06.10.2013 Aufrufe

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

682<br />

gegen das Sendrecht des Landes Drenthe verfahren werden. In<br />

jedem Sendstuhl des Landes hat der Decan zwei ehrbare Leute aus<br />

dem Lande als Bürgen zu setzen, dafs sie im Land Drenthe Keinen<br />

gegen das Drenther Sendrecht benachteiligen. Geschieht Jemand ein<br />

Nachtheil, so soll man ihn nach weltlichem Eecht einMagen: „Wye<br />

dan eenighe schaede ofte onrecht gheschiede van den deken . . .,<br />

die sal men dan ran die borgen vorser, inwinnen mit onsen wartlicken<br />

lantrechten" Magnin Drenthe II 2 p. 264. Es wird dann bestimmt:<br />

„onse seentdekene soelen yaerlicx op hoer kosten ten eersten<br />

»eenden ende tot elcken sendstoele ons landes laeten lesen onsen<br />

sentbrieff, eer hie to rechte sidt, ende n}^emandt en sal hem wroege<br />

doen, eer sie borghe ghesadt hebben ende dat sendrecht al gelesen<br />

is", p. 264. Inbetreff der einzelnen Kirchspiele erörtert der Sendbrief,<br />

dafs in jedem Kirchspiel 2 oder 4 Eedtswerers, d. i. Kirchgeschworene,<br />

sein sollen: „So soelen alle grote buerschappe twee<br />

clufften ende twee eedtswerers hebben, ende alle kerspele, de wyde<br />

gelegen sint in kleine buerschappe, dree offte veer clufften ende also<br />

voele eedtswerers", p. 266. Der erste Send des Decans im Lande<br />

Drenthe erfolgt nach Mariae Geburt. Zur Zeit, wo der weltliche<br />

Bichter zu Gericht sitzt, soll der Decan seinen Send nicht abhalten:<br />

„Alse onse wartlycke richter mit onsen ondersaeten to doene<br />

hefft, op de selue tydt sal de deken niet toe rechte sitten", p. 269.<br />

Nach dem ersten Send soll der Decan das Land visitiren, siehe p. 273.<br />

In Urkunden werden Sendversammlungen erwähnt: in Groningen in<br />

den Jahren 1254, 1282, 1332 und 1425; es wird 1254 gesagt:<br />

,.Acta simt hec in Gronynghe in generali synodo", 1282: „datum<br />

apud sanetam Walburgem in Groninge"; zu Vries 1301 („synodus<br />

in Vres"), 1332; zu Peise 1303, wenigstens schliefst die oben<br />

p. 663 excerpirte Urkunde „datum et actum Petze"; zu Beyle 1339<br />

und 1415; zu Binnen 1368; zu Anlo 1430; zu Diever 1446. Inbetreff<br />

des Geistlichen, den der Bischof als Decan der Drenthe<br />

ernennen soll, verpflichtet sich Bischof Johannes von Utrecht 1344:<br />

„nos personam idoneam infra terminos oppidi Groninghe et terrarum<br />

de Goe et de W T olt ac Drenthie residentem, decanum potestatem in<br />

casibus nostris episcopalibus habentem, constituere tenemur", oben<br />

p. 664; und bereits 1328 hatte sein Vorgänger, Bischof Johannes,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!