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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1260<br />

de prawesth und de byschop in Vresslande kameth, so schollen ën<br />

de lüde lofflicken entfangen" Fries. Eq. p. 127 Xote 3 aus Puffendorf<br />

Observationes juris universi III Appendix p. 105. Wegen<br />

Erbrechen eines Gotteshauses ist dem Propst nach dem alten<br />

Rüstringer Sendrocht Friedensgeld zu zahlen, aufser in drei Fällen:<br />

„umbe tria haued-neda mi-ma thet godis-hus breka mith thes<br />

presteres oiioui, thet thi biscop ne mi nenne fretho ther-on<br />

bitella", Fries. Rq. p. 129, 3. In diesen Nothfällen, sagt das Sendrecht,<br />

hat der Bischof kein Friedensgeld zu beanspruchen, es wird<br />

hier dem Propst nicht gezahlt, der es sonst bei Erbrechen der<br />

Kirche erhält. Friedensgelder und Bufsen des Propstes werden<br />

angeführt bei Todtschlägen und Verwundungen in der Kirche und<br />

im Withum: „sa-hwer-sa en mon dad eslein werth buta stherekadurun<br />

and binna there withume, nigun fiardunga tha progoste to<br />

fretha; werthere wndad, halve lessa; binna durun dad eslein, fifta<br />

halve merk; werthere wndad binna durun, nigun fiardunga tha<br />

progoste to fretha. Thera twira grada tofara tha altare, eider<br />

sextich skillinga. Sa-hwer-sa en mon werth eslein opa there<br />

hagosta treppa, ther thi prestere ova stont, thetet alter and thet<br />

alter-letsen blodich werthe, fiftine merk, bihalt hi thet lif, achtunda<br />

haf (emend. „half") merk" Fries. Eq. p. 128, 20; für unerlaubtes Erbrechen<br />

des Gotteshauses: „sa-hwa-sa thet godishus brekth, nigun<br />

fiardunga tha progoste to fretha" p. 129, 3; bei nicht gezahltem<br />

Zehnten: „sa-hwer-sa thi tegothere clagande kumth, and thi werere<br />

thet wreith thete husing ene him raflike halde, thet hi sextich skillinga<br />

breke .with thene progost" p. 129, 20; und bei Kämpfen zweier<br />

Volkshaufen innerhalb gebannten Friedens, doch haben hier nur<br />

die beiden Führer der Volkshaufen Friedensgeld zu zahlen: „sahwer-sa<br />

twa liod fiuchtath, and mith hodon to-hape thiath, binna<br />

tha bonnena fretha, sa ne hach thi hemethoga nenne mon to<br />

wreiande, buta eider sida enne folkledere; wrogath hi enigene<br />

otheres, sa brekth hi hundred merk; and eider folkledera sextich<br />

skillinga tha progoste to fretha; and umbe tha seke nen godis-hus<br />

to beslande, hit ne se thet hiara or anda weddon befalle", p. 129, 27.<br />

Das Sendgericht in Rüstringen wird jährlich zweimal gehalten,<br />

und zwar nur in den vier namhaft gemachten Gaukirchen, wo es der

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