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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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6<br />

Das Labyrinth<br />

Ein Labyrinth muss verschlungen sein, mit vielen<br />

Biegungen und trügerischen Gängen. Das weiß jedes<br />

Kind.<br />

Dieses hier war an<strong>der</strong>s. Es begann in einem kleinen,<br />

quadratischen Zimmer, aus dem es nur einen Ausgang gab,<br />

einen langen und geraden Korridor, von dem kein weiterer<br />

Gang abzweigte. Hoch oben an <strong>der</strong> Wand steckten in<br />

geschmiedeten Eisenringen zwei brennende Fackeln.<br />

Außerdem gab es in <strong>der</strong> Decke eine Luke, durch die ich<br />

vermutlich gefallen war. Sie war mit einem riesigen Vorhängeschloss<br />

verriegelt, und wenn ich nicht fantasierte,<br />

dann war es gerade eben eingerastet.<br />

Mitten im Raum lag ein Haufen flacher Steine. Daneben<br />

entdeckte ich ein Schwert in einer Le<strong>der</strong>scheide.<br />

Ich trat näher, um den Griff zu berühren. Es war ein<br />

sehr einfacher Griff, aus Holz. Ob das das Wahre Schwert<br />

war? Das stärkste Schwert weltweit?<br />

<strong>Der</strong> Griff vibrierte leicht unter meinen Fingern. Als ob<br />

das Schwert es gar nicht erwarten konnte, die Scheide zu<br />

verlassen. Nur, wozu sollte ich es in dieser Situation<br />

brauchen? Um den Haufen Steine ordentlich aufzustapeln?<br />

Um das Schloss durchzuhauen und aus dem Labyrinth<br />

zu fliehen?<br />

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