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Situationen. Cartoons wurden bald auch in deutschen Zeitschriften populär; zu ihren<br />
Gestaltern gehörten die besten Grafiker des Jugendstils.<br />
In der Zeit der Weimarer Republik von 1919 bis 1933 zählen Kurt<br />
Tucholsky und Erich Kästner (ab 1927) zu den großen Satirikern deutscher<br />
Sprache. Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb<br />
Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel, beschrieb Tucholsky 1919 die Situation der<br />
Satire.<br />
"Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie<br />
ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an." (Tucholsky K. ,<br />
"Was darf die Satire?", Berliner Tageblatt, Nr. 36)<br />
Denn Satire wurde in der Zeit vom Staat, der Kirche und den konservativen<br />
Parteien so weit wie möglich bekämpft und versucht zu unterdrücken.<br />
Der bis heute, einer der meistzitierten Satiriker, mit seiner Zeitschrift Die<br />
Fackel (1899), ein eigenes öffentliches Forum <strong>für</strong> Kritik an Sprache, Gesellschaft und<br />
Journalismus schuf ist der Wiener Kritiker Karl Kraus. Durch die Diktatur des<br />
Nationalsozialismus wurden alle satirischen Zeitschriften eingestellt, Schriftsteller<br />
wurden gejagt, verhaftet und zur aller Letzt in den Exil vertrieben. Nur manche<br />
Zeitschriften blieben aufrecht, diese wurden aber mit dem Regime übereinstimmenden<br />
Titeln und Inhalt verzehrt. Doch da, wo die Exil Autoren sich niederließen, dort blühte<br />
die Satire auf, z.B. in den USA.<br />
"Satire hat eine Grenze nach oben: Buddha entzieht sich ihr. Satire hat auch eine<br />
Grenze nach unten. In Deutschland etwa die herrschenden faschistischen Mächte. Es<br />
lohnt nicht – so tief kann man nicht schießen." ( Tucholsky K. , „Schnipsel“, 1973,<br />
S. 119)<br />
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