06.10.2013 Aufrufe

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1261<br />

Propst hegt; der Pfarrer der Gaukirche empfängt ihn; in keinem<br />

andern der Gaukirche- untergebenen Gotteshause darf der Send gehalten<br />

werden, ein Geistlicher an einem solchen, der den Propst zum<br />

Abhalten des Sendes aufnimmt, verliert sein Amt und hat Friedensgeld<br />

dem Lande zu zahlen: „Sa hwelek prestere sa thene progost<br />

undfeth sunder tha fluwer ga-stherekon, and thet riucht brekth, the<br />

god use hera us ur-jef and-ti paus Leo and thi kinig Kerl and<br />

sante Willehad, tha wie kersten wrthon, thet hi des erves las se,<br />

the to tha godis-huse hach, and hundred merka tha liodon to fretha",<br />

p. 128, 17. Der Propst hegt den Send, nachdem er mit seinen sieben<br />

Begleitern eingetroffen ist, mit dem Priester der Gaukirche und<br />

dem vereideten Asega, der das Urtheil findet-, siehe die oben p. 1258<br />

angeführte Stelle aus Pries. Eq. p. 128, 24, und oben p. 474 ~Sr. 45,<br />

und vergleiche im Allgemeinen über den friesischen Asega oben<br />

p. 457. Es giebt das Sendrecht kein Yerzeichnifs der vor dem<br />

Sendgericht zu behandelnden Sachen, erwähnt nur beiläufig einzelne<br />

Fälle: Schädigung der Kirche und des Kirchenguts: „Alsa thet<br />

synuth is eheid, sa hach-ma allera erost to helpande tha godishuse<br />

and tha godis-huses erve, jef tham se ana enigere herna<br />

enich unriucht eden. Sa hach thi prestere to wetande ur stereka<br />

and ur sterekhof, and alle thete binna there withume sketh",<br />

p. 128, 20; ungezählten Zehnten: „Sa-hwer-sa thi tegothere clagande<br />

kumth, and thi werere thet wreith thete husing ene him raflike halde,<br />

thet hi sextich skillinga breke with thene progost", p. 129, 20; Verletzungen<br />

von Wittwen, Waisen, Pilgern, Palmträgern und gesendeten<br />

Boten: „Alle thet rna deth widwon and weson, pilugrimon and palmeron<br />

and alle sante bodon (Wörterbuch p. 1007), thet hach-ma anda<br />

synuthe to clagande and thi heme-thoga to wrogande" p. 129,23; und<br />

Brechen des Friedens an Sonn-, Fest- und Feiertagen: „Sa ne hach thi<br />

heme-thoga nawet mar to wrogande buta tha fluwer hachtida. tha<br />

heliga Kerstes tide, and sancte Maria dega, Pascha tida and Pinkostra<br />

t'ida" etc. p. 129, 20. Im Sendgericht rügt der Hemethoga das, was<br />

für dazu angethan gilt; unter ihm ist ein als geistlicher Ankläger<br />

bestimmter Geistlicher verstanden, der diesen Namen nach seiner<br />

Kleidung trägt, siehe Wörterbuch p. 806, und vergleiche, wie er in der<br />

Münsterschen Bischofssühne von 1276 in gleichem Sinn von seiner

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!