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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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Kaum erinnerte ich mich jedoch wie<strong>der</strong> an das Flügelschlagen<br />

in <strong>der</strong> Düsterkeit, die dunkler war als jede Nacht,<br />

da verging mir das Lachen. Unwillkürlich fuhr ich zusammen<br />

und dachte gleich etwas ernster über alles nach.<br />

Es gab hier Städte, in denen Menschen lebten. Diese<br />

Menschen hatten Flügel, mit denen sie gegen die Freiflieger<br />

kämpfen konnten. Die Flügel waren aber nur für Jugendliche<br />

geeignet. Deshalb waren es die Jugendlichen,<br />

die kämpfen mussten. Klang das logisch? Absolut.<br />

Aber was machten dann die Erwachsenen? Offenbar<br />

gingen sie weniger heldenhaften Beschäftigungen nach:<br />

Sie bauten Häuser, hüteten Vieh, bestellten Fel<strong>der</strong> … Das<br />

heißt: Was wollten sie hier säen, wo es doch kein Licht<br />

gab? An<strong>der</strong>erseits: Das Gras und die Bäume schafften es<br />

ja auch, irgendwie zu wachsen. Vielleicht hatte sich also<br />

auch <strong>der</strong> Weizen angepasst? Ich guckte mir eines <strong>der</strong><br />

Wurstbrote von allen Seiten an. Das Brot sah völlig normal<br />

aus.<br />

Okay, also weiter. Wer profitierte von dieser Situation?<br />

Wer hatte das Sagen? Die Freiflieger? Irgendwie schien<br />

man hier in dieser Stadt keine son<strong>der</strong>liche Angst vor<br />

ihnen zu haben. Verließen die Flügelträger allerdings die<br />

Stadt, riskierten sie, getötet zu werden, das immerhin<br />

wusste ich schon. <strong>Der</strong> Krieg zwischen ihnen steckte aber<br />

irgendwie in <strong>der</strong> Sackgasse, das sprang sofort ins Auge.<br />

Man bräuchte also nur mit den Freifliegern zu reden und<br />

eine friedliche Lösung zu finden. Für diese Vermittlungsaufgabe<br />

war ich absolut geeignet, denn ich kam aus einer<br />

an<strong>der</strong>en Welt und betrachtete alles mit einem frischen<br />

Blick.<br />

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