Publikation - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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Relevant war auch, dass die<br />
Schritte von Moskau ausgehen<br />
mussten. Polen durfte aber nicht<br />
übergangen werden. Schlussendlich<br />
wurden dann die Verhandlungen<br />
zum Grundlagenvertrag<br />
geführt.<br />
Ich möchte nicht wissen, wie<br />
unsere dreizehn Herren darüber<br />
gedacht haben. Dies haben sie<br />
uns auch nicht mitgeteilt, denn<br />
gegen Moskau konnten sie ja<br />
nichts sagen, und somit auch<br />
nichts dagegen, dass Ihr mit<br />
denen verhandeltet.<br />
Günter Grass<br />
Jedes Gespräch mit Polen muss<br />
davon ausgehen, dass man in<br />
Polen nach wie vor überreagiert,<br />
sobald dieses Land übergangen<br />
Kapitulation <strong>der</strong> polnischen Besatzung <strong>der</strong><br />
Befestigung auf <strong>der</strong> Westerplatte,<br />
7. September 1939<br />
Foto: AdsD / 6/FOTB012155 / Rechteinhaber unbekannt<br />
wird. Die Geschichte Polens ist auch heute noch in <strong>der</strong> Breite <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
weit mehr bekannt als die deutsche Geschichte innerhalb <strong>der</strong><br />
deutschen Bevölkerung. Hier sind beson<strong>der</strong>s die Teilung Polens und<br />
die Tatsache, dass Polen als Staat über einen weiten Zeitraum nicht<br />
existierte, weil Russland, Preußen und Habsburg das Land aufgeteilt<br />
hatten, von Bedeutung. Polen existierte nur in den Köpfen emigrierter<br />
Schriftsteller und Historiker und in Büchern. Auch <strong>der</strong> Hitler-Stalin Pakt<br />
stellt mit dieser Sensibilität ein weiteres Beispiel aus jüngster Vergangenheit<br />
dar.<br />
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