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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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»Ach, stehen uns etwa unbegrenzte finanzielle Mittel<br />

zur Verfügung?«, fragte <strong>der</strong> Kater zurück.<br />

»Also … nicht wirklich.«<br />

»Dann lass mich nur machen. <strong>Der</strong>art erstaunliche Gäste<br />

wie uns wird man nicht schröpfen wollen.«<br />

Kurz darauf mümmelten Len und ich bereits unsere<br />

Buletten, wobei ich den starken Verdacht hatte, dass sie<br />

eher aus Fisch als aus Fleisch bestanden. <strong>Der</strong> Kater<br />

schleckte inzwischen genüsslich seine Sahne. Die Wachmänner<br />

glotzten uns an und vergaßen darüber völlig ihr<br />

Essen. Auch zwei Mädchen lugten durch den Bambusvorhang<br />

aus <strong>der</strong> Küche zu uns rüber. Da uns <strong>der</strong> Appetit<br />

unter diesen neugierigen Blicken fast verging, hängte uns<br />

<strong>der</strong> Kater prompt ab. Kaum hatte er das letzte Tröpfchen<br />

Sahne verputzt, linste er auf meinen Teller. »Meiner Ansicht<br />

nach bewältigst du die zweite Frikadelle nicht«,<br />

sagte er nachdenklich.<br />

»Dann hilf mir«, bot ich sofort an und schnitt die Hälfte<br />

davon für ihn ab. Len spendierte ebenfalls eine Hälfte.<br />

Einer <strong>der</strong> Wachmänner lachte heiser. Wir aßen weiter.<br />

Die rotblonde Frau kam noch einmal zu uns. »Bleibt ihr<br />

lange in unserer Stadt, Flügelträger?«, wollte sie wissen.<br />

»Eine Woche vielleicht«, antwortete <strong>der</strong> Kater.<br />

»Und habt ihr schon eine Unterkunft?«, fragte sie ihn<br />

direkt, nachdem sie wohl endgültig zu <strong>der</strong> Überzeugung<br />

gelangt war, dass er bei uns das Sagen hatte.<br />

»Bisher noch nicht«, meinte <strong>der</strong> Kater mit trauriger<br />

Stimme. Er reckte sein Köpfchen hoch, hielt dabei aber<br />

nach wie vor ein Stück Fleisch in <strong>der</strong> Pfote. »Um unsere<br />

Finanzen ist es wahrlich schlecht bestellt«, fuhr er dann<br />

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