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06.10.2013 Aufrufe

Es kamen erst ein paar Kinder auf die Welt, und dann erst machte man sich auf den Weg in die Stadt um den Kindern einen Ausweis ausstellen zu lassen. In so einem Fall kann man den Leuten es nicht übel nehmen, wenn sie ihren Geburtstag nicht feiern wollen. Schließlich ist das ja nicht ihr echter Geburtsdatum. Natürlich hat es auch ein wenig mit der Religion zu tun, wie immer, der Islam verbietet nicht direkt, aber schon auf einer Weise, dass man Geburtstage nicht feiern soll. Und genau darauf sprechen die Deutschen uns immer, als ob es nicht genug Unterschiede schon da wären. Wir sind ja so anders! Ich glaube genau darauf zielt Dikmen, kein Türke würde auf die Idee kommen auf einen Deutschen zu zugehen und zu fragen, warum feiert ihr euren Geburtstag oder warum esst ihr Schweinefleisch, warum seid ihr so blond? Die Türken nehmen diese unterschiedlichen Aspekte eher einfach so hin, sie denken die Deutschen sind ebenso. Aber die Deutschen gehen von Natur aus die Sache wissenschaftlicher an, sie sind nämlich fortgeschrittener, ja sie wollen es genauer wissen. Deshalb fragen sie, so erreichen sie dass die Fremden sich auch immer Fremd fühlen. Nach jeder Geburtstagsfeier in Deutschland, zu der ich eingeladen wurde, gibt es das gleiche Theater. Seit einiger Zeit nehme ich Geburtstagseinladungen überhaupt nicht mehr an, weil ich ganz genau weiß, dass der bekannte Fragesturm mich wieder schüttelt, wenn ich hingehe. – Warum feierst du denn deinen Geburtstag nicht? – So viel brauchst wirklich du nicht zu sparen. – Willst du in kürzester Zeit in die Türkei zurückkehren? […] Ich weiß schon, dass meine deutschen Bekannten mich in ihre Gesellschaft voll integriert sehen wollen. Solange ich aber keinen Geburtstag feiere scheitert dieser Integrationsversuch. (Dikmen, 1995, s. 22) Sinasi Dikmen treibt uns dazu, diese eine Frage zu stellen, verlangt man von diesen Menschen mit der anderen Nationalität, dass sie sich integrieren oder sollen sie sich komplett assimilieren lassen. Dieser Künstler der Satire macht sich manch mit Übertreibungen, manch mit Polemik oder mit höchstem Sarkasmus über alles her. Was er sieht und miterlebt kritisiert er mit der Hoffnung, dass sich die Parteien ihren Teil denken und vielleicht den einen oder anderen Fehler an sich verbessern. 97

5.3. OSMAN ENGIN, das unartige Kind der zweiten Generation Bild 34: “Wanted” Osman EnginJ ( Quelle: http://www.alem.de/index.php?id=osman-engin) Osman Engin zählt zur der zweiten Generation, da er erst im Jahr 1973 seinem Vater nach Deutschland gefolgt ist. Doch rein zeitlich betrachtet hat er die Probleme und Schwierigkeiten in der frühen Zeit der Gastarbeiter in vollen Zügen mit bekommen. Weil er auch die Pubertät in Deutschlanddurchgemacht hat, können wir sagen dass seine Sozialisierung in Deutschland stattgefunden hat. Daran muss es liegen, dass er die Gesellschaft in Deutschland als Ganzes wahr nimmt und seine Werke im gegenüber Stellung zu den Werken aus der ersten Generation, also von den Autoren dessen Sozialisierung in der Türkei abgeschlossenen wurde, große Unterschiede. Deshalb kann man ihn in der gleichen Kategorie betrachten wie den Sinasi Dikmen. Obwohl Sinasi Dikmen wahrhaftig zu der ersten Generation der Gastarbeiter gehört, haben er und Osman Engin einen anderen Weg genommen, um sich ihre eigenen Gefühle aber auch die Gefühle ihrer Landsleute zu Wort zu bringen. Das Jammern war für sie keine bevorzugte Methode, stattdessen haben sie es vorgezogen mit der Ironie an die Gesellschaftlichen Missstände vor zu gehen. Osman Engin nimmt sowohl die Türkischen als auch die Deutschen Mitbürger unter die Lupe und sieht ein, dass die bestehenden Probleme nicht einseitig entstehen. 98

5.3. OSMAN ENGIN, das unartige Kind der zweiten Generation<br />

Bild 34: “Wanted” Osman EnginJ<br />

( Quelle: http://www.alem.de/index.php?id=osman-engin)<br />

Osman Engin zählt zur der zweiten Generation, da er erst im Jahr 1973 seinem<br />

Vater nach Deutschland gefolgt ist. Doch rein zeitlich betrachtet hat er die Probleme<br />

und Schwierigkeiten in der frühen Zeit der Gastarbeiter in vollen Zügen mit bekommen.<br />

Weil er auch die Pubertät in Deutschlanddurchgemacht hat, können wir sagen dass seine<br />

Sozialisierung in Deutschland stattgefunden hat. Daran muss es liegen, dass er die<br />

Gesellschaft in Deutschland als Ganzes wahr nimmt und seine Werke im gegenüber<br />

Stellung zu den Werken aus der ersten Generation, also von den Autoren dessen<br />

Sozialisierung in der Türkei abgeschlossenen wurde, große Unterschiede. Deshalb kann<br />

man ihn in der gleichen Kategorie betrachten wie den Sinasi Dikmen. Obwohl Sinasi<br />

Dikmen wahrhaftig zu der ersten Generation der Gastarbeiter gehört, haben er und<br />

Osman Engin einen anderen Weg genommen, um sich ihre eigenen Gefühle aber auch<br />

die Gefühle ihrer Landsleute zu Wort zu bringen. Das Jammern war <strong>für</strong> sie keine<br />

bevorzugte Methode, stattdessen haben sie es vorgezogen mit der Ironie an die<br />

Gesellschaftlichen Missstände vor zu gehen. Osman Engin nimmt sowohl die<br />

Türkischen als auch die Deutschen Mitbürger unter die Lupe und sieht ein, dass die<br />

bestehenden Probleme nicht einseitig entstehen.<br />

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