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Wir genießen das Leben in einem zivilisierten, demokratischen Land,<br />
wir können und dürfen auch die beeindruckende, glorreiche, große,<br />
schöne deutsche Kultur genießen. Ganz abgesehen davon, die<br />
Gastarbeiter haben beinahe gleiche Rechte wie die Hausherren.<br />
(Dikmen, 1989, s. 107)<br />
Dikmen gebraucht häufig einen sehr aggressiven Stil, sein Sprachgebrauch neigt<br />
oft zu Spott und das macht er bewusst. Er schockiert und rüttelt den Leser auf, man<br />
fragt sich gehört sich das überhaupt, dass ein solches Schimpfwort in seine Geschichten<br />
mit rein schreibt. Sein Wortwahl ist genial, ob man es einfach so hinnimmt oder darüber<br />
nach denkt und anfängt zu grübeln, dass ist dem Leser überlassen. „Die Gastarbeiter<br />
und deren Hausherren“, ein Hund hat einen Herren, ein Sklave hat einen Herren oder<br />
ein Untertan aus den Jahrhunderten, die wir aus den Geschichtsbüchern Lesern. Ein<br />
Arbeiter hat einen Schichtführer und einen Abteilungsleitern den Chef lern er oder sie<br />
so wieso nicht kennen. „Die Unruhestifter“, das sind Leute, die um ihre Rechte streiten!<br />
Die werden aber überall so genannt, wo eine unantastbare Hierarchie aufrechterhalten<br />
werden soll. Die Übertreibung steigt empor in der Beschreibung „… wir können und<br />
dürfen auch die beeindruckende, glorreiche, große, schöne deutsche Kultur genießen.“<br />
Ja in den Wohnheimen oder Wohnungen die Gemeinschaftstoiletten haben, die nach<br />
Schimmel riechen und in Fabriken, wo man permanent daran erinnert wird, das man<br />
hier nach Stundenlohn arbeitet und jede Minute zählt. „Schweinegeld“ und auch noch<br />
beinahe gleiche Rechte wie Deutschen, das wohl das ironischste in dieser Geschichte!<br />
Verdient hat man in den ersten Jahren der Migration eigentlich nicht das, was sie<br />
wirklich verdienen sollten und „beinahe“ ist untertrieben, wenn wir heute noch davon<br />
sprechen können, das nicht Deutsche immer noch keinen Wahlrecht in Deutschland<br />
haben. Die Menschen, die ihr komplettes leben in Deutschland verbracht haben und<br />
immer noch dem leben müssen was die deutschen wählen und bestimmen.<br />
Ja, der Dikmen meint wahrscheinlich, dass wir es trotz allem schaukeln werden,<br />
also das wir weiterhin in diesem Land zurechtkommen werden, und mitlachen wenn<br />
man uns Kümmel oder Knoblauch Türke nennt. Haben sie eine andere Wahl gehabt?<br />
Nein wohl kaum! Denn wie ich es schon am Anfang meiner Arbeit zu Wort gebracht<br />
habe, eine Migration findet nur dann statt, wenn die eigene Heimat die notwendige<br />
soziale und finanzielle Sicherheit nicht bieten kann. Und wenn keine Heimat hat, zu<br />
dem man zurückkehren kann, dann kommt man mit allem Elend zu Recht. Mit<br />
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