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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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Das Gleichgewicht<br />

Shoky kam als einer <strong>der</strong> Letzten zum Platz gerannt.<br />

Schweigend hatte ich die ganze Zeit über auf ihn gewartet.<br />

Erst jetzt, da die Spannung <strong>der</strong> Menge ihren<br />

Höhepunkt erreicht hatte, ergriff ich das Wort: »Ich bin<br />

gekommen, um euch das Licht zu bringen.«<br />

Meiner Meinung nach klang das ziemlich toll. Die Flügelträger<br />

schwiegen jedoch, nur die Erwachsenen, die in<br />

einer eigenen Gruppe zusammenstanden, murmelten etwas.<br />

Ich holte tief Luft. »Ich bin aus einer an<strong>der</strong>en Welt«,<br />

fuhr ich fort. »Dort scheint die Sonne. Dort gibt es keine<br />

Freiflieger. Ich bin gekommen, um euch zu helfen …«<br />

Schweigen. Allerdings drängelte sich Shoky jetzt nach<br />

vorn und durchbohrte mich mit Blicken.<br />

Am liebsten wäre ich abgehauen, doch nun gab es kein<br />

Zurück mehr. Ich sah zum Kater hinüber, <strong>der</strong> in meiner<br />

Nähe schwebte. »Das ist ein Sonnenkater«, stellte ich ihn<br />

vor. »Er ist mein Freund. Er ist aus Licht gemacht und<br />

soll euch helfen. Ihr habt mich geblendet, aber das Licht<br />

hat mir ein neues Sehvermögen gegeben. Ich nehme euch<br />

das nicht übel. Ich bin gekommen, um euch zu helfen.«<br />

»Wobei willst du uns helfen, Danka?« Endlich durchbrach<br />

Shoky das Schweigen. Seine Stimme klang we<strong>der</strong><br />

erstaunt noch verzweifelt, son<strong>der</strong>n einfach bloß traurig.<br />

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