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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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das man sich vorstellen kann. Dass sie irgendwann zurückkehren<br />

würden – das erwähnte keiner von ihnen.<br />

Len und ich saßen auch bei den Erwachsenen, still und<br />

ein wenig abseits, und lauschten ihren Gesprächen. Sie<br />

behandelten uns freundlich, womöglich sogar mit Respekt.<br />

Mir wurde erst nach einer Weile klar, dass sich die<br />

Erwachsenen ihren eigenen Reim darauf machten, weshalb<br />

wir aus <strong>der</strong> Stadt weggingen. Sie glaubten, wir hätten<br />

es satt, gegen die Freiflieger zu kämpfen, und wollten<br />

nicht auf das Alter warten, wo man normalerweise mit<br />

den Händlern in eine neue Welt aufbricht, son<strong>der</strong>n schon<br />

jetzt unser Glück versuchen.<br />

Den Sonnenkater versteckten wir nicht vor ihnen. Er<br />

tat allerdings so, als wäre er ein ganz normaler Kater, er<br />

sprach und flog nicht und ließ sein Licht so schwach wie<br />

möglich leuchten. In <strong>der</strong> Stadt hatte es auch Katzen gegeben,<br />

und deshalb verdächtigte niemand unseren Kater,<br />

ein Zauberer zu sein.<br />

Nachdem wir die Erwachsenen verlassen und uns in<br />

unser Zelt begeben hatten, hielten wir einen kleinen<br />

Kriegsrat ab. Im Grunde gab es jedoch nichts, was wir<br />

durch Reden klären konnten. Wohin wir gingen, wussten<br />

wir immer noch nicht. Vor wem wir die Karawane eigentlich<br />

beschützen sollten – auch nicht. Die gesamte Familie<br />

des Händlers trug jetzt ständig schwarze Brillen, sodass<br />

wir sie nicht mit dem Wahren Blick sondieren konnten.<br />

Ich hatte mir die Soldaten mit dem Wahren Blick angesehen,<br />

dabei aber nichts bemerkt, was uns weitergeholfen<br />

hätte – denn hinter ihrer Fassade gab es absolut nichts zu<br />

entdecken. Bisher hatte ich immer gedacht, es sei gut,<br />

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