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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1308<br />

die sechs Decanate entstanden sind, die das Münstersche Decanatsregister<br />

von 1475 nach ihren damaligen Kirchspielen angiebt. Zum<br />

Decanat Oldehove im alten Pagus Hugmerke gehörte ein Theil der<br />

Kirchen des alten Pagus Hugmerke und ein Theil des zur Utrechter<br />

Diöcese gehörenden Pagus Ostergo, siehe oben p. 748. Ein anderer<br />

Theil des Pagus Hugmerke mit einem Theil des Pagns Hunesga stand<br />

unter Baflo, während die Kirchen des übrigen Hunesga zu den<br />

Decanaten Uskwerd und Leens gehörten, siehe oben p. 749 und p. 796.<br />

Aus Theilen des alten Pagus Fivelga waren im dreizehnten Jahrhundert<br />

das Pivelingalond und das Aldeombecht hervorgegangen;<br />

ihnen entsprach aber nicht die Vertheilung der Kirchen unter die<br />

Decanate Loppersum und Parmsum, siehe oben p. 864. In dem<br />

angrenzenden, ebenfalls zur Münsterschen Diöcese gehörenden alten<br />

friesischen Pagus Emesga verzeichnet das Münstersche Decanatsregister<br />

von 1475 Decanate zu Uttum, zu Husum, Hinte, Brokmerland,<br />

Emden, Leer und Nesse-Hatzum. Von ihnen gehörte zu dem<br />

Decanat Uttum aufser einem Theil des Emesga das als ein eigener<br />

Pagus vorkommende kleine Federga, während der südlichste Theil<br />

des alten friesischen Pagus Emesga, ein Theil des späteren friesischen<br />

Keiderlandes und des Overledingerlandes, nicht zur Münsterschen,<br />

sondern zur Osnabrücker Diöcese gehörte. Ausserdem umfasste<br />

der grofsentheils im alten Pagus Emesga belegene im dreizehnten<br />

Jahrhundert auftretende Landdistrikt Brokmerland neben<br />

dem zur Münsterschen Diöcese gehörenden Decanat Brokmerland,<br />

das seit 1250 vom Decanat Hinte getrennt war, und den angrenzenden<br />

Dörfern Aurich-Oldendorf, Holtrop und Simonswolde im<br />

Emesga, die später dem Münsterschen Decanat Leer überwiesen<br />

waren, auch einen Theil des zur Bremer Diöcese gehörenden friesischen<br />

Pagus Asterga und namentlich Aurich, bei dem die vermeintlichen<br />

Urversammlungen des gesammten friesischen Volkes am<br />

Upstalsbom getagt haben sollten, siehe oben p. 1202. Aus dieser<br />

Vertheilung des Brokmerlandes, das durch seine inhaltsreichen, gut<br />

erhaltenen Kechtsquellen aus dem Schlufs des dreizehnten Jahrhunderts<br />

zur genauesten Benutzung auffordert, ergiebt sich, zu wie<br />

falschen Resultaten es führt, wenn man, wie vielfach geschehen ist,<br />

unter Voraussetzung der Identität von Pagus und Decanie aus

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