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Dieser Brief weist aus wie Junker Jacob Schlaprizy 107./<br />
mit Simon Kehl überkommen ist den Brunnen und die<br />
Tüchel Jn Simon Kehls Akher zur Hirscheren<br />
zu führen und zu legen.<br />
Kund und zu wüssen sey Männiglich, das ich Jacob Schlaprizy Burger<br />
zu St:Gallen, und rechtlicher Jnhaber und Besizer meines eignen Hauses<br />
Weinstein, und Güther zu Marpach im Rheinthal gelegen, mit dem Ehr-<br />
baren Simon Kehl, Hofmann zu Marpach, und sesshaft zu Rebstein, gütlich<br />
und rechtlich überkommen, und ains worden bin, in beysein Jacob Kobel(t)s<br />
meines Baumans , auch Hofmann und sesshafft zu Marpach, dass Er mich<br />
mit meinem eignen Bronnen, so in Jb.Kobelts Aker zu Hirscheren gele-<br />
gen hat Lassen fahren, und meine Tüchel durch seinen Aker hindurch<br />
legen für diese Guth und Wohlthat auch Gerechtigkeit, das wan die<br />
Teüchel hernach Mangelbahr werdend, in dem Aker zu Graben, und<br />
ander Tüchel zu legen, als offt es die Nothdurfft erforderet. Das es<br />
Sjmon Kehl seine Erben und Nachkommen und Jnhaber des Akhers nichts<br />
darin zu reden haben : darfür ich ihme baar bezahlt hab zwen Gul-<br />
den St:Galler Währung. Doch so ist hierin Lauter aussgedingt, und<br />
abgeredt worden, dass wan Sich begebe, dass wan der Bronnen aus-<br />
bräche im selbigen Akher, oder das man einen oder mehr Tüchel le-<br />
gen müsste , und es die gross Nothdurfft erforderte und dan der Akher<br />
mit Frücht angesäyet, oder Höw daruf stunde, und dan durch das Gra-<br />
ben Schaden geschähe (: doch so mag man solches jederzeit wohl thun:)<br />
doch so soll ich Jacob Schlaprizy und meine Nachkommen Jnhaber des Hau-<br />
ses Weinstein, wie billich ist Abtrag darumb thun, und so etwas Scha-<br />
den zugefügt wurde, und ich all meine Nachkommen denselben als<br />
Sie vernemmen, möchten nit gnugsam abtragen und erstatten, und mit<br />
ihnen gütlichen und Nachbürlich vertragen möcht, und als dann sollen<br />
Er Simon Kehl und seine Nachkommen Jnhaber des Akhers einen un-<br />
parteyischen Ehrenmann , und ich ald meine Nachkommen, den anderen<br />
aus dem Hof Marpach darzu erwehlen : und was dan dieselben zwen<br />
zwüschen uns aussprechen, und für Recht und billich sein erkennend,<br />
das es alsdann bey demselben solle bleiben, und von beiden Theilen<br />
angenommen und gehalten werden : Doch so sollend die Tüchel so<br />
tief in das Erdrich hinab gelegt werden, das man den Akher<br />
mit dem Pflug darüber Bauwen könne nach notdurfft. Diese über-<br />
kommnuss haben Wir einanderen verheissen, gelobt und versprochen,<br />
wahr vest und stät zuhalten, wider und für alle Ausszüg, Jntrag<br />
Jrung und Wiederred, getreülich und ohngefährlich usw.<br />
Geben auf St.Martins des H:Bischofs Tag Ao. 1592. bff. aCto: 107.<br />
(Randvermerk nach Textzeile 5)<br />
NB. / dieser Brieff nuzet nichts / mehr, weilen seider /<br />
dieser Akher zum Haus / Weinstein Kaufft worden.<br />
Urbar Schloss Weinstein SG Seite 107 von 187