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2. SEILTRIEBE - oeppi

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

Allgemeines<br />

Allgemeines .<br />

• Vorteile gegenüber Ketten<br />

• geringere Eigenmasse (Gewicht)<br />

• höhere Laufgeschwindigkeit<br />

• günstigeres Bruchverhalten (Bruch kündigt sich an)<br />

• Nachteil gegenüber Ketten<br />

• empfindlich gegen Verschleiß und Korrosion<br />

• große Umlenkradien<br />

• Schlupf<br />

1


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.1. Verwendungszweck<br />

Verwendungszweck .<br />

• ruhende Seile<br />

- Anschlagseile (anbinden von Schiffen)<br />

- Abspannseile<br />

- Tragseile von Kabelkränen<br />

- Seilbahnen<br />

• bewegte Seile<br />

- Hubwerkseile von Kränen<br />

- Aufzügen<br />

- Zugseile von Seilbahnen<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Herstellung<br />

Herstellung .<br />

Stahldrahtseile werden aus kaltverformten<br />

Rund- und/oder Formdrähten durch Verseilen<br />

hergestellt.<br />

Durch Kaltverformung wird die Festigkeit<br />

auf 1500 bis 2500 N/mm 2 erhöht<br />

• Draht<br />

Einzelelement der Litze<br />

• Litze<br />

einfaches Verseilen mehrerer Einzeldrähte um<br />

einen Kerndraht<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Litzenkonstruktion<br />

Normalmachart .<br />

• in allen Litzenlagen gleiche Drahtdurchmesser<br />

• gleiche Schlagwinkel (Steigungswinkel)<br />

• unterschiedliche Schlaglängen (Steigungshöhen)<br />

• die Drähte benachbarter Lagen berühren einander<br />

punktförmig >> zusätzliche Belastung<br />

• Verwendung<br />

Standardseil für Serienhebezeuge und Kräne<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Litzenkonstruktion<br />

Parallelmachart .<br />

• verschiedene Drahtdurchmesser<br />

• unterschiedliche Schlagwinkel<br />

• gleiche Schlaglängen<br />

• die Drähte benachbarter Lagen berühren einander<br />

linienförmig<br />

• Ausführungsarten<br />

- Seale - Ausführung<br />

Kerndraht<br />

dünne Drähte<br />

dicke Drähte<br />

- Warrington - Ausführung<br />

in der zweiten Drahtlage sind<br />

abwechselnd dünne und dicke Drähte<br />

- Fülldraht - Ausführung<br />

Hohlraüme werden durch nicht<br />

tragend gerechnete dünne Drähte gefüllt<br />

- Warrington-Seale –Machart<br />

Kombination von oben<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Litzenkonstruktion<br />

Spiralseil .<br />

• eine Litze wird als Seil verwendet<br />

• relativ dicke Drähte werden um einen Kern geschlagen<br />

• Aufeinander folgende Lagen werden mit entgegengesetzter<br />

Schlagrichtung verseilt<br />

• geringe Biegsamkeit<br />

• vorwiegend als ruhende Seile verwendet<br />

• beim Bruch eines Drahtes der äußersten Lage kann bei offener<br />

Ausführung der Draht weit aus dem Seilverband austreten<br />

>> äußerste Lage aus Profildrähten<br />

>> Formschluss<br />

>> geschlossenes Profil<br />

>> dicht<br />

>> keine Eindringen von Medien<br />

>> Korrosionsschutz<br />

>>glatte Oberfläche<br />

>> geringer Verschleiß<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Litzenkonstruktion<br />

Rundlitzenseil .<br />

• besteht aus einer Lage von Litzen (6 oder 8 Stk.), die um einen Kern (Seele)<br />

geschlagen (=2-fach verseilt - Draht > Litze > Seil) werden<br />

• der Kern besteht aus<br />

- ölgetränktem Faserstoff (Hanf, Jute, Kunststoff zur<br />

Fettversorgung von innen)<br />

oder<br />

- weichem Draht relativ dünne Drähte<br />

>> höhere Biegsamkeit des Seiles<br />

>> empfindlich gegen Verschleiß und Korrosion<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Litzenkonstruktion<br />

Litzenspiralseil .<br />

• Aufbau wie Spiralseil aber statt den Drähten werden dünne Litzen verseilt<br />

• mehrere Lagen von Litzen werden um eine Fasereinlage oder eine Kernlitze<br />

geschlagen<br />

• die einzelnen Litzenlagen werden mit wechselnder Schlagrichtung verseilt<br />

• größere Biegsamkeit<br />

• Querbelastbarkeit<br />

• höherer Füllgrad<br />

• Anwendung<br />

als Hubseile von Baukränen<br />

und gleislosen Fahrzeugkränen<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Litzenkonstruktion<br />

Schlagrichtung .<br />

je nach Schlagrichtung der Litzen im Seil, werden „rechtsgängige“ (Z), oder<br />

„linksgängige“ (S) Seile unterschieden.<br />

Merke: Rechtsgängige Seile für linksgängige Trommelgewinde und<br />

umgekehrt.<br />

• Gleichschlagseil (G)<br />

- Schlagrichtung der Drähte in den Litzen = Schlagrichtung der<br />

Litzen im Seil.<br />

- sind biegsamer,<br />

- neigen unter Last aber zum „Aufdrehen“, daher nur geeignet<br />

für geführte Lasten. (Aufzüge, Schlepplifte usw.)<br />

- geringere Krümmung der Einzeldrähte als bei Kreuzschlagseilen<br />

>> geringere Flächenpressung zwischen Seil und Rille<br />

>> höhere Lebensdauer<br />

• Kreuzschlagseil (K)<br />

- Schlagrichtung der Drähte in den Litzen ≠ Schlagrichtung d.<br />

Litzen im Seil<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Litzenkonstruktion<br />

Drehungsfreie Stahlseile .<br />

• wenn das Seil unter Einwirkung einer ungeführten Last sich nicht oder kaum um die eigene<br />

Längsachse dreht, bzw. ein sehr geringes Drehmoment auf die Endbefestigungen ausübt.<br />

• Dies wird dadurch erreicht, dass bei drehungsfreien Seilen der Seilkern eine entgegengesetzt<br />

gerichtete Schlagrichtung zur Schlagrichtung des Seiles aufweist.<br />

• Bei Belastung entstehen somit zwei entgegengesetzt gerichtete Drehmomente.<br />

• Das Kriterium "drehungsfreies Seil" steht beispielsweise bei Turmdrehkränen und anderen Kränen an<br />

oberster Stelle.<br />

• Drehungsfreie Seile müssen verwendet werden beim Heben einer ungeführten Last<br />

- im Einstrangbetrieb,<br />

- mit mehreren Seilsträngen und großen Hubhöhen.<br />

• Drehungsfreie Seile dürfen mit oder ohne Seilwirbel (Drallfänger) arbeiten.<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Litzenkonstruktion<br />

Seilwirbel .<br />

• verhindert das Verdrehen des Seiles.<br />

• während des Einsatzes drehungsfreier Seile kann ein Drall<br />

entstehen<br />

• ist das Seil dauerhaft fixiert, so besteht keine Möglichkeit,<br />

dass sich das Seil entdrallen kann. Deshalb werden Seilwirbel<br />

eingesetzt<br />

• sie dürfen nicht bei drehungsfreien (spannungsarm,<br />

dreharm) Seilen auf keinen Fall verwendet werden, da sie<br />

sich bei Belastung aufdrehen würden und die Seilbruchkraft<br />

dadurch erheblich reduziert würde.<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong> Litzenkonstruktion<br />

Drehungsarme Seile .<br />

• wenn ein Stahldrahtseil unter Einwirkung einer ungeführten Last sich etwas um<br />

die eigene Längsachse dreht bzw. ein kleines Drehmoment auf die<br />

Endbefestigungen ausübt.<br />

• Nichtdrehungsfreie Seile werden verwendet beim Heben von<br />

- geführten Lasten,<br />

- ungeführten Lasten mit mehreren Seilsträngen und kurzen<br />

Hubhöhen oder<br />

- Lasten mit paarweisem Einsatz von rechts- und linksgängigen Seilen.<br />

z.B.: für mehrsträngige Kräne mit kurzem Hubweg.<br />

12


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilberechnung<br />

Sonstiges .<br />

• Spannungsfrei<br />

wenn beim Durchschneiden die Drähte auch ohne Abbindung nicht oder<br />

kaum aus dem Seilverband herausspringen.<br />

Z.B.: die Seile von Aufzügen<br />

• Spannungsarm<br />

wenn beim Durchschneiden die Drähte ohne Abbindung etwas aus dem<br />

Seilverband herausspringen.<br />

• Drallfrei<br />

wenn beim Auslegen oder Montieren kein Drall im Seil vorhanden ist.<br />

Jedes Seil sollte drallfrei sein.<br />

Drallfrei ist nicht zu verwechseln mit drehungsfrei.<br />

13


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilberechnung<br />

Spannung .<br />

Exakte Erfassung der tatsächlichen Beanspruchung nicht möglich, wird aber durch Einführung eines<br />

Sicherheitsfaktors berücksichtigt.<br />

• Näherungsformel<br />

bei gemessenem Seildurchmesser<br />

σσ<br />

vorh.<br />

F F<br />

= =<br />

A f . A<br />

m<br />

F…... maximale Zugkraft [N]<br />

A N …..Nennquerschnitt [mm 2 ]<br />

A m..…metallischer Querschnitt [mm 2 ]<br />

d…... Seilnenndurchmesser [mm]<br />

f<br />

N<br />

Am<br />

= = Füllfaktor ( 0,<br />

4 − 0,<br />

7)<br />

in der Litze<br />

A<br />

N<br />

14


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilberechnung<br />

Seildurchmesser .<br />

mit<br />

d<br />

≥<br />

4ν<br />

π ⋅ k ⋅ f ⋅σ<br />

F F<br />

σ = =<br />

vor<br />

f ⋅ A<br />

2 π<br />

N f ⋅ d ⋅<br />

4<br />

Nennzugfestigkeit des Drahtes σ B<br />

Zulässige Zugfestigkeit des Drahtes<br />

σ<br />

zul<br />

σ ⋅ k B =<br />

ν<br />

B<br />

F<br />

= c ⋅<br />

F<br />

aus<br />

σ ≥ σ<br />

Sicherheitsfaktor ν<br />

je nach Verwendungszweck (Sach- oder Personentransport) bei 3 bzw. 12<br />

Verseilfaktor k:<br />

berücksichtigt den Verseilverlust (je nach Machart k = 0,85 – 0,95) im Seil<br />

zul<br />

vor<br />

15


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilberechnung<br />

Triebwerksgruppe .<br />

wird bestimmt durch die mittlere Laufzeit je Tag, in Stunden, bezogen auf 1 Jahr Tabelle <strong>2.</strong>4 und <strong>2.</strong>5<br />

• leichter Betrieb<br />

= größte Last selten >> die Triebwerksgruppe kann eine Stufe kleiner gewählt werden<br />

• schwerer Betrieb<br />

= größte Last sehr häufig >> die Triebwerksgruppe muss eine Stufe größer gewählt werden<br />

16


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilberechnung<br />

Durchmesser von Seiltrommeln, Seilrollen und Ausgleichsrollen .<br />

bekannt sind die erforderliche Zugkraft und die<br />

Betriebsbedingungen<br />

Trommel- od. Rollendurchmesser D<br />

D = h 1 .h 2 .d<br />

mit Seildurchmesser<br />

d = c • F in mm<br />

F ...max. Seilzugkraft in N<br />

Beiwerte nach DIN 15020<br />

- c (Tabelle <strong>2.</strong>5)<br />

- h1 (Tabelle <strong>2.</strong>7)<br />

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MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilberechnung<br />

Durchmesser von Seiltrommeln, Seilrollen und Ausgleichsrollen .<br />

- h 2<br />

Ermittlung der Biegewechselzahl w<br />

Für Trommel und Ausgleichsrolle immer: h 2 = 1<br />

wges h2 Bis 5 1<br />

6 bis 9 1,12<br />

Ab 10 1,25<br />

18


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilüberwachung<br />

Lebensdauer .<br />

durch folgende Maßnahmen kann die Lebensdauer eines Seiles erhöht werden:<br />

• Wartung und Überwachung der in Gebrauch befindlichen Seile<br />

• Verwindungsfreier Einbau der Seile (kein auf oder zudrehen)<br />

• Regelmäßiges schmieren der Seile (nach Gebrauch verschieden, Verträglichkeit der Schmiermittel)<br />

• Vermeidung von Wechselbiegungen<br />

• gute Seilauflage in den Rillen von Rollen und Trommeln (genormte Rillenabmessungen)<br />

19


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilüberwachung<br />

Ablegereife .<br />

ist nach folgenden Kriterien zu beurteilen:<br />

• Art und Anzahl der Drahtbrüche<br />

- in DIN 15020, Blatt 2 ist festgelegt, wie viele Drahtbrüche ein konkretes Seil aufweisen darf<br />

- die Anzahl der Drahtbrüche ist an der schlechtesten Stelle des Seiles, auf einer Länge vom 6fachen<br />

und 30-fachen Nenndurchmesser festzustellen.<br />

Beispiel<br />

Litzenspiralseil: Nenn∅ = 16,5mm<br />

gem. DIN 15020 ist das Seil abzulegen, wenn auf<br />

6d = 99 mm .......... 6 Drahtbrüche oder auf<br />

30d = 495 mm ........... 11 Drahtbrüche feststellbar sind.<br />

20


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilüberwachung<br />

Ablegereife .<br />

• Verringerung des Seildurchmessers<br />

Ein Seil ist abzulegen bei:<br />

-15% Durchmesserverringerung durch Strukturveränderung (Quetschen, Dehnen)<br />

- 10% Durchmesserverringerung durch Korrosion oder Abrieb<br />

• Korrosion<br />

An der Oberfläche und im inneren des Seils - durch mangelndes Schmieren verursachte<br />

innere Korrosion aüssere Korrosion<br />

21


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.4. Seilüberwachung<br />

Ablegereife .<br />

Seile sind bei folgenden Seilverformungen abzulegen:<br />

• Starke Korkenzieherbildung<br />

• Korbbildung<br />

• Starke Schlingenbildung<br />

• Drahtlockerung durch Abrieb oder Korrosion<br />

• Starke Knoten- und Knickbildung<br />

• Starke Quetschung<br />

• Starke Einschnürung<br />

22


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.5. Seilverbindung<br />

Drahtseile lassen sich nur kraftschlüssig miteinander verbinden bzw. an Tragkonstruktionen befestigen.<br />

Verbindung Seil-Seil: Herstellung endloser Seile .<br />

•Kurzspleiß:<br />

• Die Seilenden werden auf einer Länge vom 25- bis 35-fachen Seildurchmesser aufgelöst und<br />

miteinander wieder verflochten.<br />

• führt zur Verdickung des Seiles<br />

• Langspleiß:<br />

• aus jedem Seilende werden 50% der Litzen herausgelöst.<br />

• Die verbleibenden Litzen werden wieder verflochten.<br />

• Die Tragfähigkeit ist gegeben, wenn je nach Seilart die Spleißlänge zwischen 800- bis 1300-fachem<br />

Seildurchmesser liegt<br />

• der Seildurchmesser bleibt gleich<br />

23


MFDT<br />

Seilkausche<br />

• verhindert ein Quetschen des Seiles an seiner<br />

Befestigung.<br />

• Das freie Seilende wird auf einer Länge (l= 40d) kurz<br />

verspleißt, verpreßt oder mit Seilklemmen geklemmt.<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.5. Seilverbindung<br />

Befestigung bzw. Ausführung von Seil-Enden .<br />

Seilklemme<br />

• der Rundstahlbügel muss immer den<br />

entlasteten Seilstrang presst.<br />

• Es sind je nach Rutschlast nach EN<br />

13411-5 zwischen 3 und 5<br />

Seilklemmen anzubringen<br />

• Die Bruchlast des Seils wird durch diese<br />

Verbindung um 15% verringert.<br />

24


MFDT<br />

Keilschloß<br />

• klemmt das Seil mit einem selbst<br />

hemmenden Keil im Gehäuse.<br />

(Keilwinkel des Keils meist größer als der des<br />

Gehäuses)<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.5. Seilverbindung<br />

Befestigung bzw. Ausführung von Seil-Enden .<br />

• Das freie Seilende ( immer das nicht tragende<br />

Seil – sonst kommt es beim Schlaffseil zum<br />

Lösen) ist mit einer Seilklemme zu sichern<br />

• Wird verwendet, wenn häufiges lösen der<br />

Verbindung erforderlich ist<br />

25


Aluminiumpressklemme<br />

MFDT<br />

• Eine ovale Hülse aus Aluminium wird unter<br />

hohen Druck aufgepresst und das Seil dadurch<br />

formschlüssig eingebettet<br />

• sehr Betriebssicher<br />

• für Anschlagseile<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>1. Stahldrahtseil<br />

<strong>2.</strong>1.5. Seilverbindung<br />

Befestigung bzw. Ausführung von Seil-Enden .<br />

Seilbirne<br />

• das aufgelöste und gereinigte Drahtseilende<br />

wird im Gehäuse vergossen (Weißmetall oder<br />

Feinzink)<br />

26


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong><strong>2.</strong> Seilrolle<br />

Allgemeines .<br />

• dient der Führung und Umlenkung von Seilen<br />

• geschweißte (große Dimension und kleine Stückzahlen),<br />

gegossene oder geschmiedet Ausführung<br />

• als Lager werden Wälzlager (selten Gleitlager) verwendet<br />

• Hauptabmessungen und Ausführungsformen sind nach<br />

DIN 15 062 genormt<br />

27<br />

-


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong><strong>2.</strong> Seilrolle<br />

Allgemeines .<br />

Seil- und Ausgleichsrollen werden auch zur Gänze aus<br />

Kunststoff (Polyamid) hergestellt.<br />

- geringes Eigengewicht<br />

- größere Auflagefläche durch Verformung<br />

des Kunststoffes im Rillengrund<br />

>> Verringerung der Flächenpressung<br />

zwischen Seil und Rille<br />

>> mehrere Litzen übertragen die Kraft<br />

>> Erhöhung der Lebensdauer des Seils<br />

>> geringere Geräuschentwicklung,<br />

Stöße<br />

28<br />

-


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong><strong>2.</strong> Seilrolle<br />

Seilablenkwinkel .<br />

der zul. Ablenkwinkel ist begrenzt, um ein<br />

Scheuern des Seiles am Rillenrand oder ein<br />

Herausspringen zu verhindern.<br />

29<br />

-


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>3. Seiltrommel<br />

Allgemeines .<br />

• zum Antrieb bewegter Seile<br />

• zum Speichern der einzuziehenden Seillängen<br />

• das Seilende wird an der Trommel kraftschlüssig befestigt<br />

• um die Seilkraft an der Klemmverbindung zu verringern,<br />

müssen bei abgewickeltem Seil immer noch zwei bis drei<br />

Windungen an der Trommel bleiben.<br />

30<br />

-


MFDT<br />

Bauarten .<br />

Meist als Serienhebezeugen als Gusskonstruktion ausgeführt.<br />

Wellentrommeln<br />

• Der Antrieb erfolgt direkt durch die<br />

Abtriebswelle des Getriebes.<br />

• Wegen normeler Montageun-<br />

genauigkeiten ist zwischen<br />

Antriebswelle und Trommel eine<br />

Ausgleichskupplung notwendig<br />

Achsentrommel<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

• Das an der Trommel angeflanschte Zahnrad wird<br />

über ein Ritzel abgetrieben<br />

• Diese Ausführung hat einen offenen Zahntrieb<br />

• großer Wartungsaufwand<br />

• aus Sicherheitsgründen ist eine Abdeckung des<br />

Zahneingriffs erforderlich<br />

• nur mehr selten verwendet<br />

<strong>2.</strong>3. Seiltrommel<br />

<strong>2.</strong>3.1. Bauarten<br />

31


MFDT<br />

Bauarten .<br />

Wellentrommeln Achsentrommel<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>3. Seiltrommel<br />

<strong>2.</strong>3.1. Bauarten<br />

32


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

Berechnung .<br />

• Anzahl der erforderlichen Seilrillen L D … Seiltrommeldurchmesser,<br />

S i = + 2<br />

D ⋅π<br />

• Steigung der Seilrillen<br />

• Überschlägige Trommelwandstärke<br />

Druckspannung:<br />

Biegespannung:<br />

zul. Spannung<br />

EN GIL >><br />

Stahl >><br />

σ<br />

σ<br />

σ<br />

B<br />

B<br />

D<br />

=<br />

= 0 , 5<br />

0,<br />

96<br />

≤ σ<br />

zul<br />

s = d + (1 bis 5) mm<br />

⋅<br />

⋅ F<br />

Wandstärke: t = h + R - e - a<br />

F<br />

s ⋅ h<br />

1<br />

D ⋅ h<br />

= 25N / mm<br />

σ ( Streckgrenze)<br />

S<br />

σ + σ ≤ σ =<br />

B D zul<br />

S<br />

3<br />

2<br />

gemessen in Seilmitte<br />

L S … einzuziehende Seillänge<br />

d … Seildurchmesser Tab <strong>2.</strong>23<br />

F [N] maximale Seilzugkraft<br />

h [mm] Wandstärke<br />

s [mm] Steigung der Rille<br />

<strong>2.</strong>3. Seiltrommel<br />

<strong>2.</strong>3.<strong>2.</strong> Berechnung<br />

33


MFDT<br />

β Steigungswinkel der Rille<br />

α max. zul. Seilablenkungswinkel bezoge auf die Rillenachse<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>3. Seiltrommel<br />

<strong>2.</strong>3.3. Seilablenkung<br />

34


MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>5. TREIBSCHEIBEN UND TREIBTROMMELN<br />

Treibscheiben und Treibtrommeln .<br />

• Berechnung<br />

• Werden zum Antrieb von Seilen verwendet (Reibschluss), ohne sie zu speichern.<br />

Beispiele: Aufzüge, Seilbahnen, Spillwinden, Seilzuglaufkatzen<br />

Spannkräfte<br />

Durch die Reibkraft F R zwischen Zugmittel<br />

und Scheibe wird die Spannkraft F F1 größer<br />

als die Gegenkraft F2 F 1 = F 2 e μα<br />

F R = F 1 – F 2 ≤ F 2(e μά - 1) = F 1<br />

e μα - 1<br />

e μα<br />

α α0 180°<br />

= α0 = α = 57,3°<br />

π 180°<br />

π<br />

35<br />

-


MFDT<br />

• Feste Rolle (Leit- oder Umlenkrolle)<br />

• Lose Rolle<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>6. Rollen und Flaschenzüge<br />

Wirkungsgrad<br />

durch die Reibung zwischen Rolle und Rollenbolzen und infolge des Biegewiderstandes des Seiles<br />

ist zum Heben der Last F 1 eine Zugkraft F > F 1 erforderlich<br />

bei Wälzlagerung: η R ≈ 0,98<br />

bei Gleitlagerung: η R ≈ 0,96<br />

die am Rollenbolzen hängende Kraft verteilt sich auf zwei Seilstränge (Seil läuft von loser Rolle)<br />

η L= 1 + η R<br />

2<br />

36


• Seiltrommel<br />

MFDT<br />

bei Wälzlagerung: η T ≈ 0,99<br />

bei Gleitlagerung: η T ≈ 0,98<br />

• Einfacher Flaschenzug<br />

• Gesamtwirkungsgrad des Seilzugs<br />

η F = 1 1 – η R n+1<br />

1 + n 1 – η R<br />

η Seiltrieb = η T η F<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>6. Rollen und Flaschenzüge<br />

Wirkungsgrad<br />

37


• Kräfte am Flaschenzug<br />

MFDT<br />

<strong>2.</strong> <strong>SEILTRIEBE</strong><br />

<strong>2.</strong>6. Rollen und Flaschenzüge<br />

Kräfte eines Flaschenzugs<br />

Ein Flaschenzug ist ein Übersetzungsmittel zwischen Zugkraft F und Last F 1 . Die festen und losen Rollen sind<br />

in den Flaschen gelagert und können nebeneinander sowie untereinander angeordnet sein.<br />

n .......... Anzahl der Flaschenzugrollen (ohne Umlenkrolle)<br />

n + 1 ... Zahl der tragenden Seilstränge<br />

Kraftweg (Länge des ablaufenden Seiles) s f = (n + 1). s g<br />

F 0 =<br />

F 0 =<br />

F 0 =<br />

F 1<br />

n + 1<br />

F 1<br />

η L(n +1)<br />

F 1<br />

η Rη L(n +1)<br />

ohne Verluste ist die Zugkraft<br />

Seil läuft von loser Rolle ab<br />

Seil läuft von fester Rolle ab<br />

38

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