Publikation - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Publikation - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Publikation - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ten Abschnitte gedruckt wurden. Was in <strong>der</strong> DDR nicht denkbar war,<br />
gehörte dort zur Praxis. Ich glaube, diese Gabe ist damals nicht richtig<br />
begriffen worden bzw. nicht von allen begriffen worden.<br />
Es gab natürlich auch innerhalb <strong>der</strong> SPD Leute, die die Entspannungspolitik<br />
auf keinen Fall gefährden wollten.<br />
Ich erinnere mich, dass ich eine Einladung von dem damaligen Botschafter<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik in Moskau, Sahm mit Namen, nach Moskau<br />
bekam. Ich nahm die Einladung<br />
an und hatte auf meine Art<br />
und Weise sofort Kontakte mit<br />
Leuten gesucht, die Dissidenten<br />
waren. Dann kam ein Brief von<br />
<strong>der</strong> Botschaft, ich solle das doch<br />
unterlassen. Mein Besuch dort<br />
könnte die politischen Verhältnisse<br />
stören. Ich habe dann in einem<br />
offenen Brief dem Botschafter<br />
geschrieben, dass ich die Reise<br />
nicht antreten werde, da ich<br />
unter diesen Bedingungen nicht<br />
nach Moskau fahren wollte.<br />
Also gab es diese Art von<br />
Bedenkenträgerei, und die mag<br />
mit dazu beigetragen haben,<br />
dass mit Übervorsicht und Unverständnis<br />
auf diese Bewegungen<br />
in Polen reagiert wurde.<br />
Du hast vorhin die Reformbewegung<br />
von 1968 in <strong>der</strong> Tschecho-<br />
Plakat des DGB, Solidaritätsaktion mit <strong>der</strong> polnischen<br />
Gewerkschaft Solidarnos´ ć, ca. 1982<br />
Quelle: AdsD <strong>der</strong> <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />
47