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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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ein. »Viele Jahre haben wir ehrlich und anständig gegen<br />

die Kräfte <strong>der</strong> <strong>Finsternis</strong> gekämpft. Haben niemanden<br />

getötet o<strong>der</strong> in den Tod geschickt und sind kein unnötiges<br />

Risiko eingegangen … Währenddessen ist die <strong>Finsternis</strong><br />

bloß erstarkt. Jetzt reicht es. Wir kämpfen ehrlich,<br />

doch wenn wir von einer Situation profitieren können,<br />

warum nicht?«<br />

»Vor allem, wenn man die entsprechende Situation so<br />

leicht herbeiführen kann. Willst du nicht lieber im Unterstand<br />

schlafen, Len?«<br />

»An den habe ich gar nicht gedacht«, antwortete Len<br />

leicht verblüfft. Er breitete die Arme aus, sein Flügeloverall<br />

blähte sich und verwandelte sich in ein Zelt.<br />

Damit waren <strong>der</strong> Kater und mein Junior verschwunden.<br />

Nun baute auch ich mein Zelt auf.<br />

In dieser Nacht hatte ich einen Traum, einen seltsamen<br />

Traum, in dem ich mit einem Freund sprach. Dabei hatte<br />

ich doch bisher nie einen Freund gehabt! Dieser erwachsene<br />

Freund hatte die Flügel eines Freifliegers. In <strong>der</strong><br />

Dunkelheit konnte ich sein Gesicht nicht erkennen. Aber<br />

das war auch nicht wichtig. Ich brauchte einen Rat, allein<br />

darauf kam es mir an, auf den Rat. Was sollte ich machen,<br />

wenn das Licht sich als schrecklicher herausstellte als die<br />

<strong>Finsternis</strong>? Mit wem sollte ich dann in den Kampf ziehen?<br />

Wie schaffte ich es, we<strong>der</strong> mich selber noch meine<br />

Freunde zu verraten? Ich erzählte ihm alles, was passiert<br />

war, als ob wirklich ein Gesprächspartner vor mir stünde,<br />

obwohl ich doch genau wusste, dass ich schlief und verzweifelt<br />

an <strong>der</strong> Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit<br />

entlangbalancierte. Ich brauchte einen Rat – von meinem<br />

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