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Wie sich ein Gmaind zu Marpach mit dem 101./
Varnbüeler vertragen hat, als die
Grosshald in Wibfrid genommen
worden.
Wir hernach benambte Hans Hammerer HofsAmman zu Marpach, Hans
Kehl der elter von Räbstein usw. Alsdann Weil und die vesten, Fürsichtigen
Ehrsammen und Weisen Ulrich Varnbüler seliger, demnach Hr: Johannes Varn-
büler seel. Gedächtnuss sein Sohn so Burgermeister zu Lindau gewessen ist,
und jez ihre Erben Räben und Güter in unserem Hof Marpach ligend hand
ghann, u. nach nach darin han, da aber etlich derselben Räben nit im Rebetter
und Fattenschaw gelegen sind, also das zu denen Zeiten, so die Felder an die
nat auss gand haben sich dieseben Güter selbs um und um müssen Friden und
Zünen, und danzumahl kein Frid schow noch Schirm nit gehabt, dann so vil Sie
sich selbst hand mögen darin schirmen und nemlich die GrossHald und Infang
zu Weinstein ob dem Torgel hinauf so under der Gemeind Holz her gelegen ist.
Nun so hat vor vil Jahr u.Tagen ein Gemeind mit dem obgemelten Ulrich Varn-
büler seel: ein Überkommnus gethan, das Er und seine Nachkommen besizer des
Guts Jahrlichen zehen Schilling Pfennig in die Steür geben hand, das mann
mir ob der selbigen Halden harin Steg und Weg über der Gemeind Guth ge-
lassen hat : und den Zaun so sie selbsten hetten müssen und die Markhen
auf die Räben sezen , denselben Zaun an das Holz hinauf auf der Ge-
meind Booden Lassen stellen, und darzu Sie an jedwederen Orth einen
Gatter oder Hurd müssen henken und hann alles Inhalt Brief und Sig-
len, damals darum gemacht, und noch jetz verhanden : Demnach als jez
ein Ehrsamme Hoffs Gemeind zu Marpach zu ihrem Nuz und Wolfahrt
angesehen, den Wald ob denselbigen Räben, und ob dem Henstakher hin-
auf abzuhawen, und am selbigen Orth und End auch Reben Lassen Pflan-
zen und aufzühen, so sind wir mit dem Frommen, Ehrsammen und Weysen
Joachim Rütlinger vorgemelts Hrn: Joh: Varnbülers seel: Döchtermann,
als Gewalthaber seinen Schwiger, Schwäger und Geschwygen abkommen
und eins worden, doch auf ein hindersich bringen, und jhr aller freywillig
zusagen und annemmen, welcher angebracht, und uns sömmliches in seinem
und ihrem Nammen zugesagt und versprochen hat, wahr, vest, und Stät, al-
so, das nun fürohin sömliches dero Varnbüeler Räbhald ob dem Torgel
ob Weinstein hinauf desto besseren Fried, schuz und schirm vor Ross, Väch
Schweinen und anderem, so darinnen Schaden thun möchte, gehaben möge
und habe , so haben Wir dieselben Halden in das Räbetter und Fattenschwaw
gelegt, also das sie hinfüro mit anderen Refaten sol gemacht, ge-
schirmt, und auch jährlich, so man den Räbfrid besicht auch geschowet wer-
den , damit mann guten Schuz und Schirm gehaben möge, und soll söm-
liche Fatt und Züne anfahen bey St. Jörgen Weingarten genampt So-
ray im Egk , bey dem Wäg herab gan , unz an das Stadelekh , daselbst
soll ein Gatter oder Hurd gehenkt werden, und dan unhalb der Gassen, soll
die Fatt hinumb gann, unz an den Torgel, und dann vom Torgel hinumb
unz an den hinderen John , und beim hinderen Jon , zwischen Conrad Kehls
Fazilow hin weg in das Hurdstal, ob den Räben dieser Halden an den / Wäg
(Randvermerk nach Textzeile 8: )
NB.Dieser Brief / Nuzet wegen der Hag-/ung im alten Baum-/
garten, und Rings umb / den Sonnenberg herumb. / Da dann mir
ohne Scha-/den , der Hag den Horst-/Aker hindere bis an /
die Blatten des Kirch-/wägs sollte gemacht / werden.
Urbar Schloss Weinstein SG Seite 101 von 187