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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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Die purpurroten Flammen <strong>der</strong> Fackeln brannten kurz<br />

matter. Ich hörte ein leises Geräusch, mit dem ein weiterer<br />

Spiegel zerbrach. Komischerweise spiegelte ich mich<br />

in dem schon gar nicht mehr. We<strong>der</strong> so, wie ich jetzt war,<br />

noch als Erwachsener. Dann barsten nach und nach alle<br />

Spiegel, als wären sie miteinan<strong>der</strong> verbunden. Silberne<br />

Funken wirbelten durch die Luft.<br />

Scherben übersäten den Boden und im Raum war es<br />

jetzt viel dunkler. Dafür hatte sich jedoch auch die Kälte<br />

verzogen, die von den Wänden ausgegangen war.<br />

»Wie bist du darauf gekommen?«, fragte Iwon erstaunt.<br />

»Egal! Dein Schwert ist weg. Dein Spiel ist aus.«<br />

Stimmt, das Wahre Schwert war verschwunden. Es<br />

hatte sich so schnell und selbstverständlich dematerialisiert,<br />

dass ich gar nicht auf Anhieb begriff, dass meine<br />

Hand leer war. Den Schmerz spürte ich noch, <strong>der</strong> sickerte<br />

langsam von <strong>der</strong> Haut tief in meinen Körper ein. Unbeholfen<br />

tastete ich nach dem Gürtel und zog das zweite<br />

Schwert, die Arbeit des Gnoms Tuak.<br />

»Das nützt dir nichts«, sagte Kurt. »Wir sind zu dritt.<br />

Wir sind stärker. Wirf das Schwert weg.«<br />

Sie mussten jetzt nicht mehr wie Menschen reden.<br />

Das Schwert mit beiden Händen vor mir hochhaltend,<br />

wartete ich ab. Kurt rückte von rechts an mich heran,<br />

Iwon von links. Nach einer Weile zog auch Len zögernd<br />

sein Schwert und folgte Iwon.<br />

Ich strengte den Wahren Blick so sehr an, wie es ging,<br />

stieg aber trotzdem nicht hinter ihre Absichten. Vielleicht<br />

weil die Klingen <strong>der</strong> Freiflieger mit einem schwarzen<br />

Licht lo<strong>der</strong>ten, das mir in den Augen brannte.<br />

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