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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1304<br />

das wir Saijterländer, oder vielmehr unseres Saijterlandt, annoch<br />

zu der graefschaft Tecklenburg gehörig gewesen, nach ahnleitung<br />

adjuncti extractus des nhralten TecMenburgischen in dem archive<br />

dahselbsten obhandenen legerbuchs, jehderzeits für Charte-frije<br />

Freesen gehalten" Hettema p. 307, und „indeme die rechnungen<br />

des ambts Cloppenburg, so vie deren von anderthalb hundert jähren<br />

beij der hofcammer ohhanden, deren auszug ahirweiset, das wir<br />

diensten undt aller pfächten frei gegen vier undt einen halben tunnen<br />

butter, welches ein grauen-schatsz genennet wirdt", p. 307;<br />

„gleich nun wieder uns nichts fürgebracht werden kann, dahro<br />

selbst aigene rechnungen des ambts Cloppenburg von hundert und<br />

mehr jähren ein wiedriges bezeugen, dasz ühraltes archivum Tecklenburgicum<br />

dahrthuet, dass wir für Charlefreye Freesen vor mehr<br />

dan dreij hundert jähren gehalten, so" etc. p. 310; die der Deduction<br />

beigefügten vidimirten Auszüge aus dem Teklenburger<br />

Archiv und den Kloppenburger Eechnungen sind in Hettema Onze<br />

reis p. 312 und p. 313 gedruckt. Die spätere friesische Volkssage,<br />

dafs Karl der Grofse die Friesen, die unfrei gewesen, zu freien gemacht<br />

habe, ist oben II 1 p. 219 erörtert. Nach Xieberding p. 448<br />

zeigt das oben p. 1303 besprochene „Sigillum parochianorum in<br />

Sagelten" das Bildnifs Karls des Grofsen. Fraglich dürfte sein,<br />

ob die Bezeichnung Charlefreie Friesen nicht erst später aus Scharlevreesen<br />

geformt ist.<br />

Die drei älteren Kirchdörfer im Saterland waren Eameslo<br />

(oder Sagelte), Scharrel (Skarle) und TJtende (später Strücklingen).<br />

Sie werden in dem Osnabrücker Decanatsregister von<br />

1630 als Osnabrücker Kirchen aufgeführt in den Worten: „in<br />

decanatu Cloppenbnrgensi Scharle, Eainschlag (emend. Eamslo),<br />

Struicklingen". Ich finde erwähnt Eameslo in Urkunde von 1459:<br />

„heer Johan curet to Eameslo" Friedländer I p. 642. Dafs die<br />

Eamsloer Kirche die älteste gewesen zn sein scheint, und früher<br />

als die zu Sagelte bezeichnet wurde 1 ), ist oben p. 1303 erörtert.<br />

') Der Ort ist nicht zu verwechseln mit Kloster Ramelslo, dem alten<br />

„monasterium Bamaslaun'', bei Bardewik unfern der Elbe. Der zufrühst<br />

in den Formen Sagelte, Sagelten begegnende Ortsname erinnert an den<br />

von Sigeldrecht, den eine Urkunde von 1064 in der Gegend von Utrecht

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