06.10.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10<br />

die Vielfältigkeit der Deutungsmöglichkeiten zeigen aber, welche<br />

Faszinationskraft in ihm steckt:<br />

Es ist einerseits die geschichtliche Verwurzelung in einer ganz<br />

bestimmten erforschbaren Zeit, gleichsam der heiße Atem<br />

tatsächlicher Geschichte, der jeden gefangen nimmt. Es ist<br />

andererseits die machtvolle schriftstellerische Meisterschaft, die<br />

Vorgegebenes und Neuerkanntes zusammen brachte, in großer<br />

Souveränität den Texten gegenüber und mutigem Eingehen auf die<br />

Situation; und nicht zuletzt ist wohl auch eine Ahnung zu spüren<br />

von grundsätzlichem Einblick und Ausblick eines grandiosen<br />

Denkers, der vielleicht deswegen doch – wenngleich in anderem<br />

Sinn als gemeinhin vermutet – „Seher“ genannt werden könnte.<br />

Diese Arbeit will darlegen, dass die Johannes-Apokalypse in<br />

mehreren Schüben entstanden ist als eine Art seelsorgerlichtheologischer<br />

Kommentar der Domitianischen „Dominus et Deus“-<br />

Regierung. Johannes ist dabei, das heißt im Lauf eines<br />

Vierteljahrhunderts, in geistiger Erkenntnis und menschlicher<br />

Reifung, einen Weg gegangen, der auch in seinem, am Ende aus<br />

Flugblättern bzw. aus Flugschriften (libelli) zu einem Ganzen<br />

zusammengestellten Werk zwischen den Zeilen und zum Teil auch<br />

inhaltlich in Umrissen erkennbar ist.<br />

Im 1. Hauptteil wird das Bühnenbild, die geschichtliche Szenerie,<br />

dargestellt, das sind die Anmarschwege und Vorgänge, die im<br />

Römischen Reich religiös und politisch zu jener eigenartigen<br />

Konstellation führten, in der Domitian und seine Gegner, Johannes<br />

und seine Gemeinden und damit im Ansatz die ganze Kirche,<br />

aufeinander prallten – in tragischer Unausweichlichkeit und<br />

wechselseitiger Verklammerung.<br />

Der 2. Hauptteil schildert Domitian, seine Entwicklung, Politik<br />

und die daraus für Johannes so sich darstellende Herausforderung:<br />

der gottgewordene Mensch – Domitian oder der menschgewordene<br />

Gott – Jesus; Caesar oder Christus.<br />

Sodann werden im 3. Hauptteil die Umrisse des Johannes<br />

erkennbar gemacht, seine Situation, die Bedingungen, unter denen<br />

er schrieb, und seine Absicht.<br />

Im 4. Hauptteil wird die Apokalypse selbst als Niederschlag dieser<br />

Auseinandersetzung hinsichtlich ihres schubweisen<br />

Entstehungsprozesses analysiert.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!