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wird als Entblößung und daher oft schmerzhafter als eine äußerliche (= körperliche)<br />
Verletzung empfunden.<br />
Treten Verachtung und Ehrabschneidung hinzu, wird von Hohn gesprochen, beinhaltet<br />
der Spott eine starke Schadenfreude, so spricht man von Häme. Gegenteil des Spottes<br />
als Waffe ist etwa das Lob, Gegenteil des Spottes als Form ist der Ernst.<br />
Sarkasmus: Der Begriff Sarkasmus bezeichnet beißenden,<br />
bitteren Spott und Hohn. Sarkasmus ist der beißende Spott von<br />
altgriechisch sarkazein ‚sich das Maul zerreißen, zerfleischen, verhöhnen Die Redefigur<br />
des Sarkasmus fand schon in der antiken Rhetorik.<br />
Eine wichtige Form der Satire ist der satirische Roman, in der die Satire<br />
als fiktionales Narrativ auftritt. Sehr häufig ist hier die Form des Reiseberichts in der<br />
ersten Person oder einer Reisebeschreibung in der dritten Person, wobei die Hauptfigur<br />
oft sehr naiv erscheint (siehe Erzählperspektive). Es können entweder die naiven<br />
Erwartungen der Hauptfigur an die Welt mit der Wirklichkeit, die sie erlebt kontrastiert<br />
werden oder die von ihr bereiste Welt kann satirisch mit anderen Formen literarischer<br />
oder philosophischer Weltdarstellung kontrastieren. Satire tritt häufig als Mittel der<br />
Polemik auf, in öffentlichen Debatten und im gelehrten Disput kann sie ein Mittel sein,<br />
um einen Gegner bloßzustellen. Dabei greift sie nicht direkt mit Sachargumenten an,<br />
sondern geht den indirekten Weg der Kontrastierung, bei dem einem Zuhörer oder Leser<br />
der Kontrast zwischen Wirklichkeit und Ideal augenfällig wird. In dieser Funktion ist<br />
sie Teil der Streitkunst (Eristik). (Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Satire)<br />
4.1.2. Geschichtlicher Werdegang der Satire<br />
Die Antike beschrieb sie zunächst rein formal durch die Kombination von Vers-<br />
und Prosadichtung (Prosimetrum). Die älteste und zugleich langlebigste Untergattung<br />
der Satire ist die menippische Satire. Nach dem in die römischen Literaturimportiert<br />
wurde nannte man sie als varronische Satire. Den Namen bekam sie von der<br />
griechischen Kyniker Menippos von Gadara. Von ihm sind aber keine Schriften<br />
erhalten. Er soll mit einer Mischung aus Ernst und Komik, aus Witz und Spott, in<br />
Dialogen und Parodien die kynische Kritik in literarische Form gebracht haben.<br />
Die äußere Formlosigkeit, freier Wechsel der Tonfälle und Perspektiven wurden<br />
<strong>für</strong> sie zu flexiblen Mitteln, durch Spott, Parodie und Ironie die Wahrheit zu sagen. Also<br />
wurde der Menippea bald umgedeutet und als stilistische und inhaltliche Freiheit<br />
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