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Überkomnuss und Rechtsame 110./
betrefend ein Strass und Weg des Hauses Rutelen
mit der Gemeind Rebstein verglichen.
Zu wüssen und kund sey gethan hiemit mit diesen zwey gleich lau-
tenden Briefen jedermeniglich zu vernemmen, das auf zu End gesezten
Datum für uns HofAmman, Eltiste und Räth zu Marpach im Rheinthal
kommen und erscheinen ist auf den Stoss und Augenschein, so wir ingenomen
haben der hochgeachte usw. Hr: Hs.Heinrich Högger Kaufmann und Burger der
Statt St: Gallen, und Besizer des Hauses Weinstein, uns vorbringende
wie das Er vor etwas verwichener Zeit um seiner besserer Gelegenheit
willen auf seinem Guth die Ruttelen genant, ein Wohnhaus und Stadel
gebauen habe. Nun wir sehen das die alte Gass und Kirchweg hinder-
halb seinem Haus von dem Zilbronnen dannen gehe, und er vor etwas
Zeit in zwüschend seinem Haus u. dem Stadel und dem Zihlbronnen habe
Lassen einen Weyer graben sey desswegen sein fr& (fründlich) bitt und be-
gehren an uns ihme zu vergönstigen und zu Willfahren, die alte
Gass und Kirchweg abgehen zu lassen: Hergegen wolle Er ein neue
Gass und Kirchweg machen, das dieselbe veil besser sein werde als
die alte und bedienlicher männiglich, und das vorderhalb seinem Hauss
Ruttelen und under dem Weyer durch, bis wieder in die alte Gass und Weg
gegen den Zihlbrunnen, auch selbige Strass und Weg wolle Er mit Steinen
besezen, das man alle Zeit vil besser und tröchner könne durch-
kommen als durch die alte. Auf vor wol Ermeltes fr& (freundliches?) anhalten und
begehren Hrn. Höggers, auch eingenommenem Augenschein,haben Wir HofAmman
Elteste und Räth Jhme Hrn: Hs:Heinrich Högger u. allen seinen Nachkommen
und besizeren seines Hauses Ruttelen, vergünstiget, verwilliget und zu-
gelassen, das Sie mögen ein neue Gass u. Kirchweg machen vorderhalb
dem Hauss Ruttelen underhalb dem Weyer durch, doch das selbige Gass u.
Weg zu allen jmmerwehrenden Zeiten, von dem Besizer des Hauses
Ruttelen unklagbar gemacht, und in Ehren erhalten werde, dass man
Sie wol gefahren und gehen möge. Und weilen vor demme die Ganze
Gemeind hat recht gehabt mit ihren Hölzeren über das Guth Ruttelen
in den dreyen Wintermöneten zu fahren, als solle wohlermelter
Hr: Högger und alle Nachkommen u. Besizer des Hauses und Guths Ruttelen
schuldig und verbunden sein in den drey alten Winter Monaten als
9bris. Xbris. und Jannuary ihren Zaun und Hag gegen Rebstein zu öffnen
das die von Rebstein und alle ihre Nachkommen von dem genanten Weyer
dannen können u. mögen schregs hinauf in die Gass mit ihren Hölzeren
gefahren, doch nit mehr dan jährlich die drey Wintermonet u. nicht weiters
Jedoch was wir HofAmman und Räth allhie ihme Hrn: Höggern und allen
seinen Nachkommenden vergönstiget und verwilliget u. zugelassen.
dass es in all ander Weg allen alten anderen Briefen und Ufnungen
unschädlich und unbegriflich sey. Und das zu wahrer Bekräfftigung
hat Hr: Högger und die Gemeind Rebstein dieser obigen Vergünstigung
und Zulassung Brief und Sigel begehret, welches ihnen zu geben mit
raht erkent worden sind, mit meinem Hs:Jacob Rohner dieser Zeit Hof-
Amman seinem Jnsigel bekrefftiget. So beschehen d. 4. Hornung. Ao. 1682.
Bff. Cta: 110.
(Randvermerk neben Textzeile 10: )
NB. / Betrifft den neüen / Kirchweg und Strass, /
hinder dem Weyer durch
Urbar Schloss Weinstein SG Seite 110 von 187