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08867-20120329 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Aus den Workshops e i n d r ü c k e<br />

Öffentliches Auftreten –<br />

freie Rede – Lampenfieber<br />

Von Bela Bach<br />

Bevor ‚frau’ ans Rednerpult tritt, ist sie inhaltlich<br />

meist perfekt vorbereitet, viele wichtige Gedanken<br />

sind es, die sie ihren Zuhörerinnen und Zurik-Seminare<br />

anbietet. Keine Maßnahme kann jedoch<br />

helfen, mahnt eine Teilnehmerin an, wenn frau nicht<br />

übt: Es gilt, jede Gelegenheit zum Sprechen zu nutzen,<br />

hörern mitteilen möchte, und dann „stehe ich da und<br />

die sich anbietet. Darüber hinaus erläutert eine Teil-<br />

höre nur mein Herz klopfen, aber sonst funktioniert<br />

nehmerin, dass notfalls auch abgesprochenes Lob aus<br />

dort oben nichts mehr“, schil<strong>der</strong>t eine Teilnehmerin.<br />

dem Publikum helfe, schließlich müsse man sich auch<br />

Das, da ist sich die Runde einig, ist ein Problem und<br />

um seine Rednerinnen kümmern. Auch ist sich die<br />

lässt die Frauen grundlos schwach aussehen. Woher<br />

Gruppe einig, müsse nicht immer eine Person alleine<br />

das kommt? Eine Ursache könnte die geschlechtsspe-<br />

vorne stehen, denn Reden im Dialog gibt nicht nur den<br />

zifische Sozialisierung sein, die Frauen in <strong>der</strong> Vergan-<br />

Protagonistinnen mehr Sicherheit, son<strong>der</strong>n ist auch für<br />

genheit aus dem öffentlichen Raum ausgeschlossen<br />

das Publikum eine willkommene Abwechslung. Was<br />

hat. So sprechen viele Frauen zum Beispiel oft lei-<br />

die Atemnot betrifft, hilft progressives Muskeltraining,<br />

se aus falscher Furcht, den Raum mit ihrer Stimme<br />

das die Bauchatmung trainiert. Wichtig ist es vor allem<br />

nicht ausfüllen zu können. O<strong>der</strong> sie stellen aus <strong>der</strong><br />

auch, laut zu sprechen, den Raum bewusst mit seiner<br />

unbegründeten Sorge, arrogant zu wirken, ihre Fä-<br />

eigenen Stimme auszufüllen.<br />

2<br />

higkeiten und ihr Wissen unter den Scheffel, indem<br />

sie ihre eigene Aussage erst einmal verbal relativie-<br />

Das grundlegende Problem ist aber die Überwindung,<br />

den Mut zu haben, nach draußen zu gehen<br />

2<br />

ren. Vergessen könne frau es, ihr Publikum von sich<br />

und seine Meinung zu sagen. Dazu ermuntert eine<br />

zu überzeugen, „wenn ich nur noch über die Brust<br />

Frau kämpferisch „Wenn Du etwas bewegen willst,<br />

atme, Atemnot bekomme und meine ohnehin schon<br />

musst Du registriert werden und das passiert nur,<br />

hohe Stimme immer weiter nach oben geht, bis sie<br />

wenn Du etwas sagst!“ Und die hohe Stimme? Das<br />

nur noch piepsig klingt“ erklärt eine Teilnehmerin.<br />

ist eine Frage <strong>der</strong> Gewöhnung; je mehr Frauen öf-<br />

Aber die entscheidende Frage für die Gruppe war:<br />

fentlich sprechen, desto weniger werden wir die ho-<br />

Welche Möglichkeiten gibt es, sich zu qualifizieren und<br />

die rhetorischen Unsicherheiten zu überwinden? Eine<br />

wichtige Stütze bietet dabei grundsätzlich schon die<br />

FrauenKommunalAkademie Bayern <strong>der</strong> FES, die Rhetohen<br />

Stimmen als ungewöhnlich empfinden.

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