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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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zeichnete friesische Gegend wird in einer Urkunde von 943 hei<br />

Schenkung des Wildbann „Pagus Forestensis" genannt; „Pagus<br />

Waideren" nennt sie das Güterregister des Corveier Abtes Saracho,<br />

indem es die Kirchen zu Feukiga und Hesiga als in ihm gelegen<br />

angiebt, die Kaiser Ludwig 819 dem Kloster Fischbeck im Lerigau in<br />

Westplialen bestätigt hatte, und die wir als die Kirchdörfer Finkega<br />

in der Grietenie Stellingwerf und Haske in der Grietenie Haskerland<br />

nachweisen können 1 ). In Eberhards Tradition es Fuldenses wird das<br />

Gau auch als Pagus Waldahi in Friesland neben dem Pagus Ostrachi<br />

und dem Pagus Westrachi, d. i. den Gauen Ostergo und Westergo,<br />

genannt; doch ist der Ort Wictulfingefurt, den er in ihm anführt,<br />

nicht wiederzuerkennen, und scheint entstellt zu sein. Der Name<br />

„Zevenwouden" begegnet erst seit dem Jahr 1446, damals sind sieben<br />

einzelne Landdistrikte der Gegend näher verbunden. Später war<br />

ihre Zahl eine gröfsere, früher eine geringere (vergleiche oben<br />

p. 127), sodafs der Name Zevenwouden nur in der Mitte des fünfzehnten<br />

Jahrhunderts der Vertheilung des Landes entsprach. Als<br />

älteste Landdistrikte, die sich in der Gegend geltend machen,<br />

sind nachzuweisen: das Stellingwerf seit 1309, das bereits 1505<br />

in die Grietenieen Ost- und West-Stellingwerf aufgelöst ist, sodann<br />

das Scoterwerf seit 1310. An Scoterwerf schliefst sich die<br />

Grietenie Utingeradeel, zu der im Jahr 1450 drei ältere kleine<br />

Landdistrikte zusammengetreten waren: die abwärts nach der Zuiderzee<br />

zu gelegenen Waldgegenden oder „da legha Waiden", die<br />

daran stofsenden Orte Aokrum und Limgersim, und das sogenannte<br />

Born-ferd. Bornferd ist die Umgegend von Oudeboorn. Es scheint<br />

früher mit dem ihm benachbarten Haskerland und Aengwirden, die<br />

am Schlufs des fünfzehnten Jahrhunderts als besondere Grietenien<br />

auftreten, das Borndego ausgemacht zu haben. Borndego dürfte wie<br />

das östlich daran grenzende spätere Opsterland zum alten Pagus<br />

Ostergo gehört haben. Wenigstens wird die in neuerer Zeit zu<br />

Zevenwouden gehörende Grietenie Opsterland noch 1505 und 1511<br />

zum Ostergo gerechnet, und besitzen wir Münzen von Oudeboorn<br />

r ) Ueber den „Pagus Forestensis" siehe oben p. 125; abweichend<br />

suchen ihn in der zum Pagus Drenthe gehörigen „silva Fulnaho" de Wal<br />

Oudheden van Drenthe 1842 p.28 und van den Bergh Geographie 1852 p. 175.

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