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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1299<br />

Jahrhundert vereinbart wurden, berücksichtigt, wie dies in den<br />

Rechtsaufzeichnungen der einzelnen friesischen benachbarten Landdistrikte<br />

der Fall ist; und zeigt das 1470 aufgezeichnete Westerwoldmger<br />

Recht vielfach einen Gegensatz zu dem derzeitigen Recht<br />

der benachbarten friesischen Landdistrikte. Unleugbar hatten, seitdem<br />

Westerwold im Jahr 1316 sich dem Bischof von Münster<br />

unterworfen hatte, in vieler Beziehung Streitigkeiten zwischen den<br />

dem Bischof untergebenen Landdistrikten und Westerwoldingerland<br />

stattgefunden. Die Häuptlinge, von denen zuerst im Jahr 1391 Egge<br />

Addinge Capitalis in Westerwold erwähnt wird, nahmen eine ähnliche<br />

Stellung ein, wie die Häuptlinge im benachbarten Friesland, sie hatten<br />

wie jene den Bischöfen gehuldigt, und waren erweislich mehrfach<br />

mit Häuptlingen des alten friesischen Emsgo verschwägert, siehe<br />

oben II p. 1052. Ob die Addinga alte friesische Ethelinge waren,<br />

die sich in dem dem Pagus Emesga benachbarten sächsischen<br />

Pagus Agrotingo angesiedelt hatten, und die Bevölkerung des<br />

späteren Westerwoldingerlandes eine aus Sachsen und Friesen gemischte<br />

war, vermag ich nicht zu bestimmen. Für friesische Bevölkerung<br />

des Kirchspiels Lo im Westerwoldingerland spricht, dafs<br />

der Ort früher Lo, später Frieschelo genannt wird, siehe oben<br />

p. 1297. Nicht entscheidend ist, dafs in der friesischen Seelandsbeschreibung,<br />

deren Abfassung ich oben p. 8 ums Jahr 1417<br />

setzte, Westerwold zum fünften friesischen Seeland neben Reiderland,<br />

Fivelgo, Hunsingo und Hugmerke gerechnet wird, da sie die<br />

ursprünglich sächsische Drenthe zum vierten friesischen Seeland<br />

zählt, während sie die auf alt-Drenther Boden entstandene Stadt<br />

Groningen nebst dem ihr benachbarten Gorecht dem fünften friesischen<br />

Seelande zutheilt. Die Beschreibung sagt: „Dat fyfte<br />

zeland is Langwald, Freedwald, Humers, Mydach, Hunsinga, Fiwellinga,<br />

Groninghen, Aeld-ambecht, Reyderland, Uesterwald<br />

mey al da Walden, deer aldeer bi lidset tnisscha da<br />

Eemse ende Westfalen", siehe oben II 1 p. 132. Den Namen<br />

Westerwald deutet die Seelandsbeschreibung in diesen Worten finden<br />

westlichst gelegenen Walddistrikt, dem sich andere Walddistrikte<br />

zwischen Ems und Westfalen anschliefsen. Der Terra<br />

Westerwalde gedenkt zuerst die oben p. 1294 angeführte Ur-<br />

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