Dokument 1.pdf (2.871 KB)
Dokument 1.pdf (2.871 KB)
Dokument 1.pdf (2.871 KB)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Neuorganisation der Fertigungsplanung<br />
vorgelegt am: 18. August 2008<br />
Studienbereich: Technik<br />
anhand der Maschinengruppe Pressen<br />
Studienrichtung: Produktionstechnik<br />
Seminargruppe: PT05/2<br />
von: Tobias Bresler<br />
Diplomarbeit<br />
Geschwister - Scholl - Straße 24<br />
08371 Glauchau<br />
Matrikelnummer: 4050367<br />
Praxispartner: Geberit Lichtenstein GmbH<br />
Kastanienstraße 7<br />
09350 Lichtenstein<br />
Gutachter: Dipl.- Ing. Karina Schreiter (Geberit Lichtenstein GmbH)<br />
Dipl.- Ing. Dagmar Menzel (Staatliche Studienakademie Glauchau)
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis.........................................................................................................I<br />
Abbildungsverzeichnis............................................................................................... IV<br />
Formelverzeichnis ..................................................................................................... IV<br />
Abkürzungsverzeichnis .............................................................................................. V<br />
1. Im Wandel der Zeit...............................................................................................1<br />
2. Die Geberit Lichtenstein GmbH............................................................................2<br />
3. Problemstellung der Diplomarbeit ........................................................................3<br />
4. Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung ......................................5<br />
4.1. Grundlagen der Fertigungsplanung...............................................................5<br />
4.1.1. Bedeutung von Organisation für die Fertigungsplanung ........................5<br />
4.1.2. Zusammenhang zwischen Fertigung und Produktion ............................6<br />
4.2. Methoden der Fertigungsplanung .................................................................7<br />
4.2.1. Strategische Planung.............................................................................7<br />
4.2.2. Taktische Planung .................................................................................8<br />
4.2.3. Operative Planung .................................................................................9<br />
4.3. Aufgaben der Produktionsplanung................................................................9<br />
4.3.1. Ablaufbeschreibung zur Produktionsplanung.........................................9<br />
- I -
Inhaltsverzeichnis<br />
4.3.2. Teilebedarfsermittlung .........................................................................11<br />
4.3.3. Losgrößenplanung ...............................................................................12<br />
4.3.4. Durchlaufterminierung..........................................................................12<br />
4.4. Optimierungspotential zur Fertigungsplanung.............................................13<br />
4.4.1. Optimale Losgrößenmengenplanung...................................................13<br />
4.4.2. Statistische Verfahren..........................................................................15<br />
4.4.3. Dynamische Verfahren ........................................................................16<br />
4.4.4. Six Sigma.............................................................................................18<br />
5. Ist-Zustand Pressenplanung ..............................................................................21<br />
5.1. Ablauf der Pressenplanung.........................................................................21<br />
5.2. Excel Planung .............................................................................................22<br />
5.3. Vorteile und Nachteile der Excel Planung ...................................................22<br />
5.4. Schlussfolgerung ........................................................................................25<br />
6. Auswahl eines Planungssystems .......................................................................26<br />
6.1. Allgemeine Vorbetrachtung.........................................................................26<br />
6.2. Erläuterung zum ERP- System SAP ...........................................................27<br />
6.3. Erläuterung zum BDE- System PROQUAM................................................28<br />
6.4. Anforderungen an das Planungssystem .....................................................29<br />
6.5. Gegenüberstellung SAP und PROQUAM ...................................................32<br />
- II -
Inhaltsverzeichnis<br />
7. Implementierung der standortspezifischen Erfordernisse<br />
in das ausgewählte Softwareprodukt .................................................................35<br />
7.1. Customizing ................................................................................................35<br />
7.2. Die Klassifizierung der Pressenwerkzeuge .................................................38<br />
7.2.1. Die Klassenverwaltung im SAP............................................................38<br />
7.2.2. Die Merkmalsverwaltung im SAP.........................................................38<br />
7.3. Einstellungen für das Equipment in SAP.....................................................39<br />
7.3.1. Equipment anlegen ..............................................................................39<br />
7.3.2. Equipment einem Vorgang zuordnen...................................................40<br />
7.3.3. Equipment sperren/ freigeben..............................................................41<br />
8. Die Feinterminierung im SAP .............................................................................42<br />
8.1. Arbeiten mit der grafischen Plantafel von SAP ...........................................42<br />
8.2. Ausgabewerte durch die Planung mit der grafischen Plantafel ...................43<br />
8.2.1. Auftragsliste .........................................................................................43<br />
8.2.2. Coilbestellliste......................................................................................44<br />
9. Fazit ...................................................................................................................46<br />
10. Begriffserklärung ................................................................................................48<br />
Anhangsverzeichnis .................................................................................................. VI<br />
Literaturverzeichnis .................................................................................................. VII<br />
- III -
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Geberit Lichtenstein GmbH [geli.08].......................................................2<br />
Abbildung 2: Produktion als Input-/Output- Prozess [dang.98]....................................6<br />
Abbildung 3: Ablaufplan der taktischen Produktionsprogrammplanung [dang.98].......8<br />
Abbildung 4: Überblick ERP- Systeme auf dem Markt [*]..........................................26<br />
Abbildung 5: Warnmeldung im SAP [**] ....................................................................41<br />
Formelverzeichnis<br />
Formel 1: Andler’sche Losgrößenformel [stein.89] ....................................................16<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Vorteile und Nachteile der Excel Planung [*] ............................................24<br />
Tabelle 2: Anforderungsliste Planungssystem [*] ......................................................31<br />
Tabelle 3: Gegenüberstellung SAP und PROQUAM [*] ............................................32<br />
* = vom Autor erstellt<br />
** = Bildschirmabgriff aus dem SAP- System der Geberit Lichtenstein GmbH<br />
- IV -
Abkürzungsverzeichnis<br />
AZ Auftragszentrum<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
ERP Enterprise Ressource Planning<br />
FHM Fertigungshilfsmittel<br />
SAP Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung<br />
- V -
1. Im Wandel der Zeit<br />
Im Wandel der Zeit<br />
Im Wandel der Zeit und dem weltweit hart umkämpften Wettbewerbsmarkt ist eine<br />
kontinuierliche Verbesserung der Prozesse in Unternehmen notwendig. Dies betrifft<br />
unter anderem auch die Neuorganisation einer Fertigungsplanung. Ohne<br />
permanente Optimierung und der Anpassung an veränderte Bedingungen ist ein<br />
Unternehmen nicht lange wettbewerbsfähig. Weiterhin darf man zu keinem Zeitpunkt<br />
davon ausgehen, dass eine momentan günstige Situation für alle Zeit bestehen<br />
bleiben kann. Denn ein Unternehmen ist nur solange konkurrenzfähig, bis der direkte<br />
Mitbewerber kein Produkt mit vergleichbaren Kosten oder vergleichbarer Qualität<br />
herstellen kann.<br />
Damit wird eine Verbesserung der Fertigungsplanung zu einem fortwährenden<br />
Prozess und einer unerlässlichen Pflicht. Da die Anforderungen durch den Markt von<br />
heute auf morgen sehr stark variieren können, darf man sich nicht nur mit einer guten<br />
Lösung zufrieden geben, sondern muss immer wieder versuchen, diese zu<br />
verbessern oder gegebenenfalls neue Lösungen zu erarbeiten. Anderenfalls würde<br />
man die notwendige Flexibilität nicht mehr gewährleisten, welche durch den Kunden<br />
gefordert wird. Dazu benötigt man unter anderem grundlegende Kenntnisse zu den<br />
Prozessen und Methoden der Fertigungsplanung und die Fähigkeit, komplexe<br />
Sachverhalte strukturiert anzugehen sowie Konzepte in angemessener Zeit<br />
umzusetzen. Erkennt man Marktimpulse und reagiert dementsprechend schnell und<br />
souverän, kann die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens erhalten und ausgebaut<br />
werden.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor für eine schnelle Problemlösung und Umsetzung ist,<br />
eine gute <strong>Dokument</strong>ation innerhalb der Firma sicherzustellen und zu archivieren,<br />
damit man bei ähnlichen Problemen wieder darauf zurückgreifen kann.<br />
Man kann also festhalten, "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit." [kern.81]<br />
- 1 -
Die Geberit Lichtenstein GmbH<br />
2. Die Geberit Lichtenstein GmbH<br />
Der Geberit Produktionsstandort in Lichtenstein im Freistaat Sachsen wurde 1992<br />
gegründet. Mit rund 220 Mitarbeitern ist das Werk zu einem regional bedeutenden,<br />
hochautomatisierten Fertigungsstandort geworden.<br />
Sämtliche Rahmenkonstruktionen aus Metall für die Geberit Gruppe werden hier<br />
produziert. Die Fertigungsprozesse umfassen das Stanzen, Umformen sowie Fügen<br />
von Metallen bis hin zur Pulverbeschichtung und der Montage von Halb- und<br />
Fertigerzeugnissen. Alle Kombifix-, Duofix- und GIS- Montageelemente, ohne<br />
Geberit Unterputz- Spülkasten, werden in Lichtenstein fertig montiert.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die industrielle Vorfertigung von kompletten Geberit<br />
Vorwänden, basierend auf der Kombination der im Markt bewährten Produktlinien.<br />
[geli.08]<br />
Abbildung 1: Geberit Lichtenstein GmbH [geli.08]<br />
- 2 -
Problemstellung der Diplomarbeit<br />
3. Problemstellung der Diplomarbeit<br />
Produktionswirtschaftliche Fragen haben in den letzten Jahren verstärkt an<br />
Bedeutung in praktischen und wissenschaftlichen Bereichen gewonnen. Dies gilt vor<br />
allem für die einzelnen Aufgaben der engeren Produktionsplanung und<br />
-steuerung. Besonderes Augenmerk hat man dabei auf materialwirtschaftliche bzw.<br />
produktionslogistische Problemstellungen gelegt. Aufgrund von Neuentwicklungen<br />
von flexibleren Fertigungsanlagen sind heute stark verminderte Umrüstzeiten und<br />
-kosten in vielen Bereichen realisierbar. Als Konsequenz kann eine erhebliche<br />
Bestandsreduzierung erreicht werden.<br />
Auch heute wird in modernen Unternehmen, wie der Geberit Lichtenstein GmbH, die<br />
Produktionsplanung, speziell die Maschinenbelegung, immer noch den Meistern und<br />
Vorarbeitern in den ausführenden Abteilungen überlassen. Die Planung wird deshalb<br />
oft mittels Erfahrungswerten und diffusen Faustregeln betrieben, was dazu führt,<br />
dass oftmals kostenungünstige Produktionspläne realisiert und nur im Ausnahmefall<br />
optimale Durchlaufzeiten und Kapazitätsauslastungen erzielt werden. Durch die<br />
zunehmende Komplexität der Fertigungsvorgänge und die Ausweitung der<br />
Produktionspalette wird dieser Effekt noch verstärkt.<br />
Durch eine ungünstige Werkstattorganisation steigt der Anteil von Eilaufträgen in den<br />
Fertigungsreihenfolgen vieler Unternehmen. Dies führt dazu, dass selbst, wenn es<br />
den Meistern gelingen würde, eine nach fertigungstechnischen Gesichtspunkten<br />
sinnvolle Reihenfolge zu ermitteln, diese oftmals, aufgrund der vorgegebenen<br />
Rahmendaten zugunsten ungünstiger Reihenfolgen, verändert werden muss.<br />
Der Bereich der Auftragsgrößenbildung, im Rahmen der Feinterminierung mit den<br />
Teilbereichen Losgrößen- und Reihenfolgeplanung, wird bei der Nutzung der ERP-<br />
Systeme weitgehend vernachlässigt. Da aber gerade diese Bereiche, aufgrund der<br />
zunehmenden Komplexität der Fertigungsverfahren, immer mehr an Bedeutung<br />
gewinnen, ist es zwingend notwendig, diese auch für die Losgrößen- und<br />
Reihenfolgenplanung zur Anwendung zu bringen.<br />
- 3 -
Problemstellung der Diplomarbeit<br />
Mittels dieser Diplomarbeit soll die Neuorganisation der Fertigungsplanung der<br />
Pressen in der Geberit Lichtenstein GmbH durchgeführt werden. Dabei ist die<br />
Aufgabenstellung, die vorhandene Pressenplanung durch eine neue Planung zu<br />
ersetzen. Die Forderung an das neue System ist, die Planung der Pressen im<br />
Auftragszentrum zu realisieren, mit dem Ziel, die komplette Planung mittels eines<br />
ERP- Systems im Auftragszentrum durchzuführen. Dazu muss zunächst ein<br />
geeignetes ERP- System ausgewählt und geprüft werden, ob es den Anforderungen<br />
entspricht.<br />
Die Auswahl wird aufgrund einer Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile, zum<br />
Beispiel im Bezug auf Benutzerfreundlichkeit der zu betrachtenden ERP- Systeme,<br />
erfolgen. Nachdem die Bewertung durchgeführt wurde, muss das optimalste System<br />
an die standortspezifischen Erfordernisse der Geberit Lichtenstein GmbH angepasst<br />
werden. Der Vorgang des Customizing soll dabei ausführlich dokumentiert werden,<br />
um eine mögliche Übertragung auf andere Unternehmensbereiche zu gewährleisten.<br />
Anschließend muss eine Stammdatenpflege aller für die Pressenplanung<br />
notwendiger Elemente, wie zum Beispiel das Einpflegen der Pressenwerkzeuge,<br />
durchgeführt werden.<br />
Dabei soll eine bessere Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei kurzfristigen<br />
Änderungen in der Planung erreicht werden. Weiterhin soll eine bessere Auslastung<br />
der Kapazitäten erreicht und eine genauere Kalkulationsgrundlage geschaffen<br />
werden.<br />
- 4 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
4. Theoretischer Ansatz zur optimalen<br />
Fertigungsplanung<br />
4.1. Grundlagen der Fertigungsplanung<br />
4.1.1. Bedeutung von Organisation für die Fertigungsplanung<br />
Grundsätzlich kann man sagen, dass ein organisierter Prozess stets wirkungsvoller<br />
und effizienter ist, als ein unorganisierter Prozess. Weiterhin gilt, dass der Umfang<br />
des Organisationsgrades eines Prozesses im direkten Zusammenhang zu seiner<br />
Effizienz steht. Diese spiegelt sich im effektiven Erreichen des gesetzten Zieles wider<br />
und wird durch die Ordnung in den Arbeitsprozessen bestimmt. Damit leitet sich die<br />
Notwendigkeit ab, optimierte Methoden zur Organisation zu finden und zu realisieren.<br />
Das heißt, dass jede neue Restriktion einen weiteren Zuwachs am<br />
Organisationsgrad darstellt. [dang.98]<br />
Während sich viele Unternehmen früher auf die Fertigung eines oder nur weniger<br />
Produkte beschränken konnten, ist dies heute kaum noch anzutreffen. In den letzten<br />
Jahren sah sich die produzierende Industrie, aufgrund der Verkürzung der<br />
Produktlebenszyklen, immer stärker dazu gezwungen, in kürzeren Abständen neue<br />
Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Zusätzlich<br />
musste oftmals auch die Anzahl der Bearbeitungsstufen erhöht werden, da die<br />
steigenden Ansprüche der Kunden an die Qualität der Produkte nur mit aufwendigen<br />
Fertigungsverfahren zu befriedigen sind. Diese Erweiterung des Produktsortimentes<br />
und der Fertigungsorganisation macht die Produktionsplanung für viele Betriebe, so<br />
auch für die Geberit Lichtenstein GmbH, zunehmend komplexer, da die zu lösenden<br />
Planungsprobleme immer vielseitiger werden. [oete.94]<br />
- 5 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
4.1.2. Zusammenhang zwischen Fertigung und Produktion<br />
Die Produktion ist ein Transformationsprozess mit Input- und Output- Variablen.<br />
Dabei bildet der Input den Produktionsfaktor, die Transformation stellt die Produktion<br />
dar, und die Ergebnisse werden als Output bezeichnet. Produkte entstehen aus der<br />
produktiven Kombination und Transformation verschiedener Produktionsfaktoren.<br />
(Vgl. Abbildung 2) Die Produktionstechnik bildet dabei die wissenschaftliche<br />
Umsetzung von Erkenntnissen über technologisch beherrschbare Verfahren und<br />
Prozesse sowie wirtschaftlich verwendbare Produktionssysteme. Bei der<br />
Fertigungstechnik geht es um die Herstellung geometrisch bestimmter Körper aus<br />
verschiedenartigen Grundstoffen durch schrittweise Veränderung der Form oder der<br />
Stoffeigenschaften. Der Fertigung stellt sich dabei die Aufgabe, mit den<br />
bereitstehenden Betriebsmitteln und den Informationen aus den vorgelagerten<br />
Stufen, die Tätigkeiten zur Umwandlung von eingesetzten Rohmaterialien in<br />
benötigte Erzeugnisse durchzuführen. Die Fertigung ist demnach eine spezielle Form<br />
der Produktion, welche hauptsächlich nur den Bereich zur Herstellung von<br />
Einzelteilen und der Montage umfasst. [dang.98]<br />
Input Transformation Output<br />
Produktionsfaktor Produktion Erzeugnisse<br />
Abbildung 2: Produktion als Input-/Output- Prozess [dang.98]<br />
- 6 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
4.2. Methoden der Fertigungsplanung<br />
4.2.1. Strategische Planung<br />
Die strategische Planung des Fertigungsprogramms legt die Geschäftsfelder fest, auf<br />
denen ein Unternehmen tätig werden will. Dabei werden die Auswahl neuer<br />
Geschäftsfelder, Maßnahmen auf alten und neuen Geschäftsfeldern, als auch die<br />
Aufgaben von Geschäftsfeldern betrachtet. Geschäftsfelder werden durch<br />
Erzeugnisfelder und Marktgebiete bestimmt.<br />
Die strategische Planung kann durch verschiedene Herangehensweisen erstellt<br />
werden. Diese sind:<br />
• Analyse der Erzeugnisse<br />
• Analyse der Marktposition<br />
• Konkurrenzanalyse<br />
• Analyse der Marktentwicklung<br />
• Definition der Unternehmensstrategie<br />
Diese Planungsmethode ist als eine langfristige zukunftsgerichtete Orientierung des<br />
Unternehmens anzusehen. Damit werden Vorrausetzungen und Möglichkeiten für<br />
den Unternehmenserfolg geschaffen, und diese müssen daher so früh wie möglich<br />
erfolgen. [dang.98]<br />
Bei Geberit wird die strategische Planung mit allen aufgezählten Punkten von einer<br />
eigenständigen Gesellschaft innerhalb der Konzernleitung in der Schweiz erledigt.<br />
Die Geberit Vertriebs AG führt sämtliche Analysen zentral für die gesamte Geberit<br />
Gruppe durch und die Resultate werden entsprechend an die einzelnen Werke<br />
weitergegeben.<br />
- 7 -
4.2.2. Taktische Planung<br />
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
Als taktische Planung wird die Planung neuer Erzeugnisse als Aufgabe beschrieben.<br />
Unter der Bezeichnung „neues Erzeugnis“ kann eine Erfindung oder die Anpassung<br />
eines bestehenden Produktes an neue Anforderungen verstanden werden. Die<br />
taktische Planung des Fertigungsprogramms umfasst auf der Grundlage der<br />
Unternehmensziele und der definierten Geschäftsfelder die systematische Suche<br />
und Auswahl zukunftsträchtiger Erzeugnisideen sowie deren Verfolgung. (Vgl.<br />
Abbildung 3) [dang.98]<br />
Auch die taktische Planung erfolgt in einer eigenständigen Gesellschaft innerhalb der<br />
Geberit Konzernleitung in der Schweiz. Die Geberit Technik AG entwickelt alle neuen<br />
Geberit Produkte und legt fest in welchem Werk diese produziert werden.<br />
Abbildung 3: Ablaufplan der taktischen Produktionsprogrammplanung [dang.98]<br />
- 8 -
4.2.3. Operative Planung<br />
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
Die operative Planung des Fertigungsprogramms legt, auf der Basis von<br />
strategischer und taktischer Planung, für einen bestimmten Zeitraum, in dem<br />
Materialien beschafft und Potentialfaktoren verbindlich geplant werden können, die<br />
Stückzahlen einzelner Erzeugnisse hinsichtlich Absatz und Fertigung verbindlich fest.<br />
Weiterhin wird hierbei mit einem kurzfristigen Planungshorizont gearbeitet, wodurch<br />
eine kurzfristige Erfolgsrealisierung ermöglicht wird. Erfolg und Liquidität bilden dabei<br />
die zentralen Steuergrößen. [dang.98] [menz.07]<br />
Die operative Planung findet in jedem Geberit Werk unter vorgegebenen<br />
Rahmenbedingungen statt. In der Geberit Lichtenstein GmbH wird aufgrund der<br />
hochgerechneten Daten aus der Geberit Vertriebs AG ein Plan für fünf Jahre erstellt.<br />
Die Daten aus der Schweiz enthalten Steigerungsraten für die einzelnen<br />
Produktgruppen. Somit kann die Anschaffung neuer Maschinen und Werkzeuge für<br />
die nächsten 5 Jahre geplant werden. Im konkreten Fall der Geberit Lichtenstein<br />
GmbH muss die Pressenanzahl von 4 auf mindestens 8 Maschinen in den nächsten<br />
4 Jahren erhöht werden.<br />
4.3. Aufgaben der Produktionsplanung<br />
4.3.1. Ablaufbeschreibung zur Produktionsplanung<br />
Der Produktionsplanung stellen sich mehrere Aufgaben, die in gegenseitiger<br />
Abhängigkeit zueinander stehen. Die Auftragsbearbeitung steht am Anfang jeder<br />
Produktionsplanung. Auf Basis des Fertigungsprogramms und der Auflösung dieses<br />
Programms in Unteraufträge, mit den Methoden der Materialwirtschaft, ergeben sich<br />
die Fertigungsaufträge, die definiert, gespeichert und fortgeschrieben werden<br />
müssen. [stein.89]<br />
Die Fertigungsaufträge resultieren aus einer mengenmäßigen Planung der Bedarfe.<br />
Dabei hat der Produktionsplaner die Art, Menge sowie die Termine zur<br />
Bedarfsdeckung festzulegen.<br />
- 9 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
Die Art der Planung unterteilt sich in Neuplanung und Veränderungsplanung.<br />
Neuplanung bedeutet, dass alle Materialien geplant werden, die in der<br />
Planungsvormerkdatei enthalten sind. Veränderungsplanung hingegen, behandelt<br />
nur die Materialien, bei denen eine dispositiv relevante Veränderung stattgefunden<br />
hat.<br />
Bei der Mengenplanung müssen die Bestände, Bestandsreservierungen und der<br />
Bestellbestand berücksichtigt werden.<br />
Terminierungsarten gliedern sich in Vorwärts-, Rückwärts- und Tagesdatum-<br />
Terminierung. Die Vorwärtsterminierung berechnet, ausgehend vom Eckstarttermin,<br />
zuerst die frühesten Termine der Vorgänge und das terminierte Ende und<br />
anschließend die spätesten Termine der Vorgänge und den terminierten Start des<br />
Netzplanes. Die Rückwärtsterminierung berechnet, ausgehend vom Eckendtermin,<br />
zuerst die spätesten Termine der Vorgänge und den terminierten Start und<br />
anschließend die frühesten Termine der Vorgänge und das terminierte Ende des<br />
Netzplanes. Mit der Tagesdatum- Terminierung kann man zum Beispiel überprüfen,<br />
ob der Netzplan bis zu einem bestimmten Termin noch durchführbar ist. Dafür<br />
terminiert das System den Netzplan, ausgehend von einem Eckendtermin, rückwärts<br />
und, ausgehend vom Tagesdatum, vorwärts. Anhand der Puffer in den Vorgängen<br />
kann man feststellen, wie viele Tage zur Einhaltung des Endtermins fehlen bzw. wie<br />
viele Tage für die Durchführung noch zur Verfügung stehen.<br />
Die logistische Kette beginnt mit der Angebotsbearbeitung und führt über den<br />
Vertrieb in die Produktionsplanung. Der Vertrieb nimmt den Kundenbedarf entgegen,<br />
und die Programmplanung plant den Auftrag vor. So entsteht ein Primärbedarf, dass<br />
heißt der Bedarf an Fertigerzeugnissen, der den Anstoß für die<br />
Teilebedarfsermittlung gibt. [stan.99]<br />
- 10 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
4.3.2. Teilebedarfsermittlung<br />
Eine Vorraussetzung für die Durchführung der Teilebedarfsermittlung ist die<br />
Festlegung des Dispositionsverfahrens. Die Disposition kann verbrauchsgesteuert<br />
oder bedarfsgesteuert ablaufen.<br />
Die verbrauchsgesteuerte Disposition basiert auf Vergangenheitswerten und schließt<br />
mit Hilfe der Prognose und statistischer Verfahren auf den zukünftigen Bedarf. Die<br />
verbrauchsgesteuerte Disposition bietet sich an, wenn die Verbrauchsentwicklung<br />
annähernd konstant oder linear verläuft und nur geringe Zufallsschwankungen<br />
aufweist. Vorraussetzung bildet eine gut funktionierende und stets aktuelle<br />
Bestandsführung, Der Vorteil der verbrauchsgesteuerten Disposition liegt in der<br />
einfachen Handhabung und darin, dass keine umfangreichen Daten notwendig sind.<br />
Als Verfahren der verbrauchsgebundenen Disposition sind die<br />
Bestellpunktdisposition, die stochastische Disposition und die rhythmische<br />
Disposition zu nennen. [stan.99]<br />
Eine weitere Form der Teilbedarfsermittlung bildet die bedarfsgesteuerte Disposition.<br />
Sie orientiert sich am aktuellen und zukünftigen Absatz. Die geplanten und exakten<br />
Bedarfsmengen geben den Anstoß für die Disposition. Die Bedarfselemente sind<br />
Kundenaufträge, Planprimärbedarfe, Materialreservierungen und der durch<br />
Stücklistenauflösung gewonnene Sekundärbedarf. Der Vorteil der<br />
bedarfsgesteuerten Disposition liegt in der niedrigen Höhe der Sicherheitsbestände,<br />
da in diesem Verfahren mit exakten Bedarfen gearbeitet wird. Bei bedarfsgesteuerter<br />
Disposition wird für alle zu planenden Bedarfsmengen die Nettobedarfsrechnung<br />
durchgeführt. Dabei werden der verfügbare Lagerbestand und die fest eingeplanten<br />
Zugänge aus Einkauf und Fertigung mit den Planprimärbedarfen,<br />
Materialreservierungen und den eintreffenden Kundenaufträgen verglichen. Bei<br />
Unterdeckung werden Bestellvorschläge erzeugt, die dann vom Disponenten in<br />
Bestellung oder Fertigungsaufträge umgewandelt werden. [stan.99]<br />
- 11 -
4.3.3. Losgrößenplanung<br />
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
Im Anschluss an die Bedarfsermittlung folgt die Auftragsgrößenplanung. Jeder<br />
Beschaffungsvorgang verursacht Bestellkosten, und jeder Rüstvorgang verursacht<br />
Rüstkosten. Beide Kostenarten sind unabhängig von der Losgröße. Man nennt ihn<br />
daher auch losfixe Kosten. Je höher bei gegebenem Periodenbedarf die<br />
Beschaffungs- bzw. Fertigungslosgröße ist, desto weniger Bestell- bzw.<br />
Rüstvorgänge je Periode sind erforderlich und umso geringer sind entsprechend die<br />
in der Periode anfallenden losfixen Kosten. Hieraus ergibt sich ein Bestreben nach<br />
möglichst hohen Losgrößen. Lose werden stets einem Beschaffungs- oder<br />
Erzeugnislager zugeführt. Es entstehen somit Lagerhaltungskosten, die mit<br />
zunehmender Lagerungsdauer steigen. Je höher bei gegebenem Periodenbedarf die<br />
Losgröße ist, desto höher sind die Lagerhaltungskosten je Periode.<br />
Lagerhaltungskosten sind deshalb losabhängige Kosten. Hier entsteht also die<br />
Tendenz zu möglichst niedrigen Losgrößen.<br />
Der Grundgedanke bei der Bestimmung der wirtschaftlichen Losgrößen besteht<br />
darin, die gegenläufigen Tendenzen zwischen losfixen und losabhängigen Kosten so<br />
zum Ausgleich zu bringen, dass die Periodenkosten minimal werden. Je nach<br />
Umfang der Problembetrachtung sind weitere Faktoren zu beachten, die einen<br />
Einfluss auf die wirtschaftlichen Losgrößen ausüben. [hack.89]<br />
4.3.4. Durchlaufterminierung<br />
Als dritte Aufgabe der Produktionsplanung, neben der Teilebedarfsermittlung und der<br />
Losgrößenplanung, steht die Durchlaufterminierung.<br />
Die Ausgangsbasis der Durchlaufterminierung bilden die im Zuge der<br />
Materialdisposition ermittelten Fertigungsaufträge. Mit Hilfe der<br />
Durchlaufterminierung wird dem Produktionsablauf, ohne Beachtung der verfügbaren<br />
Kapazitäten, ein detailliertes Zeitgerüst gegeben, in dem die Anfangs- und<br />
Endzeitpunkte der einzelnen Bearbeitungsschritte, unter Beachtung der technischen<br />
Erfordernisse, festgelegt werden. Die Bestimmung dieser Termine erfolgt unter<br />
- 12 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
Ansatz ermittelter Durchlauf- und Leerzeiten. Die Rüstzeiten werden in Abhängigkeit<br />
von ihrer Relevanz in dem Planungsproblem detailliert erfasst.<br />
Hinsichtlich der Durchlaufterminierung sind zwei Vorgehensweisen zu unterscheiden:<br />
• Rückwärtsterminierung<br />
• Vorwärtsterminierung<br />
Die Ausgangsbasis der Rückwärtsterminierung bilden die im Rahmen der<br />
Materialdisposition spätesten Fertigstellungstermine der Fertigungsaufträge. Mittels<br />
Rückwärtsterminierung sind die im Hinblick auf die Einhaltung dieser<br />
Fertigstellungstermine spätest zulässigen Bearbeitungsstart- und Endtermine zu<br />
bestimmen.<br />
Die Ausgangsbasis der Vorwärtsterminierung bildet der jeweilige Dispositionstermin.<br />
Von diesem Termin aus, in Richtung Zukunft, werden unter Berücksichtigung der<br />
Durchlaufzeiten und der technologischen bedingten Bearbeitungsreihenfolgen die<br />
frühesten möglichen Bearbeitungsstart- und Endtermine der zu planenden Aufträge<br />
festgelegt. [oete.94]<br />
4.4. Optimierungspotential zur Fertigungsplanung<br />
4.4.1. Optimale Losgrößenmengenplanung<br />
Der Inhalt der Losgrößenplanung ist die Festlegung der innerbetrieblichen<br />
Auftragsgrößen. Dabei ist diejenige Losgröße eines Produktes zu ermitteln, für die<br />
bei der Fertigung die Summe aus Rüst- und Lagerkosten minimal ist.<br />
Im Fall einer losweisen Produktion größerer Fertigungsaufträge können die<br />
produzierten Mengen oftmals nicht sofort komplett abgesetzt werden und müssen<br />
deshalb eingelagert werden. Dies tritt auf, wenn die Kundenbestellmenge nicht mit<br />
der Losgrößenmenge übereinstimmt. Der Umfang der eingelagerten Mengen<br />
entscheidet über die Höhe der anfallenden Lagerhaltungskosten. Über die Losgröße<br />
in der Planungsperiode kann der Betrieb sowohl den durchschnittlichen<br />
Lagerbestand und die Lagerkosten als auch die Anzahl der Umrüstungen und damit<br />
- 13 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
die Höhe der Umrüstungskosten und -zeiten bestimmen. Entscheidungen über die<br />
Höhe der Losgrößen sind demzufolge Entscheidungen über Zwischen- und<br />
Endlagerbestände.<br />
In der Praxis sind viele Methoden zur Optimierung von Losgrößen zu finden. Sie<br />
teilen sich in statistische und dynamische Verfahren ein. [kurb.98]<br />
Bei der statistischen Betrachtung werden Art und Menge der auf den verfügbaren<br />
Produktionsanlagen zu fertigenden Erzeugnisse festgelegt, ohne dass darauf<br />
eingegangen wird, wann die Produktion jeweils aufzunehmen ist. Zu statistischen<br />
Analysen gehören in der Regel konstante Losgrößen im Zeitablauf, konstanter<br />
zeitlicher Bedarf und die gleiche Auflagehäufigkeit aller Produkte im<br />
Planungszeitraum.<br />
Die statistische Planung hat den Nachteil, dass durch die Annahme einer konstanten<br />
durchschnittlichen Lagerabgangsgeschwindigkeit der schwankende Bedarf auf die<br />
Lagerhaltungskosten keinen Einfluss hat. Des Weiteren können in der<br />
Serienfertigung die gemeinsam im Produktions- und Lagerhaltungsbereich<br />
verursachten Gesamtkosten nur für sehr einfache Produktionssituationen<br />
zusammengefasst werden.<br />
Der statische Ansatz versagt, wenn die Losgröße nicht mehr die alleinigen<br />
Einflussfaktoren der Gesamtkosten sind. Trotz der Nachteile besteht allerdings auch<br />
der Vorteil, dass statistische Verfahren gut zur Lösung einfacher Problemstellungen<br />
geeignet sind. Nachfolgend werden einige statistische Losgrößenplanungsverfahren<br />
dargestellt.<br />
- 14 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
4.4.2. Statistische Verfahren<br />
Exakte Losgröße:<br />
Bei der Unterdeckung eines Materials wird genau die Unterdeckungsmenge<br />
(Differenz zwischen Bedarf und dem verfügbaren Lagerbestand) als Losgröße<br />
eingesetzt. Zu dem entsprechenden Bedarfstermin ist dann der geplante<br />
Lagerbestand 0. Dieses Verfahren wird auch als Lot- for- Lot- Verfahren bezeichnet.<br />
[sap.04]<br />
Feste Losgröße:<br />
Eine feste Losgröße wird sinnvollerweise dann gewählt, wenn technische<br />
Besonderheiten, wie zum Beispiel Gebindeeinheiten, dies erfordern. Bei der<br />
Unterdeckung eines Materials wird die im Materialstammsatz definierte feste<br />
Losgröße eingesetzt. Reicht die Menge einer festen Losgröße nicht aus, um die<br />
Unterdeckung zu beseitigen, so werden mehrere Lose in Höhe der festen Losgröße<br />
zum gleichen Termin eingeplant, bis keine Unterdeckung mehr vorliegt. [sap.04]<br />
Im SAP- System der Geberit Lichtenstein GmbH wird das Verfahren der festen<br />
Losgröße verwendet. Dieses Verfahren und die Losgrößen wurden aufgrund einer<br />
Untersuchung in der Vergangenheit ausgewählt und berechnet.<br />
Auffüllen bis zum Höchstbestand:<br />
Beim Losgrößenverfahren "Auffüllen bis zum Höchstbestand" entspricht die<br />
Losgröße, die das System in seine Berechnung einsetzt, der Differenz zwischen dem<br />
verfügbaren Lagerbestand und dem im Materialstammsatz definierten<br />
Höchstbestand. [sap.04]<br />
Andler’sche Losgrößenformel:<br />
Die wohl bekannteste Berechnungsvorschrift für optimale Bestellmengen und<br />
Losgrößen wird nach dem Erfinder auch Andler- Formel oder Wurzelformel genannt.<br />
Sie geht davon aus, dass der Bedarf für eine längere Planungsperiode (zum Beispiel<br />
- 15 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
ein Jahr) bekannt ist und gleichförmig verläuft. Man spricht dann von „konstanter<br />
Lagerabwicklungsgeschwindigkeit“, das bedeutet, in jeder Zeiteinheit des gesamten<br />
Planungszeitraumes ist der Bedarf gleich. Das Ziel besteht darin, die Summe aus<br />
den gesamten losgrößenabhängigen Kosten im Planungszeitraum, wie zum Beispiel<br />
Lagerhaltungskosten, und die gesamten losfixen Kosten, vor allem die Rüstkosten,<br />
im Planungszeitraum möglichst niedrig zu halten. [stein.89]<br />
Optimale Fertigungslosgröße<br />
Formel 1: Andler’sche Losgrößenformel [stein.89]<br />
Die erweiterte Losgrößenformel mit Kapitalbindungskosten basiert auf der<br />
klassischen Losgrößenformel, erweitert um die Berücksichtigung endlicher<br />
Produktionsgeschwindigkeit und begrenzter Produktionskapazität. Die<br />
Kapazitätsrestriktion ist dahin gehend formuliert, dass die Kapazität zwar begrenzt<br />
ist, aber in jedem Fall ausreicht, um alle Bedarfe zu decken. In diesem Verfahren<br />
werden die Kapitalbindungskosten der Produktion und der Lagerhaltung gesondert<br />
erfasst und gehen mit in die Berechnung der optimalen Losgröße ein.<br />
Die Ermittlung der optimalen Losgröße erfolgt mittels des Optimalitätskriteriums der<br />
klassischen Losgrößenformel. Die optimale Auflagehäufigkeit wird auf Grundlage der<br />
optimalen Losgröße für den gesamten Planungszeitraum berechnet. [oete.94]<br />
4.4.3. Dynamische Verfahren<br />
Dynamische Losgrößenprobleme sind dadurch gekennzeichnet, dass sich ihr<br />
Systemzustand im Zeitablauf ändert, dass heißt, die dem Systemzustand<br />
quantifizierenden Variablen sind Funktionen der Zeit. Die Ergebnisse der Planung<br />
hängen deshalb im Gegensatz zum statistischen Ansatz von der Länge des<br />
Planungszeitraumes ab.<br />
=<br />
200 x Jahresbedarf<br />
x Auftragsfixe<br />
Kosten<br />
Lagerkosten<br />
x Auftragsproportionale<br />
Kosten<br />
- 16 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
In dynamischen Modellen wird ein variabler Bedarfsverlauf unterstellt. Da ein<br />
dynamisches Planungsproblem die Fragen des zeitlichen Vollzugs der Produktion<br />
beinhaltet, ist neben der Art und Menge der zu fertigenden Erzeugnisse auch die<br />
zeitliche Abfolge der Produktion für die Effizienz der Planung maßgebend. Die<br />
Optimierungsaufgabe besteht somit zusätzlich darin, Fertigungstermine so<br />
festzulegen, dass die Produktionsmengen der einzelnen Erzeugnisse zu den jeweils<br />
vorgesehenen Zeitpunkten verfügbar sind. Der dynamische Ansatz hat den Vorteil,<br />
dass die Ergebnisse, hinsichtlich des zeitlichen Produktionsablaufes, in die Realität<br />
übertragen werden können. Der Nachteil der dynamischen Verfahren ist, dass sie<br />
wesentlich komplexer als entsprechende statistische Verfahren sind. So ist zum<br />
Beispiel zur Berücksichtigung unterschiedlich großer Lose eines Teiles im Zeitablauf,<br />
je eine Variable für jedes Los dieses Produktes zu definieren. Außerdem sind die<br />
Auflagezeitpunkte der einzelnen Lose nicht allein von den Losgrößen abhängig und<br />
müssen deshalb als eigenständige Zeitvariable in die Modellformulierung<br />
aufgenommen werden. [oete.94]<br />
Gleitende wirtschaftliche Losgröße:<br />
Bei der gleitenden wirtschaftlichen Losgröße werden die aufeinander folgenden<br />
Bedarfsmengen so lange zu einer Losgröße zusammengefasst, bis die<br />
Gesamtkosten pro Stück ein Minimum bilden. Die Gesamtkosten sind die Summe<br />
aus losgrößenfixen Kosten und gesamten Lagerkosten. [sap.04]<br />
Stück- Perioden- Ausgleich:<br />
Das Verfahren des Stück- Perioden- Ausgleiches nutzt die Eigenschaft der<br />
klassischen Losgrößenformel, dass beim Kostenminimum die variablen Kosten<br />
(Lagerkosten) gleich den losgrößenfixen Kosten sind.<br />
Es werden die aufeinander folgenden Bedarfsmengen so lange zu einem Los<br />
zusammengefasst, bis die Summe der Lagerkosten gleich den losgrößenfixen<br />
Kosten entspricht. Dies führt zu einem Ausgleich zwischen mengenabhängigen und<br />
-unabhängigen Kosten. [sap.04]<br />
- 17 -
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
Dynamische Planungsrechnung:<br />
Bei der dynamischen Planungsrechnung werden die aufeinander folgenden<br />
Bedarfsmengen so lange zu einem Los zusammengefasst, bis die zusätzlichen<br />
anfallenden Lagerkosten größer als die losgrößenfixen Kosten sind. [sap.04]<br />
Die Auswahl des geeigneten Losgrößenverfahrens ist notwenig für eine<br />
Feinterminierung mittels grafischer Plantafel. Das gewählte Verfahren muss<br />
anschließend in die Stammdaten eingepflegt werden. Wie schon im Kapitel 4.4.2.<br />
erwähnt, muss diese Auswahl nicht mehr getroffen werden, da dies durch eine<br />
frühere Untersuchung in der Geberit Lichtenstein GmbH ermittelt wurde.<br />
4.4.4. Six Sigma<br />
Six Sigma ist ein Unternehmensziel, um Perfektion in allen Prozessen zu erreichen<br />
und ein Führungssystem zur Erreichung von höchsten und nachhaltigen Leistungen.<br />
Six Sigma (6σ) ist ein statistisches Qualitätsziel und zugleich der Name einer<br />
Qualitätsmanagement-Methodik. Ihr Kernelement ist die Durchführung von<br />
datenbasierten Verbesserungsprojekten durch speziell geschultes Personal, unter<br />
Anwendung bewährter Qualitätsmanagementtechniken. Prozessverbesserung,<br />
Streuungsverringerung und die Erzielung von Kostenersparnissen sind die<br />
Hauptziele der Methode.<br />
Die am häufigsten eingesetzte Six- Sigma- Methode ist der so genannte „DMAIC“-<br />
Zyklus (Define, Measure, Analyse, Improve, Control = Definieren, Messen,<br />
Analysieren, Verbessern, Steuern). Hierbei handelt es sich um einen Projekt- und<br />
Regelkreis-Ansatz. Der DMAIC Kernprozess wird eingesetzt, um bereits bestehende<br />
Prozesse messbar zu machen und sie nachhaltig zu verbessern.<br />
Der DMAIC- Zyklus ist nachfolgend dargestellt.<br />
- 18 -
Define (D):<br />
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
In dieser Phase wird der zu verbessernde Prozess identifiziert und dokumentiert und<br />
das Problem mit diesem Prozess beschrieben. Dies geschieht meistens in Form<br />
einer Projekt-Charta. Diese beinhaltet außerdem:<br />
• den gewünschten Zielzustand,<br />
• die vermuteten Ursachen für die derzeitige Abweichung vom Zielzustand,<br />
• eine Projektbeschreibung (Mitglieder, Ressourceneinsatz, Zeitplanung)<br />
Measure (M):<br />
In dieser Phase geht es darum, festzustellen, wie gut der Prozess wirklich die<br />
bestehenden Anforderungen erfüllt. Dies beinhaltet eine<br />
Prozessfähigkeitsuntersuchung für jedes relevante Qualitätsmerkmal.<br />
Analyse (A):<br />
Ziel der Analysephase ist es, die Ursachen dafür herauszufinden, warum der<br />
Prozess die Kundenanforderungen heute noch nicht im gewünschten Umfang erfüllt.<br />
Dazu werden Prozessanalysen, wie z.B. Wertschöpfungs-, Materialfluss- oder<br />
Wertstromanalysen, sowie Datenanalysen (Streuung), durchgeführt. Bei der<br />
Datenanalyse werden die in der vorigen Phase erhobenen Prozess- oder<br />
Versuchsdaten unter Einsatz statistischer Verfahren ausgewertet, um die<br />
wesentlichen Streuungsquellen zu identifizieren und die Grundursachen des<br />
Problems zu erkennen.<br />
Improve (I):<br />
Nachdem verstanden wurde, wie der Prozess funktioniert, wird nun die<br />
Verbesserung geplant, getestet und schließlich in den Prozess integriert.<br />
- 19 -
Control (C):<br />
Theoretischer Ansatz zur optimalen Fertigungsplanung<br />
Der neue Prozess wird mit statistischen Methoden überwacht. Der Aufwand bei der<br />
Durchführung eines DMAIC- Zyklus ist hoch, so dass sich die Durchführung erst<br />
lohnt, wenn die zu erwartenden Wertschöpfungszuwächse aus dem verbesserten<br />
Prozess höher als 50.000 EUR ausfallen. Man strebt eine Projektlaufzeit von vier bis<br />
fünf Monaten an. [six.08]<br />
Six Sigma ist sehr gut dazu geeignet, einen vorhandenen Prozess zu optimieren.<br />
Nach Einführung der Pressenplanung, mit der neuen Methode, kann mit Six Sigma<br />
der Prozess analysiert und das neue Planungsverfahren weiter verbessert werden.<br />
- 20 -
Ist-Zustand Pressenplanung<br />
5. Ist-Zustand Pressenplanung<br />
5.1. Ablauf der Pressenplanung<br />
Die Planung der Pressen erfolg im ersten Schritt durch den Disponenten im AZ.<br />
Allerdings wird dabei nur eine Grobplanung der Pressenartikel über den Dispolauf im<br />
SAP durchgeführt, dass heißt, die Feinplanung muss in einem zweiten Schritt durch<br />
die Meister durchgeführt werden. Dies ist notwendig, weil dem Disponenten bisher<br />
kein Mittel zur Verfügung steht, um die Feinplanung der Pressen durchzuführen.<br />
Löst der Kunde einen Auftrag auf WC Rahmen aus, werden im SAP die Bedarfe auf<br />
Pressenteile über den Dispolauf generiert. Diese Bedarfe werden von den Meistern<br />
in eine komplexe Exceldatei von Hand übertragen, in welche Artikelstammdaten,<br />
Arbeitsplatzverwendungen, Coil- und Werkzeugstammdaten im Vorfeld gepflegt<br />
werden müssen. Durch ihre Erfahrung erstellen die Meister, anhand der gepflegten<br />
Daten und den Fertigungsaufträgen, einen Maschinenbelegungsplan.<br />
Anschließend muss der für die Coilbestellung verantwortliche Disponent die<br />
entstehenden Materialbedarfe aus der Exceldatei auslesen. Anhand dieser Daten<br />
bestellt der Disponent das erforderliche Material bei einem Lieferanten über das<br />
SAP. Daraufhin erfolgt durch den Disponenten eine Information an die Meister, ob<br />
das angeforderte Material zum eingeplanten Fertigungstermin verfügbar ist. Wenn<br />
das Material, für einen bestimmten Artikel, zum gewünschten Termin nicht angeliefert<br />
werden kann, müssen die Meister die Planung nochmals überarbeiten. Die<br />
betroffenen Artikel werden dann auf den neuen bestätigten Liefertermin des<br />
Vormaterials umgeplant.<br />
- 21 -
5.2. Excel Planung<br />
Ist-Zustand Pressenplanung<br />
Grundlage für die Arbeit der Meister mit der Excel Datei ist eine Stammdatenpflege<br />
für alle auf den Pressen zu fertigenden Artikel, als auch die Aktualität der Daten<br />
sicherzustellen. Neu hinzukommende Artikel müssen von den Meistern ebenso in die<br />
Stammdaten übertragen werden.<br />
Für die Planung der Pressen mit Excel und der damit verbundenen Übertragung der<br />
Fertigungsaufträge aus dem SAP benötigen die Meister ca. 30 Minuten pro Tag. Bei<br />
ca. 260 Arbeitstagen im Jahr 2008 ergeben sich daraus 7800 Minuten oder 130<br />
Stunden Arbeitszeit für die Planung der Pressen.<br />
5.3. Vorteile und Nachteile der Excel Planung<br />
Die Vorteile der derzeitigen Planung der Pressen bestehen darin, dass diese<br />
funktionsfähig ist, weil die Meister über eine große Erfahrung verfügen und die<br />
Planung routiniert durchführen.<br />
Es ist eine schnelle Anpassung der Auftragsgröße und Umterminierung bei<br />
Änderungen in der Planung möglich, und der Informationsfluss an nachfolgende<br />
Abteilungen und das AZ bei Störungen verläuft relativ gut. Die Meister<br />
berücksichtigen bei ihrer Planung alle Bedingungen in der Produktion, wie zum<br />
Beispiel die Pressen- und Werkzeugverfügbarkeit. Dies ist möglich, weil sie immer<br />
über den aktuellen Werkzeugstatus aller Werkzeuge informiert sind. Weiterhin<br />
verfolgen die Meister das Ziel, eine optimale Kapazitätsauslastung zu erreichen,<br />
indem eine Produktionsreihenfolge nach Erfahrungswerten erstellt wird, um<br />
unnötigen Aufwand für den Rüstvorgang möglichst gering zu halten. Die personelle<br />
Einsatzplanung funktioniert sehr gut, da die Meister immer alle aktuellen<br />
Informationen über die Personalsituation vorliegen haben. Die Meister arbeiten eng<br />
mit den Pressenmitarbeitern zusammen, sodass eine schnelle Klärung von<br />
Problemen möglich ist.<br />
- 22 -
Ist-Zustand Pressenplanung<br />
Ein schwerwiegender Nachteil der momentanen Planung ist die Schnittstelle<br />
zwischen SAP und Excel. Durch die Benutzung von 2 Systemen zur Planung liegt ein<br />
Bruch im Informationsfluss vor. Es erfordert große Sorgfalt, die Daten vollständig und<br />
fehlerfrei zu übertragen. Dabei kann es zum Verlust von Informationen kommen,<br />
wodurch die Produktion eines Artikels verzögert oder übersehen wird.<br />
Durch den zusätzlichen Aufwand für die Planung mittels Excel, leidet die<br />
Hauptaufgabe der Meister darunter. Diese besteht darin, eine qualitativ einwandfreie,<br />
termingerechte und wirtschaftlichste Fertigung durch optimalen Einsatz von<br />
Mitarbeitern sicherzustellen. Der zusätzliche Pflegeaufwand für Excel ist ein weiterer<br />
nachteiliger Faktor.<br />
Gibt es keine Rückmeldung vom Disponenten an den Meister über einen evtl.<br />
abweichenden Liefertermin des Vormaterials, kann die Fertigung an den Pressen<br />
nicht zum eingeplanten Termin durchgeführt werden. Die Einplanung der Aufträge<br />
durch die Meister erfolgt nach Erfahrungswerten und nicht nach den im SAP<br />
gepflegten Arbeitsplandaten. Somit fehlt eine Transparenz im Planungssystem. Die<br />
gepflegten Arbeitsplandaten im SAP werden kaum auf Richtigkeit geprüft und<br />
können somit auch nicht angepasst und auf einen aktuellen Stand gebracht werden.<br />
Wenn der "Hauptplaner" krank oder im Urlaub ist und der Vertretung die erforderliche<br />
Erfahrung fehlt, kann es zu Unstimmigkeiten in der Planung führen.<br />
Nachteilig wirkt sich auch die räumliche Trennung der Fertigungsplanung im<br />
Meisterbüro und die Materialplanung im AZ aus. Bei kurzfristigen Änderungen kann<br />
dies zu Problemen in der Planung führen. Diese entstehen, wenn die Meister die<br />
Pressenplanung umstellen und keine Information an das AZ erfolgt. Dadurch kann<br />
das Vormaterial nicht umgeplant werden und es kann zu Materialengpässen<br />
kommen. Weiterhin liegt der Aufgabenbereich der Meister primär in der Produktion,<br />
wodurch sie für die Disponenten im AZ schwer erreichbar sind.<br />
Die Meister haben das Ziel, möglichst wenig zu rüsten, wohingegen das AZ kleine<br />
Losgrößen in der Fertigung anstrebt, um die Bestände niedrig zu halten. Damit<br />
entsteht ein Interessenkonflikt. Kleine Losgrößen bewirken eine geringe<br />
- 23 -
Ist-Zustand Pressenplanung<br />
Kapitalbindung sowie einen geringen Lagerplatzbedarf und sind somit betriebliche<br />
Notwendigkeiten um wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Tabelle 1: Vorteile und Nachteile der Excel Planung<br />
Vorteile: Nachteile:<br />
• schnelle Reaktion bei Änderung<br />
der Planung<br />
• Meister berücksichtigen alle<br />
Bedingungen in der Produktion<br />
• optimale Kapazitätsauslastung,<br />
auf Basis langjähriger Erfahrung<br />
in der Produktion<br />
• personelle Einsatzplanung<br />
funktioniert sehr gut durch aktuelle<br />
Informationen über<br />
Personalsituation<br />
• kurze Informationswege zwischen<br />
Meister und Pressenmitarbeiter,<br />
ermöglichen hohe Flexibilität<br />
• individuell angepasstes System<br />
auf Anwendung zugeschnitten<br />
- 24 -<br />
• Bruch im Informationsfluss durch<br />
Nutzung von 2 Systemen (SAP,<br />
Excel)<br />
• zusätzlicher Zeitaufwand für<br />
Meister durch die Eingaben in das<br />
Excel<br />
• bestehendes Risiko von Fehl- und<br />
Falscheingaben<br />
• Aktualität der Informationen für die<br />
Meister nicht immer gegeben<br />
• fehlen einer Transparenz durch<br />
Planung mit Erfahrungswerten<br />
• Erfahrungswerte liegen nur bei<br />
den Meistern<br />
• Interessenkonflikt zwischen<br />
Meister und Auftragszentrum (im<br />
Bezug auf Losgrößen)<br />
• Excel wird überschrieben (keine<br />
Archivierung)
5.4. Schlussfolgerung<br />
Ist-Zustand Pressenplanung<br />
Es ist festzuhalten, dass die Excelplanung unter den derzeitigen Gegebenheiten<br />
funktioniert, aber als eine Zusatzaufgabe für die Meister zu betrachten ist. Damit<br />
leidet die Hauptaufgabe der Meister darunter, eine qualitativ einwandfreie,<br />
termingerechte und wirtschaftlichste Fertigung durch optimalen Einsatz von<br />
Mitarbeitern sicherzustellen. Bei einer erhöhten Anzahl von Pressen wäre das<br />
Excelsystem nicht mehr transparent abbildbar bzw. keine gute Übersichtlichkeit<br />
mehr gewährleistet. Da bis 2012 mit einer Erhöhung der Anzahl von 4 auf<br />
mindestens 8 Pressen gerechnet werden muss, ist eine Neuorganisation der<br />
Fertigungsplanung notwendig.<br />
- 25 -
Auswahl eines Planungssystems<br />
6. Auswahl eines Planungssystems<br />
6.1. Allgemeine Vorbetrachtung<br />
Planungssysteme werden von einer Vielzahl von Wettbewerbern angeboten. In der<br />
Abbildung 4 ist eine Übersicht der marktrelevantesten Softwarehersteller und deren<br />
Produkte dargestellt. Die klassischen PPS- Systeme sind nunmehr in die weitaus<br />
leistungsfähigeren ERP- Systeme integriert worden und bieten einen wesentlich<br />
größeren Funktionsumfang.<br />
BDE<br />
PROQUAM<br />
SAP<br />
Microsoft<br />
Buisness<br />
Solutions<br />
ERP- System<br />
Abbildung 4: Überblick ERP- Systeme auf dem Markt<br />
Infor Sage Oracle 3. Anbieter<br />
Während PPS- Systeme nur für die Produktionsplanung und -steuerung eingesetzt<br />
werden konnten, bieten ERP- Systeme zusätzlich die Funktionsbereiche Finanzen,<br />
Personal und viele weitere Funktionen. Das heißt, dass PPS- Systeme den<br />
gesamten Prozess der Planung von Fertigungsaufträgen unterstützen und ERP-<br />
Systeme zusätzlich betriebswirtschaftliche Funktionsbereiche enthalten.<br />
Neben einer Vielzahl von Drittanbietern teilen sich 5 größere Softwarehersteller den<br />
Markt der ERP- Systeme. Davon der größte und auch der bei Geberit eingesetzte<br />
Anbieter ist SAP. Dieses sehr umfangreiche Programm bietet alle schon genannten<br />
Funktionen eines ERP- Systems und wird deshalb in seinem vollem<br />
Funktionsumfang in vielen Unternehmen kaum vollständig ausgenutzt.<br />
- 26 -
Auswahl eines Planungssystems<br />
Für SAP wiederum gibt es so genannte Softwareaufsätze, um weitere neue<br />
Funktionen in das SAP zu integrieren. Diese stammen von anderen Anbietern, und<br />
deren Software arbeitet zusammen mit SAP über dessen Schnittstelle.<br />
SAP versucht aber diese Erweiterungen, sofern sie eine Bereicherung für das<br />
System darstellen, selbst zu programmieren oder den betreffenden Drittanbieter<br />
aufzukaufen. Dadurch ist ein Softwareaufsatz nicht in jedem Fall notwendig, da das<br />
entsprechende Feature unter Umständen schon im System vorhanden ist.<br />
Im Weiteren werden nur noch SAP und dessen BDE- Softwareaufsatz PROQUAM<br />
betrachtet, weil SAP im Werk Lichtenstein schon benutzt wird und Informationen zum<br />
BDE- System aus dem Werk Pfullendorf abgefragt werden können, da es dort in das<br />
produktive SAP- System eingebunden ist. Damit sind schon Erfahrungswerte über<br />
das BDE- System vorhanden.<br />
6.2. Erläuterung zum ERP- System SAP<br />
Die Abkürzung ERP steht für „Enterprise Ressource Planning“ und bedeutet<br />
übersetzt Unternehmens- Ressourcen- Planung. Das heißt also, dass ein ERP-<br />
System eine komplexe Anwendungssoftware zur Unterstützung der<br />
Ressourcenplanung für ein ganzes Unternehmen darstellt. Die Funktionsbereiche<br />
von ERP- Systemen umfassen das Abbilden aller Geschäftsprozesse in<br />
Unternehmen. Es bietet die Möglichkeit, Ressourcen unternehmensweit zu<br />
verwalten, mittels einer durchgehenden Integration in allen<br />
unternehmenszugehörigen Betrieben. Die typischen Funktionsbereiche sind dabei:<br />
• Materialwirtschaft (Beschaffung, Lagerhaltung, Disposition, Bewertung),<br />
• Produktion,<br />
• Finanz- und Rechnungswesen,<br />
• Controlling und Personalwirtschaft,<br />
• Forschung und Entwicklung,<br />
• Verkauf und Marketing,<br />
• Stammdatenverwaltung. [erp.08]<br />
- 27 -
Auswahl eines Planungssystems<br />
SAP stellt ein momentan nicht funktionsfähiges Gerüst für eine grafische Plantafel<br />
zur Verfügung. Dieses Gerüst muss für den Anwendungsfall durch individuelle<br />
Vorgaben und Einstellungen im Customizing aktiviert werden. Customizing-<br />
Einstellungen und Programmierungen liegen im administratorischen Bereich und<br />
erfordern speziell zugeordnete Rechte.<br />
6.3. Erläuterung zum BDE- System PROQUAM<br />
Übergeordnete ERP- Systeme sind oft nicht in der Lage, Fertigungsaufträge exakt<br />
feinzuplanen. Aufgrund dieser ERP- Grobplanung wird die Maschinenbelegung<br />
häufig mit Hilfe von Steckkarten und einer konventionellen Plantafel manuell<br />
durchgeführt. Damit ergibt sich die Problematik, der ungenauen Terminierung,<br />
mangelnder Berücksichtigung der aktuellen Situation in der Fertigung und fehlende<br />
Fortschreibung der Auftragslaufzeiten bei Produktionsänderungen und<br />
Maschinenstörungen.<br />
Abhilfe kann die BDE- Plantafel schaffen, welche im BDE- System PROQUAM<br />
integriert ist und den Disponenten bei allen Planungsaktivitäten unterstützt. Die vom<br />
ERP- System übernommenen Fertigungsaufträge können mit ihren Wunschterminen<br />
in einer grafischen Plantafel feingeplant werden.<br />
Die Planungssituation in allen Betriebsbereichen wird aktuell, präzise und<br />
wahrheitsgemäß aufgezeigt. Der Disponent erhält somit die Sicherheit über genaue<br />
Abgabe von Terminen und zu erwartenden Stückzahlen. Störungen in der Fertigung<br />
werden hinsichtlich der damit verbundenen Auswirkungen, auf alle Aufträge<br />
transparent projiziert.<br />
Die simulative Einlastung eines Auftrages verschafft Klarheit, ob sich der gewünschte<br />
Erfolg einstellt und welche Nachteile dabei evtl. in Kauf genommen werden müssen.<br />
Die Auswirkung von Eilaufträgen wird unzweifelhaft dokumentiert und dem<br />
Verantwortlichen aufgezeigt. [pro.07]<br />
- 28 -
Auswahl eines Planungssystems<br />
6.4. Anforderungen an das Planungssystem<br />
Erforderliche Vorraussetzungen sind als das Ausschlusskriterium für die<br />
Entscheidungsfindung zu sehen. Wird dieser Punkt als nicht tragbar eingestuft,<br />
brauchen keine weiteren Anforderungspunkte untersucht werden, weil das<br />
betreffende Planungssystem sofort abgelehnt wird. Dies betrifft zum Beispiel die<br />
hard- und softwaretechnisch Vorraussetzungen für eine effektive Nutzung des<br />
Planungssystems. Dies muss unbedingt beachtet werden, da zu hohe<br />
Systemanforderungen dazu führen, dass neue Hardware zugekauft werden muss,<br />
wodurch wieder Kosten entstehen. Gleiches gilt für Software, zum Beispiel im Bezug<br />
darauf, ob sich das Planungssystem mit dem vorhandenen Betriebssystem<br />
anwenden lässt.<br />
Einer weiterer wichtiger Punkt im Vorfeld des Erwerbes eines ERP- Systems sind die<br />
anfallenden Kosten, sowohl die einmaligen Anschaffungskosten, als auch zusätzliche<br />
laufenden Kosten wie zum Beispiel Lizenz- und Wartungsgebühren.<br />
Wenn man sich zum Beispiel für ein Planungssystemaufsatz für das vorhandene<br />
SAP entscheiden würde, welches von einem anderen Anbieter stammt, muss die<br />
Kompatibilität sichergestellt sein. Dies ist notwendig, damit beide Programme auf<br />
dieselben Stammdaten zurückgreifen können und um kurze Informationswege<br />
sicherzustellen.<br />
Das Hauptziel der Diplomarbeit ist es, die bisher schon mögliche Grobplanung der<br />
Pressenartikel im SAP zu einer stundengenauen Feinplanung zu erweitern und diese<br />
grafisch benutzerfreundlich abzubilden. Dazu wäre eine grafische Plantafel in Form<br />
eines Ganttdiagramms vorzuziehen, um eine übersichtliche Produktionsreihenfolge<br />
der eingeplanten Artikel auf allen aktiven Pressen ablesen zu können. Die<br />
Feinplanung ist notwendig, um eine Produktionsreihenfolge festzulegen.<br />
Natürlich müssen dem Disponenten, bei einer so genauen Feinplanung, immer<br />
aktuelle Informationen über die Werkzeugverfügbarkeit vorliegen. Ausfälle und<br />
Reparaturarbeiten müssen schon vor dem Einplanen bekannt sein. Bei einer Vielzahl<br />
- 29 -
Auswahl eines Planungssystems<br />
von Pressenwerkzeugen und häufigen Werkzeugwechseln reicht eine Information<br />
aus der Produktion nicht aus, um sicherzustellen, dass ein nicht zur Verfügung<br />
stehendes Werkzeug doch für die Produktion eingeplant wird. Dem muss also das<br />
Planungsprogramm entgegenwirken, indem die Information über einen<br />
Werkzeugausfall direkt von den Meistern in das Planungssystem eingepflegt und<br />
eine Einplanung des Werkzeuges vom Planungssystem unmöglich gemacht wird.<br />
Wartungs- und Pflegeaufwand stellen für die Abteilung Informatik einen nicht zu<br />
vernachlässigenden Auswahlpunkt dar. Installationsvorgänge müssen möglichst<br />
automatisiert im Hintergrund auf den einzelnen Rechnerarbeitsplätzen ablaufen und<br />
den normalen Arbeitsbetrieb nicht oder nur gering beeinflussen. Das sollte durch<br />
eine Netzwerkinstallation, direkt vom Server auf die einzelnen Rechner, ermöglicht<br />
werden.<br />
Auch die Benutzerfreundlichkeit muss bei dem Auswahlverfahren in die Betrachtung<br />
mit einbezogen werden. Eine gute Übersichtlichkeit und intuitive Bedienung gestatten<br />
ein schnelles Arbeiten und ermöglichen Einsteigern einen guten Zugang zum<br />
Planungssystem. Aus einer guten Benutzerfreundlichkeit resultiert ein schnelles und<br />
fehlerfreies Bedienen des Programms. Weiterhin ist dieser Punkt notwendig, wenn<br />
nur wenige Personen mit der Planung des Systems vertraut sind und diese durch<br />
Krankheit oder Urlaub ihrer Tätigkeit nicht nachkommen können. Dann muss eine<br />
Vertretung mit dem System arbeiten können.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl des Systems ist die Zeit, welche zur<br />
Einführung des Planungssystems in das produktive System benötigt wird. Dabei<br />
müssen Faktoren, wie die Zeit für den Installationsvorgang und Konsequenzen (zum<br />
Beispiel Serverabschaltung während des Vorgangs), Zeitaufwand für das Einpflegen<br />
von notwendigen Stammdaten und die Durchführung von<br />
Systemeinstellungsparameter berücksichtigt werden.<br />
Es ist vorzuziehen, wenn keine Schulungen für die Nutzung des Planungssystems<br />
erforderlich sind, sodass diese Kosten und der Zeitaufwand gespart werden können.<br />
Kurze Einweisungsgespräche müssen für die Erklärung des Systems ausreichen.<br />
- 30 -
Auswahl eines Planungssystems<br />
Bei Planungssystemaufsätzen für SAP ist darauf zu achten, in welchen Abständen<br />
die Synchronisation zwischen SAP und den Aufsätzen vollzogen wird. Die<br />
Synchronisationszeiträume sollten möglichste gering sein, um einen hohen<br />
Aktualitätsgrad der Informationen zu garantieren. Damit wird der Disponent befähigt,<br />
schnell und flexibel Informationen abzurufen und darauf zu reagieren.<br />
Aufgrund der hier dargestellten Anforderungen an ein Planungssystem wurde eine<br />
Anforderungsliste erstellt (Vgl. Tabelle 1).<br />
Tabelle 2: Anforderungsliste Planungssystem<br />
Forderung<br />
/ Wunsch<br />
Nr. Anforderung<br />
F 1 alle erforderliche Vorraussetzungen müssen gegeben sein<br />
F 2 niedrige Anschaffungskosten<br />
F 3 geringe zusätzliche Lizenz- und Wartungsgebühren<br />
F 4 Kompatibilität mit vorhandenen Systemen<br />
F 5 stundengenaue Feinplanung<br />
F 6 Möglichkeit der Nutzung grafischer Plantafeln<br />
F 7 Werkzeugverfügbarkeit abbilden<br />
F 8 Geringer Wartungs- und Pflegeaufwand<br />
F 9 Benutzerfreundlichkeit (einfache Bedienung)<br />
F 10 Geringer Zeitaufwand für die Implementierung<br />
W 11 Niedrige Anzahl an notwendigen Schulungen<br />
W 12 Aktualisierungsgrad möglichst in Echtzeit<br />
- 31 -
Auswahl eines Planungssystems<br />
6.5. Gegenüberstellung SAP und PROQUAM<br />
Tabelle 3: Gegenüberstellung SAP und PROQUAM<br />
Bewertungsliste<br />
Ziel: Auswahl eines Planungssystems, welches für die betrieblichen<br />
Forderungen der Geberit Lichtenstein geeignet ist.<br />
Werteskala nach VDI 225 mit Punktvergabe P von 0 bis 4<br />
0= unbefriedigend, 1= gerade noch tragbar, 2= ausreichend, 3= gut, 4= sehr gut<br />
Gewichtungsfaktor g auf Basis der betrieblicher Relevanz vergeben<br />
Planungssystem SAP PROQAUM<br />
Nr. Bewertungskriterium g P P*g P P*g<br />
1 erforderliche Vorraussetzungen 0,25 4 1 4 1<br />
2 Anschaffungskosten 0,125 4 0,5 2 0,25<br />
3 Lizenz- und Wartungsgebühren 0,125 4 0,5 2 0,25<br />
4 Kompatibilität 0,1 4 0,4 4 0,4<br />
5 stundengenaue Feinplanung 0,1 4 0,4 4 0,4<br />
6 grafische Plantafel 0,05 4 0,2 3 0,15<br />
7 Werkzeugverfügbarkeit 0,05 3 0,15 3 0,15<br />
8 Wartungs- und Pflegeaufwand 0,05 2 0,1 2 0,1<br />
9 Benutzerfreundlichkeit 0,05 3 0,15 3 0,15<br />
10 Zeit für Implementierung 0,05 2 0,1 2 0,1<br />
11 Schulungen 0,025 3 0,075 2 0,05<br />
12 Aktualisierungsgrad 0,025 4 0,1 3 0,075<br />
Maximale Punktzahl 1 41 3,675 34 3,075<br />
Rangfolge 1 2<br />
Entscheidung: für die Feinterminierung der Pressenplanung wird aufgrund der<br />
Auswertung die Verwendung des Systems SAP empfohlen<br />
- 32 -
Auswahl eines Planungssystems<br />
Die Bewertung der einzelnen Auswahlkriterien wurde aufgrund von<br />
betriebsspezifischen Anforderungen durchgeführt. Je nach Bedeutung der<br />
Anforderungen wurden diese unterschiedlich stark gewichtet. Im nachfolgenden Text<br />
werden die Bewertungskriterien der Bewertungsliste erläutert.<br />
Die erforderlichen Vorraussetzungen für den Betrieb der beiden Lösungen sind in der<br />
Geberit Lichtenstein GmbH, sowohl hard- als auch softwaretechnisch, vorhanden.<br />
Weiterhin besteht eine volle Kompatibilität des BDE- Systems mit SAP. Diese<br />
Aussage kann getroffen werden, da das BDE- System im Geberit Werk Pfullendorf<br />
schon verwendet wird. Damit wird das Hauptkriterium der Anforderungsliste von<br />
beiden Lösungen ohne Einschränkungen erfüllt.<br />
Die Bewertung der Anschaffungskosten erfolgte aufgrund der Tatsache, dass das<br />
SAP im Werk Lichtenstein schon vorhanden ist. Damit fallen keine Kosten für die<br />
Anschaffung an, wodurch SAP die maximale Bewertung in diesem Auswahlkriterium<br />
erhält. Im Gegensatz dazu muss ein BDE- System erst gekauft werden, wodurch die<br />
Bewertung schlechter ausfällt. Gleiches gilt für die Lizenz- und Wartungskosten, da<br />
diese laufenden Kosten für SAP sowieso schon anfallen und die neuen laufenden<br />
Kosten für das BDE- System zusätzlich hinzukommen.<br />
Die stundengenaue Feinplanung der Pressen lässt sich mit beiden Lösungen<br />
durchführen. Beide Systeme verfügen über die geforderte grafische Plantafel. Es<br />
lassen sich stundengenaue Auftragslisten mit Produktionsreihenfolgen für die<br />
Fertigung und Bestelllisten für das Vormaterial ausgeben.<br />
Die Werkzeugverfügbarkeit lässt sich mit beiden Systemen darstellen. Allerdings<br />
kann man nur im SAP das Sperren eines Werkzeuges mit einer einfachen<br />
Befehlseingabe durch klicken auf einen Sperren Button durchführen (die<br />
erforderliche Berechtigung vorausgesetzt). Damit können ausgefallene Werkzeuge<br />
nicht mehr für die Produktion eingeplant werden, und der Disponent erhält immer<br />
einen Warnhinweis.<br />
- 33 -
Auswahl eines Planungssystems<br />
Die Benutzerfreundlichkeit wird in beiden Systemen durch eine intuitive Bedienung<br />
der Basisfunktionen sichergestellt, allerdings können spezielle Einstellungen, wie<br />
Optionen in der Planungsstrategie, ohne genauere Kenntnisse nicht vorgenommen<br />
werden. Diese Einstellungen sind jedoch einmalig zu treffen und müssen nicht bei<br />
jedem Aufrufen der grafischen Plantafel eingestellt werden.<br />
Für den Betrieb beider Systeme sind umfangreiche und zeitaufwendige Tätigkeiten<br />
durchzuführen, wie zum Beispiel das Pflegen der Stammdaten und Einstellungen im<br />
Bereich Customizing (Vgl. Kapitel 7.1).<br />
Es sind keine zeitaufwendigen Schulungen für den Betrieb der Systeme erforderlich,<br />
eine kurze Einweisung reicht aus. Die im Anhang dieser Diplomarbeit befindliche<br />
<strong>Dokument</strong>ation zeigt Schritt für Schritt die Anwendung der grafischen Plantafel und<br />
aller notwendigen Einstellungen. Diese <strong>Dokument</strong>ation kann in das Intranet der<br />
Geberit Lichtenstein GmbH eingebunden und als Schulungsmaterial verwendet<br />
werden.<br />
Im Bezug auf Aktualität der Daten hat das SAP den Vorteil gegenüber dem BDE-<br />
System, da SAP in Echtzeit arbeitet, dass heißt, die Daten immer auf dem aktuellen<br />
Stand sind. Das BDE- System hingegen führt nur aller 15 Minuten eine<br />
Aktualisierung mit dem SAP durch. Dadurch erhält SAP für dieses<br />
Bewertungskriterium eine höhere Punktzahl als das BDE- System.<br />
Die Bewertung nach firmeninterner Gewichtung der Anforderungen hat ergeben,<br />
dass SAP für die Planung der Pressen dem BDE- System vorzuziehen ist. Für den in<br />
der Geberit Lichtenstein GmbH vorliegenden Anwendungsfall erreicht das BDE-<br />
System in keinem Bewertungskriterium eine bessere Bewertung als SAP.<br />
- 34 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
7. Implementierung der standortspezifischen<br />
Erfordernisse in das ausgewählte Softwareprodukt<br />
7.1. Customizing<br />
Customizing ist der englische Fachausdruck für die Anpassung eines<br />
Serienprodukts, wie SAP, an die Bedürfnisse eines Kunden.<br />
Die Anpassung kann durch Programmänderungen oder durch das Setzen von<br />
Parametern erfolgen, die Umfang und Aussehen (Konfiguration) einerseits oder das<br />
Verhalten und die Ergebnisse (Parametrisierung) einer Standardsoftware<br />
beeinflussen. Gerade in großen Projekten kann der Aufwand für die Anpassung der<br />
Software und die Anpassung der Organisation an die Standardsoftware sehr hoch<br />
werden.<br />
Die Anpassung kann entweder in Eigenregie oder durch einen Dienstleister erfolgen,<br />
welcher häufig auch der Hersteller der Software ist.<br />
Im Bereich von ERP- Software wie SAP versteht man unter Customizing im<br />
Speziellen alle Anpassungen, die ohne Programmierung möglich sind. Alle anderen<br />
Erweiterungen werden dann als Modifikationen betrachtet, für die auch der Hersteller<br />
keine Verantwortung mehr übernimmt.<br />
Mit dem Begriff Customizing wird die Vorgehensweise der Systemkonfiguration<br />
bezeichnet, in der ein Anwender Systemeinstellungen anpasst. Customizing wird im<br />
SAP R/3- System über den Einführungsleitfaden (IMG) vorgenommen. Das<br />
Customizing unterstützt den Anwender in folgenden Situationen:<br />
• Bei der Einführung des R/3-Systems<br />
• Bei der Erweiterung des R/3-Systems<br />
• Bei einem Release- Wechsel oder System-Upgrade<br />
- 35 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
Das Customizing bietet folgende Funktionen:<br />
• Werkzeuge für Systemeinstellungen und deren <strong>Dokument</strong>ation<br />
• Empfehlungen für Systemeinstellungen<br />
• Customizing- Projekte als Steuerungsinstrumente für die Verwaltung,<br />
Bearbeitung und Auswertung der Einführungs- oder Erweiterungsprojekte<br />
• Unterstützung bei der Übernahme der Systemeinstellungen vom Testsystem<br />
in das Produktivsystem<br />
• Werkzeuge für den System-Upgrade und den Release- Wechsel<br />
• Vorkonfigurierte Branchensysteme<br />
Das Customizing unterstützt nicht die Modifikation der SAP Standardfunktionen.<br />
[sap.04]<br />
Im Folgenden werden die Customizing- Einstellungen im Rahmen der Diplomarbeit<br />
erläutert. Der Ablauf wird im Anhang 1 mit Bildschirmabgriffen dargestellt.<br />
Für die Feinterminierung der Pressenplanung, mit der grafischen Plantafel, waren<br />
keine Customizing- Einstellungen vorzunehmen, weil diese Einstellungen in der<br />
Vergangenheit schon gepflegt wurden. Allerdings mussten Einstellungen im Bereich<br />
der Verfügbarkeitsprüfung für Pressenwerkzeuge vorgenommen werden. In der<br />
ursprünglichen Einstellung wurde beim Anlegen eines Fertigungsauftrages keine<br />
Verfügbarkeitsprüfung durchgeführt. Dadurch wurde eine Freigabe eines<br />
Fertigungsauftrages ermöglicht, selbst wenn die Werkzeugverfügbarkeit nicht<br />
gegeben war. Wenn man allerdings eine Feinplanung über SAP anstrebt, muss ein<br />
nicht einsatzfähiges Werkzeug dem Disponenten angezeigt werden.<br />
Um Customizing- Eintellungen im SAP vorzunehmen, benötigt man<br />
Administratorenrechte. Deshalb muss man sich zum Durchführen des nachfolgenden<br />
Schrittes an die entsprechende Stelle wenden, wo die Einstellungen von einem<br />
Administrator auf Richtigkeit überprüft und umgesetzt werden. Dies muss so<br />
gehandhabt werden, da über das Customizing grundlegende Systemeinstellungen<br />
von SAP beeinflusst werden können, welche bei Falscheingabe die Funktionalität<br />
- 36 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
von SAP negativ beeinflussen können. Dies ist bei einem produktiven System<br />
untragbar. Darum werden solche folgenschweren Einstellungen erst im SAP<br />
Testsystem vorgenommen und ausführlich getestet.<br />
Das Customizing wird im SAP Hauptmenü über den Transaktionscode „SPRO“<br />
aufgerufen. Dort erreicht man den Einführungsleitfaden über den Button „SAP<br />
Referenz- IMG“. Im Einführungsleitfaden befindet sich ein Menübaum mit dem alle<br />
SAP- Einstellungen, die für das Customizing vorgesehen sind, bearbeitet werden<br />
können. Das für die Werkzeugverfügbarkeitsprüfung relevante Menü erreicht man<br />
wie folgt: „Produktion Fertigungssteuerung Vorgänge Verfügbarkeitsprüfung<br />
Prüfsteuerung definieren“. Im folgenden Menü muss in der Tabelle das Geberit<br />
Werk gewählt werden, für welches die Einstellung vorgenommen werden sollen. Für<br />
jedes Werk gibt es 2 Untergliederungspunkte:<br />
• Prüfung für eröffneten Auftrag<br />
• Prüfung für freigegebenen Auftrag<br />
Die folgenden Einstellungen müssen für beide Punkte durchgeführt werden. Die zu<br />
treffenden Einstellungen sind bei beiden Punkten gleich, und die Reihenfolge spielt<br />
keine Rolle.<br />
Es wird zunächst einer der beiden Einträge ausgewählt und dessen Zeile markiert.<br />
Die betreffenden Zeilen erkennt man an der Bezeichnung<br />
„1191 Geberit Lichtenstein“. Das Untermenü erreicht man über den Button „Detail“.<br />
Dort muss bei „FHM Verfügbarkeit“ der Haken bei „Keine Prüfung“ entfernt werden.<br />
Weiterhin muss bei „Prüfregel“ eine „01“ und bei „Freigabe FHM“ eine „1“<br />
eingetragen werden. Die „Prüfregel 01“ bezeichnet die Statusprüfung des<br />
Fertigungshilfsmittels und die „Freigabe FHM“ bietet Verfahrensweisen bei fehlender<br />
Werkzeugverfügbarkeit. Die Einstellung „1“ bewirkt eine „Freigabe durch<br />
Benutzerentscheidung bei fehlendem FHM“ an. Sind diese Einstellungen<br />
gespeichert, müssen die gleichen Einstellungen noch für den zweiten<br />
Untergliederungspunkt durchgeführt und gespeichert werden.<br />
- 37 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
7.2. Die Klassifizierung der Pressenwerkzeuge<br />
7.2.1. Die Klassenverwaltung im SAP<br />
Als Grundlage für das Erstellen von Fertigungshilfsmitteln müssen diese klassifiziert<br />
werden. Der Ablauf wird im Anhang 7 mit Bildschirmabgriffen dargestellt.<br />
Die Klassenverwaltung wird im SAP Hauptmenü über den Transaktionscode „CL02“<br />
gestartet. Einer Klasse müssen ein eindeutiger Klassenname und -art zugewiesen<br />
werden. Es wurde eine Klasse mit dem Namen „LI_WERKZEUGE“ erstellt und dieser<br />
die Klassenart „002“ zugewiesen, was den Code für die so genannte<br />
Equipmentklasse darstellt. Unter den Basisdaten muss noch eine ausführlichere<br />
Bezeichnung für die Klasse eingetragen werden und ein Freigabestatus eingestellt<br />
werden. Als ausführlichere Bezeichnung wurde „Werkzeuge Lichtenstein“ festgelegt,<br />
und der Freigabestatus muss auf „freigeben“ gesetzt werden. Damit eine Klasse<br />
vollständig erstellt werden kann, muss der Klasse noch ein Merkmal zugewiesen<br />
werden, welches man in der Merkmalsverwaltung erstellen muss.<br />
7.2.2. Die Merkmalsverwaltung im SAP<br />
Ein Merkmal bildet die Untergliederung einer Klasse und hat eine Bezeichnung. Die<br />
Merkmalsverwaltung wird im SAP Hauptmenü über den Transaktionscode „CT04“<br />
gestartet. Durch die Untergliederung besteht an dieser Stelle die Möglichkeit der<br />
Erweiterung der Klasse für zukünftige Projekte. Der Ablauf wird im Anhang 4 mit<br />
Bildschirmabgriffen dargestellt.<br />
Für das benötigte Merkmal wurden der Name „LIFHM_WERKZEUGART“ und die<br />
Bezeichnung „Werkzeugart“ festgelegt. Wiederum muss hier der Freigabestatus<br />
„freigeben“ eingestellt werden. Ein Merkmal kann verschiedene Werte annehmen,<br />
welche beim Erstellen des Merkmals mit eingetragen werden müssen. Ein<br />
Merkmalswert hat eine Nummer und eine Bezeichnung. Im konkreten Fall wurde der<br />
Wert mit „01“ nummeriert und die Bezeichnung „Pressenwerkzeuge 200t“ im SAP<br />
hinterlegt.<br />
- 38 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
Die Klassifizierung ist abgeschlossen, wenn alle Einstellungen gespeichert sind und<br />
es kann mit dem konkreten Erstellen von spezifischen Fertigungshilfsmitteln<br />
begonnen werden.<br />
7.3. Einstellungen für das Equipment in SAP<br />
7.3.1. Equipment anlegen<br />
Das Menü zum Anlegen eines Equipments öffnet man mit dem Transaktionscode<br />
„IE01“ im SAP Hauptfenster. Der Ablauf wird im Anhang 1 mit Bildschirmabgriffen<br />
dargestellt.<br />
In diesem Menü muss die Equipmentnummer und der -typ eingestellt werden. Für die<br />
Nummern werden die Inventarnummern der einzelnen Werkzeuge der Geberit<br />
Lichtenstein GmbH verwendet. Die Inventarnummern dieser Werkzeuge sind immer<br />
5- stellig und decken damit ein ausreichend großes Nummernspektrum für das<br />
zukünftige Hinzufügen neuer Werkzeuge ab. Im Beispiel handelt es sich um das<br />
Werkzeug mit der Inventarnummer „20363“, welches zur Herstellung des Artikels<br />
„488.071.00.0“, der Drucktraverse, benötigt wird. Der Equipmenttyp muss „P“<br />
eingestellt werden, was der Codierung „Werkzeuge“ entspricht. Die<br />
Equipmenttypliste bietet unter anderem auch eine Einstellmöglichkeit für Messmittel,<br />
soll aber an dieser Stelle nur genannt werden.<br />
Im nachfolgenden Menü muss eine Bezeichnung für das Equipment deklariert<br />
werden. Die Bezeichnung wird nach dem Schema „WZK für [Artikelnummer]“ erstellt<br />
und lautet für das Beispiel „WZK für 488.071.00.0“.<br />
Anschließend muss das Werkzeug in die, unter Kapitel 7.2.1, erstellte Klasse<br />
eingeordnet werden. Dazu muss man in das Menü „Klassenübersicht“ wechseln, dort<br />
die Klasse „LI_WERKZEUGE“ aufrufen und einen Haken im Kontrollkästchen<br />
setzten. SAP bietet aufgelistet alle erstellten Merkmale dieser Klasse an. Das<br />
benötigte Merkmal „Werkzeugart: Pressenwerkzeug 200t“ wird über einen<br />
Doppelklick festgelegt und muss anschließend gespeichert werden.<br />
- 39 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
Zurück im Hauptmenü der Equipmenterstellung muss in der Registrierkarte „FHM-<br />
Daten“ die Planverwendung „001“ ausgewählt werden. Dies ist der Code für die<br />
Verwendung des Equipments nur für Arbeitspläne. Eine andere Einstellmöglichkeit<br />
ist unter anderem die Planverwendung nur für Prüfpläne, im Fall eines Messmittels.<br />
Sind diese notwendigen Einstellungen für Verwendung des Equipments durchgeführt<br />
und abgespeichert, kann das Equipment einem Vorgang zugeordnet werden. Es ist<br />
anzumerken, dass ein Equipment standardmäßig immer „freigegeben“ erstellt wird.<br />
Sollte dies nicht erwünscht sein, kann eine Sperrung vorgenommen werden (siehe<br />
Kapitel 7.3.3.).<br />
7.3.2. Equipment einem Vorgang zuordnen<br />
Der Ablauf wird im Anhang 14 mit Bildschirmabgriffen dargestellt.<br />
Das erstellte Equipment (Vgl. Kapitel 7.3.1.) ist dafür vorgesehen, einem Arbeitsplan<br />
eines Artikels zugeordnet zu werden. Dazu ruft man den Arbeitsplan, des<br />
entsprechenden Artikels, mit dem Transaktionscode „CA02“ auf. In der folgenden<br />
Maske wird die Artikelnummer, im Beispiel „488.071.00.0“, eingegeben, um den<br />
Arbeitsplan des Artikels aufzurufen.<br />
Im Arbeitsplan sind in mehreren Zeilen, die einzelnen Arbeitsschritte mit den<br />
dazugehörigen Arbeitsplätzen dargestellt. Die fünfstellige Zahl in der Spalte<br />
Arbeitsplatz ist dabei die Relevante für die Zuordnung des Equipments. Im Normalfall<br />
sollte diese Zahl, im Beispiel „20363“, in der ersten Zeile des Arbeitsplanes stehen.<br />
Diese Zeile muss markiert und mit dem Icon „FHM“ geöffnet werden. In der sich<br />
öffnenden Tabelle hat man die Möglichkeit, das Fertigungshilfsmittel einzufügen.<br />
Über „Bearbeiten -> Neue Einträge -> Equipment“ erscheint ein Menüfenster, in dem<br />
die Equipmentnummer eingetragen und bestätigt werden muss. Das<br />
Fertigungshilfsmittel ist nach dem Speichern diesem Arbeitsplan zugeordnet.<br />
- 40 -
7.3.3. Equipment sperren/ freigeben<br />
Die Feinterminierung im SAP<br />
Wenn ein Fertigungshilfsmittel einen Defekt hat und deshalb repariert werden muss,<br />
steht es der Produktion nicht mehr zur Verfügung. Damit es nicht mehr für die<br />
Produktion eingeplant werden kann und der Disponent einen Hinweis auf das defekte<br />
FHM bekommt, besteht die Möglichkeit, ein Equipment zu sperren. Diese Aufgabe<br />
soll von den Meistern durchgeführt werden, da diese immer die aktuellen<br />
Informationen über die Werkzeuge besitzen. Der Ablauf wird im Anhang 12 mit<br />
Bildschirmabgriffen dargestellt.<br />
Dazu kann, mittels des Transaktionscodes „IE02“ in den Stammdaten eines<br />
Equipments, die entsprechende Einstellung vorgenommen werden. Nach der<br />
Eingabe der Equipmentnummer, im Beispiel „20363“, befindet man sich im selben<br />
Menü, wie bei der Erstellung des Fertigungshilfsmittels. In der Registrierkarte<br />
„FHM- Daten“ kann man mit dem Button „FHM sperren“ und anschließenden<br />
Speichern, den Werkzeugstatus auf „gesperrt“ setzten.<br />
Das Freigeben verläuft nach dem gleichen Prinzip, da beim nächsten Aufrufen<br />
dieses Menüs der Button die Bezeichnung „FHM freigeben“ angenommen hat.<br />
Die Konsequenz aus einem gesperrten FHM besteht darin, dass beim Erstellen eines<br />
Fertigungsauftrages, bei dem dieses FHM verwendet wird, eine Warnung „Fehlende<br />
FHM- Verfügbarkeit“ erscheint. Weiterhin erscheint, beim Freigabevorgang des<br />
Fertigungsauftrages, eine zweite Warnmeldung in Form eines<br />
Warnmeldungsfensters und gibt dem Disponenten einen unübersehbaren Hinweis<br />
(Vgl. Abbildung 5) auf das Fehlen eines Fertigungshilfsmittels.<br />
Abbildung 5: Warnmeldung im SAP<br />
- 41 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
8. Die Feinterminierung im SAP<br />
8.1. Arbeiten mit der grafischen Plantafel von SAP<br />
Die Feinplanung setzt voraus, dass die Dispositionsgruppe der Pressenartikel mittels<br />
des Dispolaufes vom Disponenten durchgeführt wurde und alle Fertigungsaufträge<br />
umgesetzt und freigeben sind.<br />
Der Ablauf wird im Anhang 17 mit Bildschirmabgriffen dargestellt.<br />
Die grafische Plantafel wird mit dem Transaktionscode „CM21“ aufgerufen. In der<br />
anschließenden Maske müssen die Arbeitsplätze „20240000 bis 20240004“<br />
eingetragen werden. Diese Codierungen stehen für die Pressen 1 bis 4 („20240001<br />
bis 20240004“) und der Kostenstelle für den gesamten Bereich Pressen<br />
(„20240000“). In der Werkszeile muss die „1191“ eingetragen werden, was der Code<br />
für das Geberit Werk in Lichtenstein ist. Weiterhin muss die Kapazitätsart „001“<br />
eingegeben werden. Dies stellt den Code für die Maschinenkapazität dar.<br />
Sind alle Eingaben vollständig und bestätigt, wird die grafische Plantafel geladen.<br />
Diese setzt sich aus 2 Bereichen zusammen. Einmal der Auftragsvorrat, in dem alle<br />
Fertigungsaufträge vorhanden sind, und den vier Arbeitsplätzen der Pressen. Alle<br />
Aufträge im Auftragsvorrat sind nicht feinterminiert und nach ihrem<br />
Fertigungsendtermin aufsteigend sortiert. Es existieren blau und grün unterlegte<br />
Aufträge im Auftragsvorrat, wobei blau für einen Fertigungsauftrag steht und grün für<br />
einen Planauftrag. Die Planaufträge müssen in der grafischen Plantafel nicht weiter<br />
beachtet werden, weil nur freigegebene Fertigungsaufträge feinterminiert werden<br />
müssen.<br />
Zur besseren Ansicht kann man eine Zoomstufe herauszoomen und hat somit eine<br />
bessere Übersichtlichkeit über die Plantafel. Weiterhin vorteilhaft für die Planung ist<br />
die Umstellung des Zeitrasters auf Tage. Über „Einstellungen Maßstab <br />
Tagesraster“ wir diese Einstellung durchgeführt. Auch die Schrittweite der<br />
Einplanung muss folgendermaßen eingestellt werden: „Einstellungen Schrittweite<br />
Stundenraster“. Erst diese Einstellung ermöglicht eine stundengenaue<br />
- 42 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
Einplanung, da die Anfangs- oder Endtermine der Fertigungsaufträge (je nach<br />
Einstellung Vorwärts- oder Rückwärtsterminierung) stundengenau einrasten.<br />
Will man einen Auftrag aus dem Arbeitsvorrat feinplanen, muss man diesen<br />
markieren und den Button „Einplanen“ betätigen. Daraufhin wird dieser auf den<br />
Arbeitsplatz „20240000“ verschoben und verschwindet im Auftragsvorrat. Der<br />
Fertigungsauftrag muss jetzt, per Drag and Drop, unter Berücksichtigung des<br />
Fertigungsendtermins, auf eine der Pressen „20240001 bis 20240004“ verschoben<br />
werden. Damit ist der Fertigungsauftrag feinterminiert. Dies muss mit den restlichen<br />
Aufträgen wiederholt werden, bis alle im Auftragsvorrat vorhandenen<br />
Fertigungsaufträge so eingeplant sind, dass die dispositiv geforderten<br />
Fertigungsendtermine eingehalten werden. Danach muss der Vorgang gespeichert<br />
werden.<br />
8.2. Ausgabewerte durch die Planung mit der grafischen Plantafel<br />
8.2.1. Auftragsliste<br />
Wichtig für die Produktion ist eine geeignete Auftragsliste, welche die Ergebnisse der<br />
grafischen Plantafel zusammenfasst und die Produktionsreihenfolge der<br />
Pressenartikel auf den einzelnen Pressen mit Uhrzeiten für den Rüststart darstellt.<br />
Der Ablauf wird im Anhang 23 mit Bildschirmabgriffen dargestellt.<br />
Die Liste wird mit dem Transaktionscode „COOIS“ aufgerufen. In der nachfolgenden<br />
Maske müssen folgende Einstellungen vorgenommen werden:<br />
In der Zeile „Liste“ muss der Auswahlpunkt „Auftragsköpfe“ ausgewählt und das<br />
Layout „/LICH2024“ eingetragen werden. Bei Arbeitsplatz muss „20240001“<br />
eingetragen werden, um die Auftragsliste der Presse 1 aufzurufen. Bei Systemstatus<br />
muss „TABG“ und „RÜCK“ eingetragen werden. Jeweils muss noch der Haken<br />
„Exkl.“ bei beiden Einstellungen gesetzt werden. Die Auftragsliste wird mit dem<br />
Button „Ausführen“ aufgerufen.<br />
Die folgende Auftragsliste wird für EINE Presse angezeigt. Es können auch die<br />
Auftragslisten aller 4 Pressen zusammen angezeigt werden, indem bei Arbeitsplatz<br />
- 43 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
„20240001“ bis „20240004“ eintragen wird. Aber es hat sich herausgestellt, dass die<br />
Übersichtlichkeit der nachfolgenden Liste stark eingeschränkt ist. Somit wird für die<br />
Geberit Lichtenstein GmbH empfohlen, dass die Auftragslisten getrennt voneinander<br />
angezeigt werden. Dies hat den Vorteil, dass der Einrichter eindeutig zuordnen kann,<br />
welcher Artikel auf welcher Presse gerüstet werden muss und die Rüstreihenfolge<br />
klar erkennbar ist.<br />
Die angezeigte Liste enthält die relevanten Informationen für die Produktion, wie<br />
Auftragsnummer, Materialnummer, Materialkurztext, Auftragsmenge, Startdatum<br />
(Rüststart), Startuhrzeit, sowie Enddatum und Enduhrzeit. Die Tabelle muss noch<br />
nach Startdatum und -uhrzeit geordnet werden und kann für die Produktion<br />
verwendet werden.<br />
Das Gleiche muss mit den restlichen Pressen wiederholt werden, indem man in der<br />
Eingabemaske bei Arbeitsplatz nacheinander „20240002“, „20240003“ und<br />
„20240004“ einträgt. Somit erhält man die Auftragslisten für jede einzelne Presse.<br />
8.2.2. Coilbestellliste<br />
Die Coilbestellliste ist für den Disponenten, der das Material für die Pressen bestellt<br />
notwendig, um die Materialversorgung für die Pressen sicherzustellen. Der Ablauf<br />
wird im Anhang 25 mit Bildschirmabgriffen dargestellt.<br />
Diese Liste wird mit dem Transaktionscode „COOIS“ aufgerufen. Der Unterschied zur<br />
Auftragsliste besteht in veränderten Eingaben in der nachfolgenden Maske:<br />
In der Zeile „Liste“ muss der Auswahlpunkt „Komponenten“ gewählt werden.<br />
Weiterhin muss das Layout „Spaltband“ (andere Bezeichnung für Coil) eingetragen<br />
werden. Unter „Arbeitsplatz“ muss „20240001“ bis „20240004“ eingetragen werden,<br />
um die Coilbestellliste für alle Pressen aufzurufen. Bei Systemstatus muss „TABG“<br />
und „RÜCK“ eingetragen werden. Jeweils muss noch der Haken „Exkl.“ bei beiden<br />
Einstellungen gesetzt werden. Die Coilbestelliste wird mit dem Button „Ausführen“<br />
aufgerufen.<br />
- 44 -
Die Feinterminierung im SAP<br />
Im Gegensatz zur Auftragsliste ist es sinnvoll, die Coilbestellliste für alle Pressen<br />
gleichzeitig anzuzeigen. Der Grund dafür ist, dass verschiedene Artikel auf<br />
verschiedenen Pressen das gleiche Coil benötigen. Darum ist es notwendig, den<br />
Gesamtüberblick über die Coilbestellliste aller Pressen zu haben, um gegebenenfalls<br />
Coilbestellungen zusammenzuziehen.<br />
Die angezeigte Liste enthält die relevanten Informationen für die<br />
Materialbeschaffung, wie Auftragsnummer, Verursacher der Bestellung,<br />
Materialnummer, Materialkurztext, Bedarfstermin, Bedarfszeitpunkt, Bedarfsmenge<br />
und Basismengeneinheit. Die Tabelle kann vom verantwortlichen Disponenten für<br />
Materialbestellung nach individuellen Kriterien sortiert werden.<br />
- 45 -
9. Fazit<br />
Fazit<br />
Im Rahmen der Diplomarbeit wurde die Auswahl eines Planungssystems für die<br />
Durchführung der Feinplanung des Maschinenbereiches Pressen in der Geberit<br />
Lichtenstein GmbH durchgeführt. Die zur Betrachtung herangezogen Systeme waren<br />
SAP und PROQUAM. Anhand von betriebsspezifischen Anforderungen erfolgte die<br />
Entscheidung für eines der beiden Systeme. Je nach Bedeutung der Anforderungen<br />
wurden diese unterschiedlich stark gewichtet. Die Auswertung ergab, dass SAP für<br />
die vorliegenden Anforderungen besser geeignet ist.<br />
Durch die Nutzung der grafischen Plantafel von SAP kann jetzt die komplette<br />
Fertigungsplanung (Grob- und Feinplanung) der Pressen im Auftragszentrum<br />
realisiert werden. Damit verbunden wurde eine Schnittstelle im<br />
Fertigungsplanungsprozess eingespart, weil die Übertragung der Fertigungsaufträge<br />
in die Exceldatei durch die Meister nicht mehr notwendig ist. Die Planung über Excel<br />
entfällt komplett, und eine durchgängige Planung mit einem System (SAP) wurde<br />
erreicht. Diese Planung erfolgt immer nach dem vom SAP vorgegeben<br />
Planungsalgorithmus. Weil SAP die Rahmenbedingung der Planung vorgibt, ist die<br />
Vertretung des planenden Disponenten besser geregelt, und es kommt zu keinem<br />
Bruch im Planungsverlauf. Damit ergibt sich eine bessere Transparenz im<br />
Planungssystem durch den Wegefall der intuitiven Disposition, weil die menschliche<br />
Komponente ausgeblendet wird.<br />
Durch die Zentralisierung der Planung im Auftragszentrum wurde eine Kopplung des<br />
Materialflusses an die Maschinenbelegung erreicht, und bei Lieferengpässen am<br />
Vormaterial kann direkt im Auftragszentrum umgeplant werden.<br />
Auch eine Werkzeugverwaltung lässt sich mittels SAP durchführen. Somit kann die<br />
Werkzeugverfügbarkeit im PC abgebildet werden. Alle Pressenwerkzeuge können in<br />
das SAP eingepflegt und den Arbeitsplänen entsprechender Artikel zugeordnet<br />
werden. Es steht ein neuer Sicherungsmechanismus zur Verfügung, wenn ein<br />
Werkzeug aufgrund eines Defektes nicht mehr eingeplant werden darf. Im Fall eines<br />
- 46 -
Fazit<br />
Werkzeugdefektes wird im Planungsprozess eine unübersehbare Warnmeldung<br />
angezeigt.<br />
Die grafische Plantafel bietet weiterhin die Möglichkeit der Ausweitung der Planung<br />
auf weitere Maschinengruppen, wie zum Beispiel den Maschinenbereich der<br />
Roboterkomplettschweißanlagen und Handeinlegeroboter der Geberit Lichtenstein<br />
GmbH.<br />
- 47 -
10. Begriffserklärung<br />
Begriffserklärung<br />
Coil ist die Bezeichnung für ein aufgewickeltes Metallband oder<br />
Metalldraht, auch als Spaltband bezeichnet<br />
Customizing Anpassen einer Software an standortspezifische<br />
Erfordernisse<br />
Disposition die mengenmäßige Einteilung von Aufträgen mit aktuellen<br />
Leistungsanforderungen und die terminierte Zuweisung zu<br />
den verfügbaren Ressourcen<br />
Erzeugnisfelder Gesamtheit der Erzeugnisse, die sich auf ein Basiserzeugnis<br />
zurückführen lassen<br />
Feinterminierung eine stunden- oder sogar minutengenaue Planung der<br />
Eckdaten von Fertigungsaufträgen<br />
Fertigung umfasst alle technischen Maßnahmen zur Herstellung von<br />
Material oder Erzeugnissen<br />
Fertigungsplanung umfasst alle einmalig zu treffenden Maßnahmen bezüglich der<br />
Gestaltung eines Fertigungssystems und der darin<br />
stattfindenden Fertigungsprozesse<br />
Gebindeeinheiten ist eine Ladeeinheit und ein Fachausdruck für die<br />
Input- und<br />
Output-Variablen<br />
Zusammenfassung von Waren in der Logistik<br />
Eingabe- und Ausgabewerte<br />
Prozess kennzeichnet das Fortschreiten in der Durchführung eines<br />
Vorganges<br />
Unternehmen organisatorische Zusammenfassung von persönlichen,<br />
sachlichen und immateriellen Mitteln zur Verfolgung eines<br />
arbeitstechnischen Zweckes<br />
- 48 -
Anhangsverzeichnis<br />
Anhangsverzeichnis<br />
Customizing................................................................................................ Anhang 1<br />
Klassifizierung: Merkmalsverwaltung ......................................................... Anhang 4<br />
Klassifizierung: Klassenverwaltung ............................................................ Anhang 7<br />
Equipment anlegen .................................................................................... Anhang 9<br />
Equipment sperren/ freigeben .................................................................... Anhang 12<br />
Equipment einem Vorgang zuordnen ......................................................... Anhang 14<br />
Arbeiten mit der grafischen Plantafel.......................................................... Anhang 17<br />
Auftrag ausplanen ...................................................................................... Anhang 22<br />
Auftragsliste erstellen ................................................................................. Anhang 23<br />
Coilbestellliste erstellen.............................................................................. Anhang 25<br />
Alle Abbildungen sind aus dem SAP- System der Geberit Lichtenstein GmbH<br />
entnommen.<br />
- VI -
Customizing<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Anhang<br />
Anhang 1
Schritt 3:<br />
Schritt 4:<br />
Anhang<br />
Anhang 2
Schritt 5: (abspeichern)<br />
Anhang<br />
Schritt 6: (danach gleiche Einstellungen wie bei Schritt 5 vornehmen)<br />
Anhang 3
Klassifizierung: Merkmalsverwaltung<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Anhang<br />
Anhang 4
Schritt 3:<br />
Schritt 4:<br />
Anhang<br />
Anhang 5
Schritt 5: (abspeichern)<br />
Anhang<br />
Anhang 6
Klassifizierung: Klassenverwaltung<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Anhang<br />
Anhang 7
Schritt 3:<br />
Schritt 4: (abspeichern)<br />
Anhang<br />
Anhang 8
Equipment anlegen<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Anhang<br />
Anhang 9
Schritt 3:<br />
Schritt 4:<br />
Anhang<br />
Anhang 10
Schritt 5:<br />
Schritt 6: (abspeichern)<br />
Anhang<br />
Anhang 11
Equipment sperren / freigeben<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Anhang<br />
Anhang 12
Schritt 3: (abspeichern)<br />
Anhang<br />
Anhang 13
Equipment einem Vorgang zuordnen<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Anhang<br />
Anhang 14
Schritt 3:<br />
Schritt 4:<br />
Anhang<br />
Anhang 15
Schritt 5:<br />
Schritt 6: (abspeichern)<br />
Anhang<br />
Anhang 16
Arbeiten der grafischen Plantafel<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Anhang<br />
Anhang 17
Schritt 3:<br />
Anhang<br />
Anhang 18
Schritt 4:<br />
Schritt 5:<br />
Anhang<br />
Anhang 19
Schritt 6:<br />
Schritt 7:<br />
Anhang<br />
Anhang 20
Schritt 8:<br />
Schritt 9:<br />
Anhang<br />
Anhang 21
Schritt 10: (abspeichern)<br />
Auftrag ausplanen:<br />
Anhang<br />
Anhang 22
Auftragsliste erstellen:<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Anhang<br />
Anhang 23
Schritt 4:<br />
Anhang<br />
Anhang 24
Coilbestellliste:<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Anhang<br />
Anhang 25
Schritt 3:<br />
Anhang<br />
Anhang 26
Literaturverzeichnis<br />
Literaturverzeichnis<br />
[dang.98] Wilhem Dangelmeier, Fertigungsplanung, Paderborn 1998,<br />
Springer Verlag<br />
[erp.08] Enterprise Resource Planning, Online im Internet:<br />
URL:<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Enterprise_Resource_Planning,<br />
Stand August 08<br />
[geli.08] Geberit Lichtenstein firmeneigene Unterlagen, Stand Juli 2008<br />
[hack.89] Rolf Hackstein, Produktionsplanung und -steuerung (PPS),<br />
Ein Handbuch für die Betriebspraxis, Düsseldorf 1989<br />
[hein.87] Claus E. Heinrich, Mehrstufige Losgrößenplanung in<br />
hierarchisch strukturierten Produktionssystemen, Berlin-<br />
Heidelberg 1987, Springer Verlag<br />
[kern.81] Professor Helmut Kernler, Online im Internet: URL:<br />
http://www.computerwoche.de/heftarchiv/1981/49/1188145/,<br />
Stand Juli 08, Schluchsee/Schwarzwald 1981<br />
[kurb.98] Karl Kurbel, Produktionsplanung und -steuerung, München-<br />
Wien 1999<br />
- VII -
Literaturverzeichnis<br />
[menz.07] Dipl.- Ing. D. Menzel, Unterrichtsmitschrift Produktionsplanung<br />
und -steuerung, Stand 2007<br />
[oete.94] Stefan Oeters, DV- gestützte Produktionsplanung,<br />
Grundlagen, Verfahren und Lösung komplexer Aufgaben der<br />
betrieblichen Planung, Wiesbaden 1994<br />
[sap.04] SAP R/3 Enterprise Online <strong>Dokument</strong>ation (German),<br />
Release 4.70, Extension Set 2.00, März 2004<br />
[six.08] Six Sigma, Online im Internet:<br />
URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Six_Sigma, Stand August 08<br />
[stan.99] Werner Stanek, Lehrbrief für das Lehrgebiet PPS<br />
Teilebedarfsermittlung und Losgrößenbildung, Westsächsiche<br />
Hochschule Zwickau, Fachgebiet Fabrikanlagen und<br />
Produktionsorganisation, Zwickau 1999<br />
[stein.89] Pitter A. Steinbuch, Fertigungswirtschaft, Kiehl 1989, Kiehl<br />
Friedrich Verlag<br />
[pro.07] <strong>Dokument</strong>ation PROQUAM, Stand 2007<br />
- VIII -
„Ich erkläre hiermit ehrenwörtlich“<br />
Ehrenwörtliche Erklärung<br />
1. dass ich meine Studienarbeit mit dem Thema:<br />
„Neuorganisation der Fertigungsplanung<br />
anhand der Maschinengruppe Pressen“<br />
ohne Fremde angefertigt habe,<br />
2. dass ich die Übernahme wörtlicher Zitate aus der Literatur sowie die<br />
Verwendung der Gedanken anderer Autoren an den entsprechenden Stellen<br />
innerhalb der Arbeit gekennzeichnet habe und<br />
3. dass ich meine Diplomarbeit bei keiner anderen Prüfung vorgelegt habe.<br />
Ich bin mir bewusst, dass eine falsche Erklärung rechtliche Folgen haben wird.<br />
.................................................. ..................................................<br />
Ort, Datum Unterschrift