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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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»Siebeneinhalb Stunden. Reicht dir das etwa nicht?«,<br />

schnaubte <strong>der</strong> Kater. »Machst du dir eigentlich einen<br />

Begriff, was für ein famoses Zeitgefühl Sonnenkater<br />

haben?«<br />

Plötzlich kam mir ein furchtbarer Verdacht, den ich jedoch<br />

erst mal für mich behielt. »Und vor Sonnenaufgang<br />

kannst du die Tür ganz bestimmt nicht aufmachen?«,<br />

fragte ich stattdessen.<br />

»Unter keinen Umständen.«<br />

»Und wenn … also … äh … wenn die Nacht hier sehr<br />

lange dauert?«<br />

»Wie meinst du das?«<br />

»Ein paar Monate zum Beispiel. Wie am Nordpol o<strong>der</strong><br />

am Südpol!«<br />

<strong>Der</strong> Kater schwieg eine Weile. Irgendwann fing er an,<br />

durchs Gras zu tigern. »Ich hatte gehofft, du würdest<br />

nicht auf diesen Gedanken kommen«, meinte er nie<strong>der</strong>geschlagen.<br />

Ich schlang die Arme erneut um meine Schultern und<br />

starrte ihn an. »Heißt das, wir müssen in diesen Bergen<br />

verrecken?«, schnauzte ich. »Hier finden wir ja nicht mal<br />

was zu essen!«<br />

»Das ist mir durchaus bewusst«, knurrte <strong>der</strong> Kater.<br />

»Immerhin haben wir Wasser, du kannst also gern ein<br />

Schlückchen trinken.«<br />

»Meine Mutter sucht mich garantiert schon«, fiel mir<br />

plötzlich ein. »Was soll sie denn denken? Ich bin aus dem<br />

Bett verschwunden und hab nicht mal Hausschuhe an!«<br />

»Wir wollen noch ein wenig warten«, schlug <strong>der</strong> Kater<br />

vor. So warteten wir denn, schweigend, denn keiner von<br />

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