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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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»Ist es schwer gewesen?«, erkundigte sich <strong>der</strong> Mann.<br />

Ich nickte. Aus irgendeinem Grund glaubte ich, er würde<br />

mich jetzt ausquetschen, doch er sagte kein Wort<br />

mehr. Er saß einfach da und schaute abwechselnd mich<br />

und die Scheide des Wahren Schwerts an.<br />

Ich rüttelte Len an <strong>der</strong> Schulter, stand auf und schaute<br />

den Kater an. <strong>Der</strong> wich meinem Blick aus.<br />

»Gehen wir«, sagte ich.<br />

Den ganzen Weg über löcherte Len mich mit Fragen zum<br />

Labyrinth. Als er endlich kapierte, dass ich nicht darüber<br />

sprechen wollte, spielte er den Beleidigten. <strong>Der</strong> Kater lief<br />

ungewöhnlich schweigsam neben uns her.<br />

Zur Freude <strong>der</strong> neu eingetroffenen Gaffer aßen wir unser<br />

Abendbrot in <strong>der</strong> Gaststätte. Diesmal enttäuschte <strong>der</strong><br />

Kater sie nicht, son<strong>der</strong>n plau<strong>der</strong>te angeregt mit Magda und<br />

bestellte erst eine weitere Portion Fisch, dann auch noch<br />

eine Schale saurer Sahne. Irgendwann gingen wir nach<br />

oben in unser Zimmer, wo Len, <strong>der</strong> immer noch schmollte,<br />

sich aufs Bett warf, ohne den Flügeloverall auszuziehen.<br />

<strong>Der</strong> Kater machte es sich an seinen Beinen bequem.<br />

Gute fünf Minuten sagte niemand ein Wort. Len schlief<br />

ein, damit hatte er nie Probleme. <strong>Der</strong> Kater und ich saßen<br />

im Halbdunkel, denn unsere einzige Beleuchtung war das<br />

matte Licht einer Straßenlaterne, das durchs Fenster hereinfiel.<br />

<strong>Der</strong> Kater gab als Erster auf. »Bist du böse auf mich,<br />

Danka?«<br />

»Nein«, antwortete ich. »Und ich bin froh, dass ich ein<br />

Wahres Schwert habe.«<br />

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