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Texte nicht nur zum deutsch-<strong>türkische</strong>n Mit- und Gegeneinander. Die Geschichten von<br />
Osman Engin sind köstlich zu lesen, jedes Kapitel ist <strong>für</strong> sich abgeschlossen. Trotzdem<br />
runden sie sich am Ende zu einem geschlossenen Bild. Hinter diesen verbirgt sich die<br />
scharfe und kritische Beobachtungsgabe von Osman Engin, die in jedem Wort zum<br />
Ausdruck kommen.<br />
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Er ist boshaft aber nie bösartig, kritisch aber nie polemisch, ironisch und<br />
ungeheuer witzig. Eine Zeitlang darf sich der Leser in dem glauben wiegen, Engin<br />
mache sich ja über den armen Türken Osman lustig, der in seinen Büchern die<br />
Hauptfigur darstellt, ob nun mit seiner Naivität und Ungeschicktheit von einer<br />
misslichen Situation in die nächste gleitet.<br />
Der Leser hat Teil an dem Alltag der <strong>türkische</strong>n Familie in Deutschland, und<br />
dabei greift der Autor allgemeine Themen auf, die die beiden Länder berühren. Die<br />
Rolle der Frau in der Gesellschaft, der Beitritt der Türkei zur EU, die gängigen<br />
Vorurteile über „den“ Türken und „den“ Deutschen. Aber irgendwann hat man dann<br />
mitgekriegt, es sind ja gar nicht die Türken, die Osman Engin hier veräppelt, sondern<br />
eigentlich die Deutschen. Das alles schreibt Engin mit dem so bitterbösen Humor und<br />
den unzähligen feinziselierten satirischen Nadelstichen, die man von ihm kennt und <strong>für</strong><br />
die er schon zahlreich ausgezeichnet wurde. (Vgl. Dominik Nüse unter:<br />
www.literature.de) Osman Engin versucht in seinen Satiren der Deutschen Gesellschaft<br />
zu zeigen, dass wir längst über das hoch gekochte Mix-Stadium von Migration und<br />
Jugendgewalt hinaus sind.<br />
Und dass eine beklemmende stille tage im Klischee drohen, wenn wir uns nicht<br />
endlich rückhaltlos mit der anderen Seite des Döners beschäftigen. Erbarmungslos aber<br />
unter dem völlig harmlosen Deckmäntelchen und einer fast überzeugenden<br />
Unschuldsmiene hält er uns einen Spiegel vor, in dem wir uns trotz der Zerrbilder<br />
erkennen sollten. Wenn man diese Geschichten gelesen hat, hat man mehr <strong>für</strong> sein<br />
Verständnis beider Völker und Länder getan.<br />
So grundlegend verschiedene Kulturen mit so unterschiedlichen Auffassungen<br />
von fast allen wichtigen Bereichen des Alltags nähern sich nicht einfach an, aber wenn<br />
es ihnen jemals gelingen sollte, dann durch solche Vermittler wie Osman Engin. (Vgl.<br />
Weser Kurier die Tageszeitung 13.12.1994, gesehen am 23.03.2012)<br />
Satire hat ohnehin nur ein gesellschaftspolitisches Anliegen und die Satiren von<br />
Osman Engin dienen dazu, auf Punkte zu zeigen, die nicht richtig sind, die<br />
menschenfeindlich oder menschenverachtend sind. Sie zeigen auf die wunden Punkte in