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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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»Wenn du eine Frikadelle zum Fenster hinauswirfst<br />

und die Fliegen sich darauf stürzen, trifft die Fliegen<br />

dann irgendeine Schuld?«, bohrte <strong>der</strong> Kater weiter.<br />

»Wenn sie sich auf die Bulette setzen und ich sie dann<br />

vor lauter Ekel nicht mehr essen mag, ja, dann sind sie<br />

schuld«, mischte sich Len wie<strong>der</strong> ein.<br />

<strong>Der</strong> Kater mauzte verärgert. »Dreht mir nicht das<br />

Wort im Mund herum, Jungs! Und begriffen habt ihr bisher<br />

rein gar nichts!«<br />

Wie<strong>der</strong> zogen wir schweigend weiter. Nach und nach<br />

verän<strong>der</strong>te sich die Straße. Die Häuser waren jetzt höher<br />

und es gab mehr Laternen. Auch immer mehr von innen<br />

beleuchtete Schaufenster mit allerlei Krimskrams.<br />

»Geschäfte!«, rief <strong>der</strong> Kater, als hätte er schon lange<br />

davon geträumt, shoppen zu gehen. »Haben wir Geld,<br />

Danka?«<br />

»Ja.«<br />

»Dann komm.«<br />

Er sprang von Lens Arm herunter und steuerte auf eine<br />

<strong>der</strong> Türen zu. Ich zuckte bloß mit den Schultern.<br />

Im Geschäft war es hell, sogar zu hell. In dem Raum<br />

brannten fünf Lampen, doch an denen lag es nicht. Aber<br />

überall – an den Wänden und in den Regalen – funkelten<br />

Spiegel, die das Licht zurückwarfen.<br />

»Kauf den, vor dem ich anfange, mich zu putzen«, trug<br />

mir <strong>der</strong> Kater, dieser alte Verschwörer, auf.<br />

<strong>Der</strong> Besitzer des Ladens kam auf uns zu, ein hohlwangiger<br />

Mann mit schwarzen Haaren. Er erinnerte kaum an<br />

die Händler, die wir schon kennengelernt hatten, trat aber<br />

ganz mit <strong>der</strong> Souveränität eines Geschäftsinhabers auf.<br />

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