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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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wurde … in den Jahren 92 – 96 zum Zentrum religiöser<br />

Kaiserverehrung.“ 1<br />

c) die oben (Teil I, cp 2 und 5) beschriebene Troja-Nostalgie,<br />

d) die wechselseitig empfundene freundschaftliche Nähe<br />

(„Verwandtschaft“), die in den Testamenten der beiden letzten<br />

Könige von Pergamon und Bithynien dann einen politischen<br />

Ausdruck, wenn nicht sogar ein Bekenntnis, gefunden hatten.<br />

e) der in Rom und der Asia, und hier besonders in Ephesus,<br />

spürbare Gleichklang der Urbanität. 2<br />

Hinzu tritt – konsequenterweise – , dass, von Geographie und<br />

politischer Einflussnahme bestimmt, gerade das westliche<br />

Kleinasien, also die Asia, zum Aufeinandertreffen, Verschmelzen<br />

oder Einander-Beeinflussen sich darbot. Hier begegnen sich<br />

Europa und Asien (Ionien als Geburtsstätte von Philosophie und<br />

autonomer Wissenschaft), Hellas und Perserreich, Abend- und<br />

Morgenland, von hier, nicht in Rom, sondern von Nikomedien,<br />

später Konstantinopel (ein „Steinwurf“ von der Asia), wird dann<br />

bald für Jahrhunderte der Gang der abend- und z. T. auch<br />

morgenländischen Geschichte gelenkt. Der Kaiser aller Römer (so<br />

nannte er sich noch auf Griechisch bis zum Ende) war bis 1453 in<br />

„Neu-Rom“, und noch der „Kalif der Muslime“ (so nannte sich<br />

spätestens seit dem XVIII. Jhdt., vielleicht doch schon seit 1517,<br />

der Großsultan) regierte von dieser Region sein großes Reich.<br />

Stellt man – etwas hochgegriffen, oder doch nicht? – die Asia als<br />

Großregion so in den geschichtlichen Fluss, dann darf man<br />

konzedieren: so falsch liegen die nicht, die hier – ahnungsvoll,<br />

unbewusst oder auch per Zufall – den historischen Pulsschlag<br />

spürten und auf ihre Weise eingreifen zu sollen meinten!<br />

Zu dieser Begegnung – nun wieder ins Konkrete und<br />

Bescheidene zurückkehrend – gehört auch, dass sich von Osten<br />

(über Land) eine interessante Variante der persischen Religion<br />

einmischte, der Zervanismus, und von Süden (über See) die<br />

Isisverehrung.<br />

1 Roloff S. 17, Müller S. 259: „Gerade dieses Gebiet [=Kleinasien] ist für seine besondere<br />

Pflege des Kaiserkultes bekannt.“, Schütz S. 18: „Asien, das klassische Land des<br />

Kaiserkultes.“<br />

2 Riemer S. 12f: „Das große Verdienst der Flavier im Aufschwung Kleinasiens war die<br />

Urbanisierung Anatoliens, wobei Domitian der größte Anteil gebührt.“

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