06.10.2013 Aufrufe

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

697<br />

von Graf Egbert I. und IL, die in den Jahren 1057—1090 den friesischen<br />

Gauen Ostergo, Westergo und Sudergo, nicht aber dem Waldago<br />

als Grafen vorstanden. Allerdings aber verzeichnet der Corveier Abt<br />

Saracho „Hesiga", d. i. „Haste", den Mittelpunkt des späteren<br />

Haskerlandes im Pagus Waideren, und führt das Kloster zu Haske<br />

an der Bordena den Namen „monasterium sanctae Mariae in Borndegho<br />

(siehe unten p. 708), sodafs ich glauben möchte, das Kloster<br />

Haske habe ursprünglich im alten Pagus Waideren gelegen und<br />

sei erst später zum Borndego gerechnet worden. Vermuthen könnte<br />

man, dafs von den oben p. 692 angeführten „decani de Silva" (1313)<br />

und „Decani de Bornego" (1338 —1489) jener über Orte des<br />

alten Waldago, dieser über das alte Bornego und Opsterland im<br />

alten Pagus Ostergo gesetzt war.<br />

Nicht unter den Archidiacon von St. Maria gehörte nach der<br />

Archidiaconatseintheilong Frieslands das erst spät zu den Zevenwouden<br />

gerechnete Gaasterland, das aus dem alten Sudergo hervorgegangen<br />

ist und unter dem Archidiacon von St. Salvator stand,<br />

sowie die im alten Sudergo und Waldago gelegenen Grietenien Doniawerstal<br />

und Lemsterland, die mit den übrigen friesischen Grietenien<br />

zwischen Fli und Bordena dem Archidiacon von St. Johann zu Utrecht<br />

untergeben waren. Beide sind aus Theilen des alten Pagus Sudergo<br />

und Pagus Waldago seit dem vierzehnten Jahrhundert entstanden.<br />

Ich verzeichne in Ermangelung eines älteren Decanatsregisters<br />

die Kirchen nach den einzelneu späteren oben angeführten Grietenieen<br />

der Landschaft Zevenwouden:<br />

Kirchen der beiden Grietenieen Ost- und Weststellingwerf:<br />

Die Bildung und Abgrenzung der Grietenie Stellingwerf<br />

seit dem Jahre 1309 zeigen auf das Anschaulichste folgende<br />

urkundliche Erwähnungen: In Urkunde von 1309 werden genannt:<br />

„de richters van Stalling, in de Lemmer ende Kuynre"<br />

Scliwartzenberg I p. 135. In Urkunde von 1310 berichtet Bischof<br />

Guido von Utrecht über das strafbare Verhalten der Bewohner<br />

von Stellingwerf 1 ) und Schoterwerf; er sagt: „grandis temeritas<br />

l ) Stellingwerf bedeutet den Warf (conventus, coetus, Wb. p. 1126)<br />

der Stellinga. Stelling oder Upstalling ist friesische Bezeichnung für Besitzer<br />

eines Stal oder Upstal, eines edlen mit Richterbefugnifs ausgestatteten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!