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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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die aus dem alten Ordeelboek der Drenthe bei Magnin II 2 p. 70,<br />

80, 88 etc. gedruckt sind, werden Lottinge zu Eolde aus den<br />

Jahren 1400, 1417, 1418, 1435, 1436, 1445, 1454, 1458, 1462,<br />

1463, 1468, 1478, 1481, 1485, 1486, und zu Anlo aus den Jahren<br />

1416, 1451, 1453, 1454, 1455, 1457, 1485 erwähnt. Die Landrechte<br />

von 1614 und 1712 bestimmen über Abhaltung der Lottinge zu Eolde<br />

und zu Anlo am Montag nach Ostern, am ersten Dienstag nach<br />

Pfingsten und am 19. August 1 ). Seit der Mitte des fünfzehnten<br />

Jahrhunderts finden wir die Versammlungen in den Kirchen zu<br />

Eolde und Anlo gehalten 2 ). Die Versammlungen von Banlo scheinen,<br />

weil Banlo keine Kirche hatte, seitdem zu Eolde gehalten worden<br />

zu sein. Früher sollen die Versammlungen der Etten unter<br />

freiem Himmel stattgefunden haben, doch sagt dies keine einzige<br />

Aufzeichnung aus der Drenthe. Allerdings zeigt man bei Ball o<br />

eine viereckige mit Easensitzen eingeschlossene einige 60 Fufs<br />

lange und halb so breite Stätte, an der in uralten Zeiten die<br />

Volksversammlungen der ganzen Drenthe getagt hätten. Die<br />

Stätte ist vielfach auf das sorgfältigste beschrieben worden, namentlich<br />

von Janssen Drenthsche Oudheden 1848 p. 24, der einen<br />

speciellen Plan der Stätte mittheilt und bei Nachgrabungen in ihr<br />

1 ) Buch I § 3 lautet: „Den Drost is insgelijx gehouden noch drie<br />

andere rechtdagen, lottingen genoemt, in de lantschap op drie diversche<br />

tijden te houden met sijnen bijsitter ende 24 personen, welcke Etten ge-<br />

noemt worden, ende sijn gehouden op verschrijven van den Drost elck'e<br />

reyse op de lottingen te verschijnen, bij poene ende breucke van outs<br />

daerop gestelt ofte als noch te stellen''. § 4: „Die voors. rechtdagen ofte<br />

lottingen worden gehouden die eerste des maendages nae Paesschen, die<br />

tweede des eersten dinxdaeges nae Pinxteren, die derde den 19 Augusti,<br />

ende voorts op alsulcke tijden als den noot ende menichvuldicheyt van<br />

partijen sulcx vereyschet ende den Drost mitsgaders die 24 Etten met<br />

malcanderen raetsam bevinden."<br />

2 ) Im Jahr 1454 wird zu Rolde beschlossen: „Weert saecke dat<br />

yemant bvyten die doere off venster de Etten beluysterde, ende wolde<br />

hoeren wes daer geraemett worde, die sali breecken XV ilarck ter Etten<br />

behoeff" Magnin II 2 p. 89; und 1462 zu Eolde: „Wye mitt onreedelicken<br />

woerden kyven offte vechten voer den Drosten ende den Etten in der<br />

kercken, ende dat glierichte verstoret, die sali den gherichte breecken<br />

XV ilarck." Itagiiin II 2 p. 90.

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