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1 türkische republik çukurova universität institut für ...

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Frage; wir bekamen wöchentlich Zeitungen aus der Türkei, wir haben alle aktuellen<br />

Nachrichten aus der Türkei immer eine Woche später gelesen.<br />

Es gab damals keine Kurse oder Integrationsprogramme, wie heute und mit dem<br />

Deutsch, die wir nur durch Hören und Sehen lernte konnten, wir ja nichts auf Deutsch<br />

lesen. Also haben wir nur die Bücher, die wir aus der Türkei mitgebracht haben und die<br />

Zeitungen, die in Stapeln kamen, gelesen. In der Freizeit haben wir oft Fußball und<br />

Billard gespielt, wir sind oft ins Schwimmbad gegangen und uns die hübschen<br />

deutschen Mädchen angeguckt. Er lächelt, und erzählt weiter von seiner ersten Freundin<br />

in Deutschland „Roswitha Fischer“…Mit zwanzig Jahren ging ich in die Türkei zurück,<br />

um meinen Militärdienst zu leisten, nach zwanzig Monaten kam ich zurück nach<br />

Deutschland und habe angefangen weiter zu arbeiten. Wir haben viel gearbeitet,<br />

verdient haben wir im Durchschnitt 600 bis 700 DM. Nach dem die ganze Familie<br />

beisammen war, haben uns eine Wohnung gemietet, in den Wohnungen gab es keine<br />

Bäder, die Toiletten waren außerhalb der Wohnungen.<br />

Er erzählte und ich hörte zu, ich wollte ihn gar nicht unterbrechen, denn es war<br />

unsere Geschichte, wie es angefangen. Was mich aber sehr neugierig machte ist, wie sie<br />

empfangen wurden, also kam die nächste Frage: „ Wie wurdet ihr empfangen? Waren<br />

die Deutschen nett zu euch?“ Wir wurden sehr freundlich und nett aufgenommen, die<br />

ersten Jahre war es sehr friedlich. Wir glaubten daran, dass wir nach ein paar Jahren<br />

zurück nach Hause fahren würden und die Deutschen glaubten auch daran, dass die<br />

Gastarbeiter nach dem sie ihr Land wieder aufgebaut haben wieder weggehen würden.<br />

Es entwickelte sich aber nicht so, wie wir es uns alle vorgestellt haben.<br />

Ungefähr nach fünf Jahren minderte sich die Freundlichkeit und Begriffe wie: „<br />

Kümmeltürke, Knoblauchtürke,…“ sind nach und nach aufgetaucht. Nun mein letztes<br />

Fragezeichen!<br />

Ich fragte ihn:“ Vater, wer ist daran schuld?“ Er erwiderte meine Frage mit einer<br />

gegen Frage: „ Wie, wer ist schuld?“ Ich musste meine Frage erläutern: „ Warum<br />

mögen sie (die Deutschen) uns nicht mehr?“<br />

Die Antwort, was er mir daraufhin gab, die fühlte ich bis in meiner tiefsten Zelle<br />

in mir, es war verblüffend einfach, aber auch sehr aufklärend. In dem Moment dachte<br />

ich, was versuchen die Menschen mit ihren Romanen, ihren Artikeln und<br />

Abschlussarbeiten zu beweisen. Die Antwort steht doch Glas klar vor unserer Nase.<br />

Seid ihr neugierig auf die Antwort geworden? Hier ist sie!<br />

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