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Publikation - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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werden kann, aber dass die Nato<br />

noch nichts darüber aussagt, wie <strong>der</strong><br />

Lebensstandard eines Volkes ist. Das<br />

geht nur durch die Mitgliedschaft in<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union. Das dauert<br />

etwas länger, ist aber unausweichlich.<br />

Das heißt, die polnische Seite ist<br />

sich darüber im Klaren, dass bei voller<br />

Erhaltung <strong>der</strong> Nato das Gewicht<br />

<strong>der</strong> polnischen Politik natürlich auf<br />

die Mitgliedschaft in Europa gerichtet<br />

sein muss. Das heißt wie<strong>der</strong>um,<br />

dass wir zum ersten Mal eine Perspektive<br />

dafür gewinnen, dass das,<br />

was bisher nur Redensart war, nämlich<br />

das Dreieck zwischen Frankreich,<br />

Deutschland und Polen, verwirklicht<br />

werden könnte.<br />

Dies scheint noch aus einem an<strong>der</strong>en Grund möglich. Wir haben früher<br />

immer gesagt: Europa kommt nur vorwärts, wenn <strong>der</strong> französischdeutsche<br />

Motor funktioniert. Das können wir uns abschminken. Es<br />

wird keinen Fortschritt mehr in Europa geben, an dem nicht mindestens<br />

auch Polen teilnimmt. Ohne das entscheidendste, stärkste Land<br />

Osteuropas, des Teiles Europas, <strong>der</strong> seine Freiheit durch das Ende des<br />

Ost-West-Konflikts erst gewonnen hat, wird es eine europäische Bewegung<br />

nicht geben – jedenfalls keine, die Erfolg hat.<br />

Das heißt auch, dass wir nur mit Polen – natürlich auch mit Frankreich<br />

– bitte auch mit jedem an<strong>der</strong>en, <strong>der</strong> will und kann, daran gehen<br />

können, nun Europa zu bauen, im Bewusstsein, dass – ich sage jetzt<br />

einmal etwas Böses – die Englän<strong>der</strong> nicht mitmachen werden. England<br />

wird gerade unter seiner neuen Regierung das Vorzugsverhältnis mit<br />

60<br />

Bürohochhäuser und Hotels in Warschau<br />

Foto: Dominiq – Fotolia.com

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