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seinen eigenartigen Geschehen erzählen? Den berühmt berüchtigten Ford- Transit dürfen wir natürlich nicht vergessen, in dem man mit der ganzen Familie zusammen mindestens vier Tage im Sommer in Richtung die, das ganze Jahr vermisste Heimat verbringt. Jeder der sich lange genug in Deutschland aufgehalten hat, kennt den Witz über den Ford Schlüssel. Man fragt: „Was bleibt von einem Türken übrig, wenn man ihn verbrennt?“ die Antwort auf diese Frage lautet: „Ein Ford Schlüssel!“ Man sagt ja, dass Töchter häufig ihrem Onkel sehr ähnlich sehen. Aber Onkel Ömer ist ja mein Onkel, was hat also Hatice mit ihm zu tun? In letzter Zeit wünsche ich mir, dass ich mit ihm auch nichts zu tun hätte! Er hat leider mitgekriegt, dass ich seinen komischen Namen „Ömer“ in ein oder zwei unbedeutenden Geschichten verwendet habe, ohne ihn vorher zu fragen. Jetzt will der bauernschlaue Halsabschneider unverschämt hohe Tantiemen dafür von mir haben. Letzte Woche habe ich ihm 26 Euro überwiesen (er wollte nämlich genau 50 türkische Lira haben), hoffentlich gibt dieser raffgierige Verwandte aus meinem Dorf jetzt endlich wieder Ruhe! Ein Glück, dass ich meinen grasgrünen 68er Ford-Transit und meine heißgeliebte Halle 4 habe, wo ich mich ein bisschen von dem elenden Stress bei mir zu Hause erholen kann! (http://www.osmanengin.de) 103 Übrigens Osman Engin ist selbst unverheiratet, aber in einer Reportage erzählt er, man brauch nicht unbedingt verheiratet sein um sich solche Geschichten ausdenken. Denn in der Umgebung, Verwandtschaft und unter den Freunden gibt es genügend Beispiele, woraus man inspiriert werden kann. 5.3.3. Themen und Schwerpunkt in Osman Engins Satiren Dem Schriftsteller Osman Engin fehlt nichts von der Schärfe und Brillanz, nur ist sein Humor so deutlich sichtbar, dass man ihn gut als Humoristen bezeichnen kann. Wo der andere oft als sarkastischer Satiriker gilt, geht der Osman Engin mit einer ironischen und witzigen Art an die Sache dran. Er ist der Meister, der politisch unkorrekten Satire.
104 Osman Engin macht das auf eine boshafte, kritische, aber auch extrem ironische und witzige Art, wie es sie in Deutschland noch selten zu lesen gab. Die skurrilen und komischen Geschichten sind Unterhaltung der ersten Güteklasse! Mit zitternder Stimme sage ich zu ihm: „Lieber Herr Jesus, ich freue mich über ihren Besuch. Aber ich möchte heute kein Christ werden. Morgen vielleicht.“ Mein Gast hebt die Balken hoch und ruft: „ Das ist auch nicht nötig, mein Sohn Osi (woher weiß er meinen Spitznamen? Er ist wirklich ein Prophet!). Ich freue mich aber sehr, dass auch die Türken in Deutschland an meinem Geburtstag mitfeiern. Wir sind alle Gottes Kinder! Die Menschen sollten auch endlich lernen, ohne Kriege auszukommen!“ „Aber Lieber Herr Jesus, an den vielen Kriegen bin ich wirklich nicht schuld!“ – „ Ich weiß, mein Sohn, ich weiß, aber ich will dich nicht länger mit meinen Sorgen behelligen. Kannst du mir bitte helfen, diesen Balken durch das Treppenhaus hinunterzutragen? Diese moderne soziale Wohnungsbau ist einfach nicht Kreuzgerecht!“ (Engin, 2006, s. 9-10) Der Jesus besucht ausgerechnet unseren Osman mit seinem Kreuz auf dem Rücken, der obendrein auch noch die modernen Wohnungen kritisiert. Ich möchte hierfesthalten, dass das nur von Osman Engin geschrieben werden kann. Denn seine Vorgänger waren viel zu schüchtern dafür, in einem Land, in dem sie zu Gast sind, auch noch Witze über die Religion ihrer Gastgeber zu reißen, das könnten sie nicht wagen. 5.3.3.1. Integration und der Beitritt zu EU Osman Engins haarscharfe Beobachtungsgabe fördert typisch deutsche Verhaltensweisen und Ansichten zutage, die begeistern. Mit viel Liebe und Ironie schildert Osman Engin aus ganz unschuldiger Sicht und bewusst naiv das Leben eines Türken, der in Deutschland lebt und in der zweiter Generation ist, nicht etwa in der Türkei und in Deutschland daheim ist, sondern irgendwo zwischen den Stühlen sitzt. Kaum liest er mit ernster Miene die ersten Zeilen, kullern im Publikum bereits die ersten Lachtränen. Zu köstlich ist der ganz normale Wahnsinn des Alltags im Leben
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Osman Engin macht das auf eine boshafte, kritische, aber auch extrem ironische<br />
und witzige Art, wie es sie in Deutschland noch selten zu lesen gab. Die skurrilen und<br />
komischen Geschichten sind Unterhaltung der ersten Güteklasse!<br />
Mit zitternder Stimme sage ich zu ihm: „Lieber Herr Jesus, ich<br />
freue mich über ihren Besuch. Aber ich möchte heute kein Christ<br />
werden. Morgen vielleicht.“ Mein Gast hebt die Balken hoch und ruft: „<br />
Das ist auch nicht nötig, mein Sohn Osi (woher weiß er meinen<br />
Spitznamen? Er ist wirklich ein Prophet!). Ich freue mich aber sehr, dass<br />
auch die Türken in Deutschland an meinem Geburtstag mitfeiern. Wir<br />
sind alle Gottes Kinder! Die Menschen sollten auch endlich lernen, ohne<br />
Kriege auszukommen!“ „Aber Lieber Herr Jesus, an den vielen Kriegen<br />
bin ich wirklich nicht schuld!“ – „ Ich weiß, mein Sohn, ich weiß, aber<br />
ich will dich nicht länger mit meinen Sorgen behelligen. Kannst du mir<br />
bitte helfen, diesen Balken durch das Treppenhaus hinunterzutragen?<br />
Diese moderne soziale Wohnungsbau ist einfach nicht Kreuzgerecht!“<br />
(Engin, 2006, s. 9-10)<br />
Der Jesus besucht ausgerechnet unseren Osman mit seinem Kreuz auf dem<br />
Rücken, der obendrein auch noch die modernen Wohnungen kritisiert. Ich möchte<br />
hierfesthalten, dass das nur von Osman Engin geschrieben werden kann.<br />
Denn seine Vorgänger waren viel zu schüchtern da<strong>für</strong>, in einem Land, in dem sie zu<br />
Gast sind, auch noch Witze über die Religion ihrer Gastgeber zu reißen, das könnten<br />
sie nicht wagen.<br />
5.3.3.1. Integration und der Beitritt zu EU<br />
Osman Engins haarscharfe Beobachtungsgabe fördert typisch deutsche<br />
Verhaltensweisen und Ansichten zutage, die begeistern. Mit viel Liebe und Ironie<br />
schildert Osman Engin aus ganz unschuldiger Sicht und bewusst naiv das Leben eines<br />
Türken, der in Deutschland lebt und in der zweiter Generation ist, nicht etwa in der<br />
Türkei und in Deutschland daheim ist, sondern irgendwo zwischen den Stühlen sitzt.<br />
Kaum liest er mit ernster Miene die ersten Zeilen, kullern im Publikum bereits<br />
die ersten Lachtränen. Zu köstlich ist der ganz normale Wahnsinn des Alltags im Leben