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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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hörte nur das Kirchdorf Bolde. Das Drenther Landrecht von 1412 §17<br />

erwähnt, dafs der Amtmann der Drenthe jährlich des zweiten Montags<br />

nach Ostern die Etten nach den Drenther Dingspielen wählen<br />

läfst. Das Landrecht von 1614 und nach ihm das von 1712 bestimmen,<br />

dafs aus jedem Dingspiel jährlich vier Etten gewählt<br />

werden sollen, von denen alle Jahr die Hälfte ausscheidet. Die<br />

Eigenschaft der zu wählenden Etten regeln Beschlüfse der Etten<br />

und des Drosten aus dem fünfzehnten Jahrhundert 1 ) und behandelt<br />

das Landrecht von 1614 und das von 1712. Jährlich hielt nach dem<br />

Landrecht von 1412 § 2 der Drost drei Lottinge mit den Drenthern ab,<br />

eins zu Banlo am zweiten Montag nach Ostern, ein zweites zuEolde des<br />

Dienstags nach Pfingsten, ein drittes zu Anlo am St. Magnustag,<br />

d. i. den 19. August. In den Beschlüssen und Rechtsweisungen des<br />

Drosten und der Etten von Drenthe aus den Jahren 1400 bis 1500,<br />

Swele, Sleen, Emmen, Olren, Roeswinckel; Dever Dinekspill: Meppel<br />

Coldervene, ïvyevene, Havelte, Wapservene, Yledder, Deveren, Dwingelo.<br />

Kuyckange, Echten, Anssen, Pesse, de Wyck; Beyler Dinekspill:<br />

Borck, Beylen, Suydtwolde; Rolde; Noordevelder Dinekspill: Vries,<br />

Xoreh, Rooden, Roderwalde, Peyse, Eelde; Oestermuyrer Dinekspill:<br />

Suydtlaren, Ahnlo, Gieten, Gasseite, Borger", Magnin Drenthe III 1 p. 255.<br />

') In einem 1435 zu Rolde gefafsten Beschlufs heifst es: „Soe hebben<br />

die Etten mit den Droste overdraghen ende gheweesen voer recht: Soe wye<br />

ghecoren wordt tot Ette des landess van Drenthe ende daervan wey-<br />

gheringhe doet ende dat versmaet, die sal breken tot des Heren behoeff<br />

vuile XV Marck, belioltelicken des landes breeff in sinder macht, ende hie<br />

off sine kinderen sullen nummer in den Ettenstoel komenn" Magnin Drenthe<br />

II 2 p. 88; 1485 wird zu Rolde bestimmt: „Soe iss die Droste mit den<br />

Etten overdraeghen, dat gheine Ette in den lande van Drenthe, hie sy<br />

hoveman offte huysman, meede ofte ghelt neme, dat recht toe verkopen,<br />

ende gunst offte bystandt in den etstoel toe doen. Weert dat jemandt<br />

geldt ofte goedt neme, als voerscr. is, ende men hem dat waerlicken<br />

overseliinen mochte, de sal vort van stonden an wt den Etstoel, ende<br />

nummer daer weder in komen", Magnin II 2 p. 90; und 1485 zu Anlo:<br />

„Soe wye in den lande van Drenthe offte buten den lande claeget offte<br />

spreecket op des Drosten ende ghemeenen Etten wisinghe, dat sie in den<br />

Etstoel voer Recht gewesen hebben, offte die boven oer wisinghe claeget,<br />

ende daer op ghesproken hebben, die men daer waeraffdch van beschinen<br />

kann, die sali nummer in den Etstoel sitten of Ette wesen", etc. Magnin<br />

II 2 p. 91.<br />

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