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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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ei ihnen anheuert. Und geht davon aus, dass Len und ich<br />

bereits als Begleitsoldaten für die Strecke von hier bis zur<br />

Stadt <strong>der</strong> Händler angeheuert haben.«<br />

»Ihr verlasst uns?«, rief Shoky aus, als traue er seinen<br />

Ohren nicht.<br />

»Gehen wir, Junior«, befahl ich Len. Wir gingen weiter.<br />

Nach zehn Metern hielt Len es nicht mehr aus. »Ist das<br />

dein Ernst, Danka?«, fragte er.<br />

»Absolut.«<br />

»Aber du hast mich nicht mal gefragt! Vielleicht will<br />

ich ja gar nicht weggehen!«<br />

Mir fiel wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Len ein, den ich mit dem Wahren<br />

Blick gesehen hatte. »Willst du etwa nicht mitkommen?«<br />

Len sagte kein Wort.<br />

»Wir gehen in die Stadt <strong>der</strong> Händler. Wir knacken alle<br />

ihre Geheimnisse. Wir bekommen heraus, wo sie so verdammt<br />

braun geworden sind«, sagte ich und malte ihm<br />

das Unternehmen in den schillerndsten Farben aus und<br />

meine Worte rissen mich selbst mit. »Und wag es jetzt ja<br />

nicht, zu lügen – von wegen, du würdest nicht davon<br />

träumen, aus dieser Stadt rauszukommen!«<br />

Len antwortete erst, als wir das Haus erreichten:<br />

»Stimmt, ich träume davon. Ich mag meine Stadt nicht!<br />

Aber ich wünschte, du hättest nicht diesen Wahren Blick<br />

bekommen, mit dem du in mir lesen kannst wie in einem<br />

offenen Buch! Ich will nicht, dass du alles für mich entscheidest,<br />

Danka!«<br />

Als wir das Haus betraten, schwiegen wir beide, je<strong>der</strong><br />

mit sich selbst beschäftigt. Len holte das altbackene Brot<br />

heraus, schnitt sich etwas ab und fing an, wortlos darauf<br />

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