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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1282<br />

benachbarten Baiigstede das Kirchdorf Barstede, dann Hage, Arie und<br />

die Stadt Norden; auf Münsterscher Seite liegen die Kirchspiele Eiepe<br />

(unfern von Simonswolde), Ochtelbur, Blaukirchen, Porlitz,Bedekaspel,<br />

Wiegboldsbur, Siegelsum, Osteel (unfern von Marienhafe). Noch<br />

in neuerer Zeit stand dies Tiefland vielfach unter Wasser. Arends<br />

Beschreibung von Ostfriesland 1824 p. 137 berichtet: „Eiepe unmittelbar<br />

an Ochtelbur sich anschliefsend liegt auf einem hohen<br />

Sandrücken, der nach Westen immer niedriger wird, ebenso nordund<br />

südseits. Zur Bieper Kirche gehört die Eiepster Hamrich<br />

(Papen's Karte von Hannover verzeichnet unmittelbar bei Eiepe<br />

die Norder- und Süder-Eiepster Hamrich), sie umfafst eine grofse<br />

Fläche mit vielen einzelnen Plätzen, als: G-rovehörn, Kriekmeer,<br />

Kapelle, Ulkefall, Grofs- und Klein-Neuenwolde, Barghaus, Egers<br />

Grashaus n. a. Viele Meere von 1 — 100 Grasen sind noch in dieser<br />

Hamrich, die meisten aber ganz oder gröfstentheils zugewachsen.<br />

Die Dobbe hat noch Wasser (Papen's Karte nennt hier das Dobbemeer).<br />

Die Gegend ist die niedrigste im ganzen Lande, selbst in<br />

trocknen Wintern und im Frühling steht sie unter Wasser, auch<br />

noch weiter süd- und ostwärts auf zwei Stunden Ausdehnung bis<br />

Hatshusen (unfern Simonswolde, das auf Sandboden liegt). Alles<br />

scheint dann einem See ähnlich, aus dem nur hie und da die<br />

Häuser sich erheben".<br />

Von diesem so beschaffenen Wasserlande bei Eiepe erstreckt<br />

sich ununterbrochen mehr als eine Meile breit tiefes Land zu dem<br />

kaum zwei Meilen entfernten Nordener Meerbusen. In älterer Zeit<br />

mufs das gesammte Tiefland von Simonswolde bis in die Nähe<br />

von Norden zum gröfseren Theil fortwährend unter Wasser gestanden<br />

haben. So konnte es denn im achten Jahrhundert bequem<br />

als natürliche Grenze der Bremer und Münsterschen Diöcese benutzt<br />

werden; später, nachdem das Tiefland mehr und mehr entwässert<br />

war, sind auf Bremer und auf Münsterscher Seite die angeführten<br />

Kirchspiele gegründet worden, und hat sich danach die<br />

spätere Diöcesangrenze innerhalb des Tieflandes festgestellt.<br />

Die oft gedruckte Bremer Stiftungsurkunde 1 ) König Karls vom<br />

Jahre 788 ist in der Fassung, in der sie auf uns gekommen ist, un-<br />

l ) Die Urkunde steht z. B. in Baluze Capitularia I p. 246 und in

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