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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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ter. »Könnten wir zunächst noch je<strong>der</strong> eine Frikadelle<br />

bekommen?«<br />

Das Zimmer, in das uns die Frau brachte – die übrigens<br />

einen ganz normalen Namen hatte und Magda hieß –, war<br />

mit Sicherheit keine Luxussuite. Nachdem sie uns allein<br />

gelassen hatte, beschwerte sich Len darüber. Ich selbst<br />

hatte jedoch den Eindruck, drei mal drei Meter würden<br />

für zwei Jungen und einen Sonnenkater durchaus genügen.<br />

In dem Zimmer standen zwei Betten – die für Erwachsene<br />

schmal gewesen wären, für uns jedoch keinen Grund<br />

zur Klage boten. Außerdem gab es einen Kamin, in dem<br />

Brennholz vorbereitet war, sowie einen Tisch und einen<br />

einzelnen Stuhl. Die Wände bestanden aus Ziegelsteinen,<br />

die nicht einmal getüncht waren, worüber Len ebenfalls<br />

lästerte. Über dem Bett, das er sich ausgesucht hatte, hing<br />

ein kleines Bild mit einem Schiff, das über das nächtliche<br />

Meer segelte. Meiner Meinung nach sah dieses Schiff viel<br />

besser aus als die realen Vorbil<strong>der</strong>. Neben <strong>der</strong> Tür, die mit<br />

einem soliden Schloss abgesperrt werden konnte, hing<br />

ein kleiner, trüber Spiegel. Mehr gab’s in dem Zimmer<br />

nicht. Das heißt, ein Fenster war natürlich auch da, vor<br />

dem nur eine leichte Gardine hing – was Len absolut umhaute.<br />

Er war nicht daran gewöhnt, dass vor den Fenstern<br />

keine Läden waren und Licht durch sie hereinfiel, und sei<br />

es auch nur das Licht von Straßenlaternen.<br />

<strong>Der</strong> Kater rannte eine Weile geschäftig durchs Zimmer<br />

und flog dann auf mein Bett.<br />

»Heute schlafe ich bei dir«, erklärte er. »Wenn es kalt<br />

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