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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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7<br />

Sonnenbräune<br />

Len weckte mich, indem er mich an <strong>der</strong> Schulter rüttelte.<br />

»Danka, das Frühstück wartet«, meinte er ein wenig<br />

verlegen. Ohne jeden Übergang fügte er dann hinzu: »Tut<br />

mir leid, dass ich gestern sauer auf dich war. Ich verstehe ja,<br />

wenn du dich nicht an das Labyrinth erinnern willst …«<br />

»Ist doch längst vergessen«, beruhigte ich ihn. »Wo ist<br />

denn unser pelziger Freund?«<br />

»Den hat <strong>der</strong> Hunger schon nach unten getrieben«,<br />

antwortete Len munter.<br />

<strong>Der</strong> gestrige Tag existierte irgendwie nicht mehr in<br />

meinem Gedächtnis. Das Labyrinth kam mir nur noch<br />

wie ein Märchen vor, meine Ängste kindisch und irreal.<br />

Ich hatte das Schwert bekommen und das war gut. Noch<br />

besser war, dass Len mir nicht ins Labyrinth gefolgt war.<br />

Und dass ich tief in meiner Seele erwachsen und rücksichtslos<br />

war, was hieß das schon? Mein Wesen und ich,<br />

wir würden uns mit den Jahren aneinan<strong>der</strong> annähern.<br />

»Ich habe dich im Labyrinth getroffen, Len«, berichtete<br />

ich, während ich mich wusch. »Also nicht dich, son<strong>der</strong>n<br />

eine Figur, die mir vom Labyrinth vorgegaukelt<br />

wurde.«<br />

Meine Worte brachten Len ziemlich aus <strong>der</strong> Fassung.<br />

»Was heißt das, Danka?«, fragte er, wobei er aufhörte,<br />

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