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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1263<br />

Rüstringen 21, endlich der Bremer Dompropst 3 Eüstring'sche<br />

Kirchen, die Sedes synodales genannt werden.<br />

Diese Vertheilung des Bremischen Friesland inbetreff der Sendgerichte<br />

mufs sich erst seit dem dreizehnten Jahrhundert gestaltet<br />

haben. Vor 1230 bestanden keine festen Archidiaconate in der<br />

Bremer Diocese, es wurden einzelne Canonici mit der Abhaltung<br />

der Sendgerichte an den Sendkirchen vom Bischof beliehen. Im<br />

Jahre 1230 fanden Streitigkeiten der Bremer Canonici über ihre<br />

Stellungen und Einkünfte statt. Der päpstliche Legat, Cardinal Otto,<br />

unternahm defswegen eine neue Vertheilung der Einkünfte der Bremer<br />

Canonici und bestimmte, dafs die Bremer Diöcese in vier feste Archidiaconate<br />

zerfallen solle, von denen der Archidiaconatus Eustringiae<br />

speciell angeführt wird; vergleiche die beiden vom Cardinal Otto<br />

darüber am 4. November 1230 ausgestellten Urkunden. In der ersten<br />

Urkunde sagt Otto: „item statuimus de archidiaconatibus, nt ille qui<br />

assignatus est decanatui(d.i. demDomdecan), ei perpetuo sit annexus.<br />

Alii vero tres viris prudentibus et fldelibus Bremensis ecclesie canonicis<br />

conferantur, qui archidiaconatus suos visitent per se ipsos,<br />

ecclesias cum vacaverint dignis conferant absque precio dato quovis<br />

ingenio vel sperato". Hodenberg I p. 101 (aus Orig.) und Ehmck<br />

I p. 182 (aus Orig.). Dem Legaten Otto war es in Bremen nicht<br />

gelungen, entstandene Streitigkeiten zwischen dem zum Dompropst<br />

ernannten bisherigen Domscholasticus Heinrich und dem neuen Archidiacon<br />

von Eüstringen Wilbrand über die veränderte Vertheilung<br />

der Kirchen in Friesland beizulegen; er beauftragte damit den Bruder<br />

Johannes vom Predigerorden, der ihn in Bremen bei seinen Bemühungen<br />

unterstützt hatte, und Johannes schlichtete in zwei<br />

unterm 12. November 1230 ausgestellten Documenten die Streitigkeiten<br />

der geistlichen Herren in Bremen. Er erklärt darin, dafs<br />

dem Wilbrand für jetzt nicht die sämmtlichen Kirchen des neu<br />

angeordneten Archidiaconatus Eustringiae untergeben sein sollten,<br />

sondern dafs dem Bremer Domcustos die ihm bisher gehörenden<br />

Kirchen zu verbleiben hätten, und dafs der „praepositus" Johannes,<br />

d. i. der Propst von St. Willehad in Bremen, die ihm früher vom<br />

Bischof übertragenen Kirchen persönlich behalte, die später dem<br />

„Decanat", d. i. dem Domdecan, mit den übrigen Kirchen in

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