lohmeyer S. 37, Giesen S. 137 – Cicero rät, dort zu wechseln (Brief an Atticus V, 15), vgl.<br />

Lohmeyer S. 37<br />

9<br />

Genauer nach Noth S. 237, und Herrmann S. 311, das obere Mesopotamien und Medien.<br />

10 Ben Sasson S. 325 u. 343<br />

11 Köster S. 228

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