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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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7<br />

<strong>Der</strong> Verlust eines Freundes<br />

Ich saß immer noch neben <strong>der</strong> eingekrachten Mauer,<br />

die leere Scheide des Wahren Schwerts im Schoß, und<br />

betrachtete den reglosen Len, als <strong>der</strong> Sonnenkater auf<br />

mich zugerannt kam.<br />

»Ich habe gewusst, dass du deinen Wahren Feind erkennen<br />

würdest«, sagte er bloß.<br />

»Du weißt immer alles im Voraus«, antwortete ich.<br />

»Nein, Danka! Ich habe nicht damit gerechnet, dass …<br />

dass Len …«<br />

Er hockte sich vor Len hin und berührte sein Gesicht<br />

mit <strong>der</strong> Pfote. Anschließend rieb er seinen Kopf an Lens<br />

Wange. Irgendwo in <strong>der</strong> Leere, die sich in mir breitgemacht<br />

hatte, flammte ein kleiner, warmer Stern auf.<br />

»Du bist ja gewachsen, Kater! Du bist jetzt fast ein<br />

richtiger Zauberer! Also mach ihn wie<strong>der</strong> lebendig!«<br />

»Was mich daran hin<strong>der</strong>t, ist dieses ›fast‹«, brummte<br />

<strong>der</strong> Kater und kam zu mir.<br />

Eine ganze Weile sahen wir uns an, bevor ich schließlich<br />

sagte: »Du willst mir also weismachen, dass wie<strong>der</strong><br />

alles okay ist? Die letzte Verborgene Tür zur Erde ist<br />

zerstört, die Sonne scheint hier immer noch nicht, mein<br />

Freund ist tot – aber du findest, dass alles in Butter ist!«<br />

Von den Bergen wehte kalter Wind herüber, <strong>der</strong> sich<br />

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