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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1228<br />

„her Meringh kerkheer to Gokerke" Ehrentraut I p. 157. Nachdem<br />

König Karl 787 dem Willehad bei Gründung der Diocese Bremen<br />

in Friesland das alte Asterga und Wanga überwiesen hatte 1 ),<br />

gründete Anskar, sein zweiter Nachfolger, wie das späte Chronicon<br />

Eastedense berichtet, in Wang eine Kirche, und nach einer im<br />

Original erhaltenen Urkunde von 1143 gab Bischof Adalbero von<br />

Bremen dem Bremer Domdekan für die Kirche zu Meldorf in Ditmarschen,<br />

die er dem Hamburger Domkapitel als ihm geeigneter<br />

gelegen überliefs, die Kirche zu Wang mit den ihr untergebenen<br />

Kapellen. In der Urkunde von 1143 übergiebt der Bischof dem<br />

Bremer Domdekan die „ecclesia matricularis de Wanga<br />

cum omnibus sibi subditis capellis" Lappenberg Hamburger Urkundenbuch<br />

p. 160 (aus Orig.). Er schätzt dabei ihre jährlichen<br />

Gefälle auf sechs Mark Silber. Die alte Mutterkirche Wang wurde<br />

der Sitz eines Sendgerichts, unter dem später die früher von<br />

ihr abhängigen Kapellen als Kirchen standen. Das Decanatsregister<br />

von 1420 nennt unter dem Bremer Domdekan die „sedes<br />

sinodalis in Wanga in ecclesia parochiali in Gockerken? mit den<br />

sieben benachbarten oben angeführten Kirchen als in dessen Sendsprengel<br />

gelegen. Aus den Jahren von 1143 bis 1420 sind über<br />

Wang nur einige Angaben auf uns gekommen, die aber zeigen,<br />

dafs das Sendgericht zu Hohenkirchen dem Bremer Domdekan verblieben<br />

war. Eine von Ehrentraut Archiv II p. 354 in einem<br />

lateinischen Text als Wangerländische Bufstaxen aus einem Bremer<br />

Copiar mitgetheilte Urkunde von 1312 ist ein Synodalstatut, in dem der<br />

Dekan und das Kapitel zu Bremen mit den Kichtern, Kirchvätern („advocati<br />

ecclesiarum") und der ganzen Gemeinde von Wang Satzungen<br />

für die Anklage der Verbrechen im Sendgericht und über die dem<br />

Dekan zu zahlenden Bufsgelder aufstellen. Im Jahre 1314 hatte der<br />

Official des Bremer Bischof wegen eines Mordes Hohenkirchen mit<br />

Kirchenbann belegt; es erklären die Kirchväter unter Beistimmung<br />

der ganzen Parochie, dafs dieses gegen das bestehende Kecht sei,<br />

dafs sie unter Beihilfe des „decanus" die Ausübung des Kirchen-<br />

L ) Im Chronicon Moissiacense und in der Vita Willehadi ist berichtet,<br />

dafs der Bremer Diöcese Ton König Karl übergeben seien die Pagi „Riustri<br />

et Asterga et Lara necnon Xordendi ac Wanga", siehe oben II p. 394.

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