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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1269<br />

Bremer Diocese versucht. Es wurde ein eigener neuer Archidiaconus<br />

Eustringiae für das friesische, westlich der "Weser gelegene<br />

Hüstringen creirt, wie drei andere Archidiaconen für die andern<br />

Theile der Bremer Diocese, z. B. der „Archidiaconus Hadeleriae"<br />

für das sächsische Land Hadeln,'das friesische Land Wursten und<br />

andere Kirchen in den nördlichsten sächsischen Gegenden der<br />

Bremer Diöcese zwischen Elbe und Weser. Unter dem Archidiaconus<br />

Eustringiae sollten nach den Dispositionen von 1230 die<br />

Sedes synodales der dem Archidiacon untergebenen Gegend stehen.<br />

Diese Anordnungen kamen zu keiner dauernden Geltung. Unter dem<br />

Archidiaconus Eustringiae stehen im Jahr 1420 nach dem damals<br />

abgefafsten Bremer Decanatsregister nur die Kirchen Eüstringens<br />

mit Ausschlufs der drei dem Dompropst untergeordneten Kirchen, es<br />

besitzen neben ihm die Sendgerichte der Domscholasticus in sechs,<br />

der Domdecan in zwei, der Propst des Kloster Eeepsholt in einer,<br />

der Dompropst in drei Sedes synodales.<br />

Neben den geistlichen Herren, denen in dieser Weise die Sendgerichtsbarkeit<br />

übertragen war, begegnen in einigen Urkunden<br />

Stellvertreter von ihnen, so 1289 in Aurich, Norden und Harlingen<br />

„Liubbo, qui gerit vices domini scolastici per Nordam,<br />

Harlingiam et Affricam", siehe oben p. 1265: der Bremer Scholasticus<br />

hatte in Norden, in Harlingen und in Aurich Sendgerichtsbarkeit,<br />

es vertrat ihn 1289 Liubbo; ferner heifst es in einer zu<br />

Esens ausgestellten Urkunde der Harünger Eichter von 1310: „facta<br />

sunt haec ubi presentes eramus nos judices terre Harlingie antedicti<br />

necnon discreti viri Tammo viceprepositus nostre terre,<br />

Focko Ymelonis frater suus" etc. Ehmck II p. 113 (aus Orig.);<br />

hier wird der Vertreter des Scholasticus „vicepraepositus" genannt.<br />

Dasselbe geschieht in Urkunde von 1358: „facta sunt haec ubi<br />

presentes eramus nos iudices terre Harlingie antedicti necnon<br />

discreti viri dominus Eylwardus viceprepositus terre nostre",<br />

Friedländer I p. 40.<br />

Ob unter dem „Polperus, decanus de Erla", den eine Urkunde<br />

von 1338 neben andern Geistlichen des Landes aufführt, an einen<br />

Herrn zu denken ist, der die Sendgerichtsbarkeit in Arie auszuüben<br />

hatte, wurde oben p. 1213 als fraglich erwähnt. Arie war eine

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