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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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Wie ein absoluter Vollidiot trottete ich hinter ihr her.<br />

Nach ein paar Schritten drehte sich die Frau noch mal zu<br />

mir um. »Wie alt bist du, mein Junge?«, fragte sie.<br />

»Dreizehn.«<br />

»Da musst du ja schon eine ungeheure Kampferfahrung<br />

haben, o<strong>der</strong>?«<br />

»Nein, noch nicht so viel.«<br />

»Gibt es denn nicht etwas, das du lieber machen möchtest<br />

als kämpfen?«<br />

»Ja, den Befehl verweigern!«, stieß ich hervor.<br />

»Oho!« Die Händlerin brach in Gelächter aus. »Du<br />

bist nicht ohne, junger Mann. Hat Reata auch so einen<br />

Beschützer?«<br />

»Was?« Ich begriff nicht, wovon sie redete.<br />

»Reata. Meine Tochter. Hat sie auch Schutz bekommen?«,<br />

wie<strong>der</strong>holte die Frau, als spreche sie mit einem<br />

Schwachkopf.<br />

»Ja. Len passt auf sie auf.«<br />

»Kin<strong>der</strong> …«, seufzte sie mitleidig. »Dabei müsste man<br />

doch eigentlich auf euch aufpassen … Lassen eure Mütter<br />

euch denn einfach so ziehen?«<br />

»Was geht Sie das an?«, giftete ich. »Spielen Sie hier<br />

nicht die große Wohltäterin! Unser Blut, das ist es doch,<br />

wovon ihr Händler dick und fett werdet! Am liebsten<br />

würde ich euch allen ins Gesicht spucken!«<br />

»Du armer Junge!«, sagte die Frau. »Keine Sorge, ich<br />

nehme dir das nicht übel.«<br />

Sie ging weiter, ich stapfte ihr nach, wobei ich auf sie,<br />

mich selbst und sogar auf Len wütend war. Es dauerte<br />

ewig, bis die Karawane die Schlucht durchquert hatte und<br />

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